Stress im Praxisalltag: 5 Tipps, die für Entlastung sorgen

Nicht nur seit der Corona-Pandemie und der dadurch resultierenden Impfkampagne spielen die medizinischen Fachkräfte (MFA) eine enorm wichtige Rolle für die Gesellschaft. Dank ihnen werden reibungslose Behandlungsabläufe und eine qualitativ bestmögliche Versorgung gewährleistet. Jedoch ist es kein großes Geheimnis, dass besonders die MFA einem erhöhten Stresslevel ausgesetzt sind.

Ist von Stress die Rede, so muss wird zwischen Eustress und Distress unterschieden werden.

Die Stressfaktoren in der Arztpraxis

Stress ist für jeden Menschen subjektiv. Doch es zeigt sich, dass vor allem für Mitarbeitende in einer Praxis - im Vergleich zu anderen Arbeitsplätzen - der allgemeine Stresspegel enorm hoch ist. Das liegt unter anderem an dem vielfältigen Aufgabenbereich, den die MFA abdecken müssen. Die einzelnen Tätigkeiten erfordern dabei nicht nur ein hohes Maß an Konzentration, sondern auch an Freundlichkeit und Einfühlungsvermögen im Umgang mit den Patientinnen und Patienten. Neben der Vor- und Nachbereitung der Behandlungen müssen unter anderem auch administrative Aufgaben bewältigt werden, wie etwa die telefonische Kommunikation mit anrufenden Patientinnen und Patienten. Dies gilt als besonders hoher Stressfaktor, denn zumeist klingelt das Praxistelefon nahezu ununterbrochen, während nebenbei Fokus und Konzentration für Behandlungstätigkeiten benötigt werden.

Sowohl der telefonische als auch der persönliche Kontakt mit Patienten und Patientinnen kann Stress auslösen. Vor allem dann, wenn Gefühle von Wut, Ärger und Ungeduld im Spiel sind - häufig ausgelöst durch lange Wartezeiten oder einfach aufgrund der eigenen Krankheitssymptome. Hier müssen MFA ein dickes Fell beweisen und jederzeit freundlich sowie professionell bleiben.

Außerdem gehören Überstunden für viele Angestellten zur Normalität - diese dauernde Überanstrengung trägt ebenfalls zu einem erhöhten Stressaufkommen bei.

Risiken durch langfristig anhaltenden Stress

Dauerhafter, negativer Stress kann die Gesundheit in vielfacher Hinsicht beeinträchtigen und ernsthaft krank machen. Die Dauerbelastung hat sowohl psychische als auch physische Folgen, beispielsweise wird das Immunsystem geschwächt, was zu einer erhöhten Anfälligkeit für Krankheiten führt. Außerdem treten gehäuft Herz-Kreislauf- und Magen-Darm-Erkrankungen sowie Burnout oder Depressionen auf. Um diese frühzeitig abwehren zu können, sollte auf gewisse Vorboten geachtet werden. Chronischer Stress äußert sich in verschiedenen Symptomen, wie unter anderem Kopfschmerzen und Verspannungen, erhöhtem Puls, Schlafstörungen und Erschöpfung, oder auch andauernde Gefühle von Ärger und Wut. Beobachtet man eine Häufung dieser Anzeichen, so besteht dringender Handlungsbedarf.

Effektiv Stress vorbeugen

Jetzt die gute Nachricht: Es gibt verschiedenste Methoden, um Stress entgegenzuwirken -  und dabei reicht bereits die Veränderung kleiner Stellschrauben.

1. Arbeitsabläufe optimieren

Die Umstrukturierung und Verbesserung von Prozessen sorgt für eine enorme Entlastung des Personals. Behandlungsabläufe sowie die Terminplanung sollten so gestaltet werden, dass genügend Pufferzeiten zwischen den Patientinnen und Patienten besteht. So werden gleichzeitig extreme Wartezeiten vermieden, sollte ein Termin länger dauern als ursprünglich geplant. Die MFA haben hierdurch genügend Luft zur Vor- und Nachbereitung, ohne in Zeitnot und unnötige Stresssituationen zu geraten.

