Tuberkulose: selten, aber nur schwer kleinzukriegen

Es gibt Krankheiten, die kennen wir vor allem aus historischen Romanen oder Geschichts-Dokus. Die Tuberkulose gehört dazu. Sie wird oft auch als Schwindsucht oder weißer Tod bezeichnet und hat in Deutschland an Bedeutung verloren.

Dennoch, weltweit erkranken jedes Jahr etwa neun Millionen Menschen an Tuberkulose. Auch bei uns gibt es vereinzelt Fälle. Die Lungenkrankheit ist also noch lange nicht verschwunden und wird auch heute noch weiter erforscht.

Die Lungenkrankheit Tuberkulose

Ursache für die Tuberkulose ist fast immer eine Tröpfcheninfektion der Lunge. Die auslösenden Mycobakterien können zwar auch andere Organe, etwa den Darm oder die Knochen, befallen, inzwischen kommt das aber nur noch höchst selten vor. Atmet ein gesunder Mensch die Bakterien ein, bemerkt er davon oft nichts. Denn sein Immunsystem reagiert sofort und bildet Abwehrstoffe. Diese können die Erreger nicht komplett auslöschen. Stattdessen schließen sie die Mycobakterien in kleinen Knoten, sogenannten Granulomen, ein, sodass sie dem Körper nichts mehr anhaben können. Mediziner sprechen von einer latenten Tuberkulose.

Anders sieht es bei immunschwachen Betroffenen aus. Zwar bilden sich auch hier Granulomen, die Reaktion ist aber zu langsam. Bei der primären Tuberkulose entstehen deshalb sofort Entzündungsherde in der Lunge, die zu eher unspezifischen Beschwerden führen.

Zudem können die Mycrobakterien bei einer postprimären Tuberkulose auch lange nach der Ansteckung die Lunge schädigen. Sie sind zwar innerhalb der Knoten eingeschlossen, bleiben aber intakt. Ist das Immunsystem geschwächt, können sie eventuell ausbrechen und Entzündungsherde bilden. Monate oder Jahre nach dem ersten Kontakt bricht der Infekt unerwartet aus und die Betroffenen bekommen Symptome.

 

  Besonders bei Menschen mit einem schwachen Immunsystem kann die Tuberkulose ausbrechen, zum Beispiel bei


Symptome bei Tuberkulose

Die Mycobakterien vermehren sich sehr langsam. Eine Tuberkulose-Infektion entwickelt sich deshalb über lange Zeit. Erste Symptome treten etwa 6-8 Wochen nach dem Kontakt auf. Die Beschwerden sind zudem abhängig von der Art der Tuberkulose.

Latente Tuberkulose

  • Keine erkennbaren Symptome

Primäre Tuberkulose und Postprimäre Tuberkulose

  • Husten, der über Wochen anhält
  • Fieber
  • Nachtschweiß
  • Atemnot oder Schmerzen beim Atmen
  • Müdigkeit und Abgeschlagenheit
  • Appetitmangel

Diagnose der Tuberkulose

Sicheres Anzeichen für eine Tuberkulose-Infektion sind die Granulomen, die als Reaktion auf die Bakterien gebildet werden. Mithilfe des Tuberkulin-Hauttests lassen sich die Erreger nachweißen. Bei Erwachsenen wird oft auch ein Interferon-Gamma-Test durchgeführt. Dieser grenzt den Bakterienstamm weiter ein. Beide Tests sagen allerdings nichts darüber aus, wann der Kontakt erfolgt ist.

Ob eine primäre oder postprimäre Tuberkulose vorliegt, erkennt der Arzt oder die Ärztin am besten an einem Röntgenbild der Lunge, oft in Verbindung mit einer Computertomografie (CT). Entzündetes Gewebe ist darauf als ein Schatten erkennbar.

Ist die Tuberkulose eindeutig diagnostiziert, muss der Arzt bzw. die Ärztin die Erkrankung an das Gesundheitsministerium melden. Denn sie gehört zu den meldepflichtigen Erkrankungen.

Behandlung bei Tuberkulose

Dank verschiedener Antibiotika ist die Tuberkulose gut behandel- und auch heilbar. Sie müssen allerdings über sechs Monate hinweg regelmäßig eingenommen werden. Bei einer offenen, also ansteckenden Tuberkulose verbringen die Patienten und Patientinnen die ersten Wochen im Krankenhaus. Ist die Ansteckungsgefahr vorüber, kann die Therapie zu Hause fortgesetzt werden. Nach zwei und nach vier Monaten werden einige der Medikamente ausgetauscht. Das ist besonders wichtig, da die Bakterien sonst Resistenzen entwickeln könnten. Diese resistenten Erreger breiten sich in den letzten Jahren immer mehr aus, besonders in Gebieten mit vielen Tuberkulose-Erkrankungen. Sie sind sehr viel schwerer zu behandeln. Eine Therapie ist langwieriger, Folgeerkrankungen zudem wahrscheinlicher.

Ansteckung mit Tuberkulose

Eine Impfung gegen Tuberkulose wird nur in Ausnahmefällen empfohlen. Denn durch sie gelangen die Erreger in den Körper und könnten unter Umständen eine postprimäre Tuberkulose auslösen.

Zudem ist nicht jede(r) Patient:in mit Tuberkulose ansteckend. Nur wenn die Atemwege direkt betroffen sind, es sich also um eine offene Tuberkulose handelt, können Erkrankte die Bakterien weitergeben. Beim Atmen, Sprechen und insbesondere Husten gelangen sie als feinste Tröpfchen in die Luft und können von gesunden Menschen eingeatmet werden. Dafür ist allerdings eine größere Menge an Erregern notwendig. Erkrankte Kinder geben die Bakterien deshalb nur sehr selten weiter.

Bei der Rindertuberkulose ist auch eine Ansteckung über Rohmilchprodukte möglich. In Europa kommt diese Form kaum noch vor, in Afrika ist sie aber weiterhin verbreitet.

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