Die Stufen der Behandlung von Typ-2-Diabetes

Sie haben die Diagnose Typ-2-Diabetes erhalten und sind dabei, sich einen Überblick zu den Möglichkeiten der Behandlung zu verschaffen? Da ist es für Sie zunächst wichtig zu wissen, dass die Diabetes-Therapie häufig nach einem bestimmten Schema verläuft. Ihr Diabetesteam bespricht die anstehenden Schritte immer mit Ihnen und passt die verschiedenen Stufen individuell für Sie an.

Diabetes-Therapie: Lebensstiländerung oder doch Medikamente?

Geht es darum, einen vorliegenden Diabetes angemessen zu behandeln, dann ist insbesondere zu Beginn das Zusammenspiel aus Arzt bzw. Ärztin, Diabetesteam und vor allem Ihnen selbst gefragt. Im ersten Schritt legen Sie alle gemeinsam ein Behandlungsziel fest – in der Regel ist dies ein bestimmter Wert, den der Blutzucker in einer gewissen Zeit erreichen sollte.

Die Diabetes-Therapie verläuft meist zunächst einmal konservativ und setzt die Anpassung des Lebensstils in den Fokus. Hier spielt insbesondere die Ernährung bei Diabetes eine große Rolle. Aber auch die Themen Bewegung sowie Stressmanagement gehören zur ersten Stufe der Behandlung von Typ-2-Diabetes.

Erst, wenn die Veränderungen des Lebensstils und der alltäglichen Gewohnheiten nicht den gewünschten Erfolg erzielen, kommen verschiedene Medikamente oder sogar eine Insulintherapie infrage. Hier ist ein individuelles Vorgehen von großer Bedeutung. Das Schema zur Diabetes-Therapie stellt nur eine Art Leitfaden dar, an dem sich Betroffene sowie medizinische Fachkräfte orientieren können, um ein stufenweises Vorgehen umzusetzen.

Stufe 1: Lebensstil bei Diabetes anpassen

Ein wichtiger Bestandteil der Behandlung des Typ-2-Diabetes ist ein gesundheitsbewusster Lebensstil. Wenn Themen wie Ernährung und Bewegung sowie ein gesundes Körpergewicht in den Fokus rücken, braucht es oftmals keine medikamentöse Therapie bei Diabetes.

Gestalten Sie Ihre Mahlzeiten abwechslungsreich, vollwertig und bunt. Vermeiden Sie Produkte mit einem hohen Energiegehalt oder solche, die stark industriell verarbeitet sind. Insgesamt sollte die Lebensmittelauswahl zu Ihren individuellen Vorlieben und Ihrem Körper passen. Denn nur, wenn es Ihnen schmeckt und Sie in der Lage sind, sich an die Vorgaben zu halten, kann die Ernährung dazu beitragen, ihren Diabetes erfolgreich zu behandeln.

Für die Typ-2-Diabetes-Behandlung gibt es keine pauschal für alle Betroffene geltende richtige Ernährungsform. Persönliche Noten dürfen somit ausdrücklich in die Gestaltung der Diabetes-Therapie einfließen. Besprechen Sie mit Ihrem Diabetesteam, welche Lebensmittel unbedingt auf Ihrem Speiseplan stehen sollten und auf welche Produkte Sie lieber verzichten sollten. Die Expertinnen und Experten erklären Ihnen dann auch, welche Begriffe Sie im Zusammenhang mit Diabetes kennen sollten (zum Beispiel glykämischer Index).

Weiterhin ist es von großer Bedeutung, dass Sie eine Form der körperlichen Aktivität für sich finden, die Ihnen Spaß macht und die Sie gut in Ihren Alltag integrieren können. Bewegung regt die Zellen an, auf das Insulin zu reagieren und in der Folge sinkt der Blutzuckerspiegel. Daneben hilft moderater Sport dabei, das Körpergewicht auf einem gesunden Niveau zu halten, das Stresslevel zu senken und das Wohlbefinden zu steigern. Ein aktiver Alltag trägt somit gleich auf mehreren Ebenen dazu bei, dass die Typ-2-Diabetes-Behandlung ohne den Einsatz von Medikamenten verlaufen kann.

Stufe 2: Medikamente in der Diabetes-Therapie

Bringt die Modifikation des Lebensstils nach etwa 3 bis 6 Monaten nicht den gewünschten Erfolg, kommt die 2. Stufe des Schemas zur Diabetes-Therapie ins Spiel: Medikamente, die die Typ-2-Diabetes-Behandlung unterstützen, indem sie den Blutzucker senken. Welches Arzneimittel in Ihrem individuellen Fall zum Einsatz kommt, entscheidet die behandelnde Ärztin bzw. der behandelnde Arzt zum Teil in Absprache mit dem Diabetesteam.

Stufe 3: Diabetes mit Insulin behandeln

Erst wenn die Medikamente der 2. Stufe aus dem Schema zur Diabetes-Therapie nicht greifen, kommen weitere Maßnahmen zum Einsatz. Neben anderen Arzneimitteln ist dann zum Beispiel auch die Gabe von Insulin denkbar, um den Blutzucker in den gewünschten Bereich zu bekommen und ihn dort zu halten.

Diabetes mit oder ohne Medikamente behandeln

Manchmal ist es notwendig, auch begleitende Symptome zum Diabetes wie Bluthochdruck oder Übergewicht zu behandeln. Generell gilt: Nur, wenn Sie sich an die Empfehlungen zur Typ-2-Diabetes-Behandlung halten und mit dem Diabetesteam zusammenarbeiten, tragen Sie Ihren Teil dazu bei, auch das Risiko für Folgeerkrankungen oder Komplikationen zu minimieren. Durch Ihre persönliche Mitarbeit im Rahmen der Diabetes-Therapie können Sie den Einsatz von Insulin aktiv verhindern oder zumindest hinauszögern.

Die Veränderung des individuellen Lebensstils hinsichtlich Ernährung, Bewegung, Stressmanagement, Genussmittelkonsum und Körpergewicht kann von Fall zu Fall anstrengend und mit größerem Aufwand verbunden sein. Stellen Sie sich jedoch stets die Frage, ob die Modifikation Ihrer Gewohnheiten nicht sinnvoller ist, als ein Leben lang auf Medikamente angewiesen zu sein, wenn es darum geht, Diabetes zu behandeln.

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