Um diesen Freiraum effizient nutzen zu können, kann außerdem die zeitraubende Telefontätigkeit ausgelagert werden. Neben dem klassischen Callcenter gibt es mittlerweile die Möglichkeit, mithilfe eines virtuellen Telefonassistenten für Entlastung zu sorgen. Dieser Assistent, wie er beispielsweise von VITAS betrieben wird, basiert auf künstlicher Intelligenz und wickelt Standardanfragen, wie Terminvereinbarungen oder Rezeptbestellungen, selbstständig und automatisiert ab. Hierdurch wird das Praxispersonal effektiv vom Telefonklingeln befreit und kann sich auf andere Tätigkeiten vor Ort konzentrieren - ohne ständige Unterbrechung. Durch die einfache Bedienung, die ohne Tastendrücken oder Warteschleifen auskommt, ist das System besonders benutzerfreundlich, denn die Interaktion mit dem Telefonassistenten erfolgt sprachbasiert und auf menschlichem Niveau. Damit ist die ständige Erreichbarkeit der Praxis gesichert, ohne dass ein Mitarbeitender dieser Zusatzbelastung ausgesetzt ist.

2. Kleine Auszeiten nehmen

Besonders wichtig und was oft im turbulenten Praxisalltag vergessen wird, ist, sich Zeit für kleinere Pausen zu nehmen. In dieser Zeit sollten Mitarbeitende eine Kleinigkeit essen und trinken, denn besonders diese einfachen Grundbedürfnisse geraten in stressigen Situationen in den Hintergrund. Um jedoch genügend Energie für die Bewältigung der Aufgaben zu haben, ist es essentiell ausreichend Nahrung und Flüssigkeit zu sich zu nehmen. Außerdem können in diesen 5-Minuten-Pausen Dehnübungen durchgeführt werden, wie etwa langsam den Kopf über vorn und hinten kreisen zu lassen oder den Nacken auf beiden Seiten zu dehnen. Zusätzlich sind tiefes Ein- und Ausatmen förderlich für die Konzentration und innere Ruhe. Diese Auszeiten klingen erstmal banal, sind jedoch unglaublich effektiv und in jeden Arbeitsalltag integrierbar.

3. Überstunden sind keine Selbstverständlichkeit

Leider ist es in vielen Praxen üblich, regelmäßig Überstunden aufzubauen. Dem kann und sollte entgegengewirkt werden, indem die Behandlung von Patientinnen und Patienten weder zu spät eingeplant noch zu kurzfristig terminiert wird. Hierzu gehört auch die Einhaltung der Behandlungszeiten, um größere Verzögerungen zu vermeiden. Selbstverständlich können Notfälle nicht vorab geplant oder verschoben werden, jedoch sollten sich die Überstunden in einem gewissen Rahmen halten und nicht zur Regel werden.

4. Der private Ausgleich

Besonders wichtig ist es, ein entspannendes Gegengewicht zum Arbeitsalltag zu finden. Genauso wie die Wahrnehmung von Stress ist ein solches Ausgleichs-Hobby sehr subjektiv und nach individuellen Aspekten zu wählen. Häufig empfohlen werden sportliche Aktivitäten jeglicher Art, wobei damit nicht zwangsweise ein Marathonlauf gemeint ist. Bereits sanfte Übungen, wie es beim Yoga der Fall ist, helfen dabei, den eigenen Stresspegel zu senken. Natürlich gibt es eine Vielzahl an weiteren Hobbys, die ebenfalls für Entspannung sorgen können, wie etwa Lesen, Kochen oder ein erholender Spaziergang an der frischen Luft.

5. Gemeinsamer Weg zur Stressbewältigung

Um den Praxisalltag gemeinsam als Team gut zu überstehen, gilt es, regelmäßig Reflektierungs- und Feedbackgespräche zu führen. So sollten häufig auftretende Stressauslöser im Rahmen einer Gruppenbesprechung des gesamten Praxispersonals identifiziert und angesprochen werden. Miteinander können dann Lösungsansätze und deren Umsetzung evaluiert werden, damit eine angenehme Arbeitsatmosphäre geschaffen bzw. beibehalten werden kann.

Das medizinische Personal ist der Schlüssel zum Erfolg einer funktionierenden Praxis. Deshalb ist es essentiell, die Gesundheit der Mitarbeitenden zu schützen und Stress zu reduzieren, um so auch weiterhin erfolgreich bestehen zu können.

Dieser Text ist in Zusammenarbeit mit dem aufstrebenden Nürnberger Startup VITAS entstanden. Es entwickelt auf künstlicher Intelligenz basierende Telefonassistenten, die bereits tausende Anrufe täglich übernehmen - sprachbasiert und in hunderten Gesprächen gleichzeitig. Über die Plattformlösung von VITAS haben Unternehmen jeder Branche die Möglichkeit sich ohne technische Vorkenntnisse ihren individuellen Telefonassistenten zu konfigurieren und jederzeit nach ihren Wünschen anzupassen.

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