Grippeimpfung: Schon an die jährliche Auffrischung gedacht?

Zwei Ampullen mit Flüssigkeit und eine Spritze liegen auf blauem Hintergrund. Neben den Medikamenten sind Holzfiguren, die eine Familie darstellen, abgebildet. Die Familie besteht aus zwei Erwachsenen und zwei Kindern, die sich an den Händen halten. Zwei Ampullen mit Flüssigkeit und eine Spritze liegen auf blauem Hintergrund. Neben den Medikamenten sind Holzfiguren, die eine Familie darstellen, abgebildet. Die Familie besteht aus zwei Erwachsenen und zwei Kindern, die sich an den Händen halten.

Die Grippeimpfung ist ein entscheidender Schritt, um die Grippewelle in den Wintermonaten zu bekämpfen. Besonders in dieser Saison, in der Grippewellen in Deutschland wieder zunehmen und viele Menschen an Influenza erkranken, ist es umso wichtiger, sich rechtzeitig zu impfen. Laut den neuesten Berichten sind viele Kliniken aufgrund von Grippe-Infektionen bereits überlastet. Trotz der bekannten Vorteile lassen sich immer noch deutlich weniger Menschen impfen, als vom Robert Koch-Institut (RKI) empfohlen. Warum Sie sich jedes Jahr gegen Grippe impfen lassen sollten, welche Nebenwirkungen auftreten können und welcher Zusammenhang zwischen der Grippeimpfung und Corona besteht, erfahren Sie im folgenden Beitrag.

Steckbrief Grippeimpfung  
Name:

Efluelda (Hochdosis Impfstoff mit Wirkverstärker)

Flucelvax Tetra (ohne Hühnerei hergestellt)

Fluenz Tetra (LAIV Nasenspray)

Influvac Tetra

Vaxigrip Tetra

Fluad Tetra

Afluria Tetra

Xanaflu Tetra

Art:

überwiegend Totimpfstoff;

ein Lebendimpfstoff (Fluenz) für Kinder und Jugendliche zwischen 2 und 17 Jahren

Wirkstoff:

Die Zusammensetzung des Grippeimpfstoffs wird fortlaufend an die sich ändernden zirkulierenden Influenzaviren angepasst. Aktuell werden voraussichtlich vier Virusvarianten berücksichtigt, basierend auf den Empfehlungen der WHO.

Die STIKO hat jedoch angekündigt, ihre Empfehlung für die Saison 2025/2026 anzupassen, sodass neben dem Hochdosis-Impfstoff auch der MF59-adjuvantierte Influenza-Impfstoff für Personen ab 60 Jahren empfohlen wird. 

Intervall: jährliche Auffrischung nötig
Besonderheiten:

Ein quadrivalenter Hochdosis-Impfstoff (Efluedal) für Menschen ab 60 Jahren enthält Wirkverstärker, die die Antikörper-Reaktion erhöhen und so für einen besseren Schutz sorgen.

Die Grippeimpfung wird häufig mit Hühnereiern hergestellt, was bedeutet, dass sie Spuren von Hühnereiweiß enthalten kann. Aufgrund der sehr geringen verwendeten Menge im Impfstoff, scheinen Allergiker:innen davon jedoch nur selten betroffen zu sein. Für diese Fälle gibt es jedoch auch einen alternativen Impfstoff (Flucelvax Tetra).

Ist die Grippeschutzimpfung sinnvoll?

Fast jede(r) hat vermutlich schon einmal eine echte Grippe gehabt, oft ohne es zu merken. Doch während Erkältungen und Grippe ähnliche Symptome aufweisen, handelt es sich bei letzterem um eine ernsthafte Erkrankung. Besonders in dieser Saison, die aufgrund der vielen Grippefälle sehr intensiv ist, wird eine Impfung empfohlen. Hier einige wichtige Gründe:

  • Vorerkrankte oder Menschen ab 60 Jahren haben häufig mit schweren Verläufen der Grippe zu kämpfen, die unter Umständen einen Krankenhausaufenthalt erfordern.
  • Influenza-Infektionen können zu gefährlichen Komplikationen wie Pneumonie, Herzinfarkt oder Schlaganfall führen.
  • Besonders in der aktuellen Saison, kann die Grippeimpfung helfen, Verwechslungen mit Corona  zu vermeiden und für eine bessere ärztliche Behandlung zu sorgen.
  • Zusätzlich zirkulieren viele andere Viren, die das Gesundheitssystem belasten und zu einem erhöhten Krankenstand führen. Auch in diesem Jahr ist es besonders wichtig, sich vor Grippe zu schützen, um solche Ausfälle zu verhindern.

Wer sollte sich gegen Grippe impfen lassen?

Jede(r) ab sechs Monaten sollte sich gegen Grippe impfen lassen. Bestimmte Personengruppen, für die die Impfung besonders wichtig ist, werden jedoch vom RKI besonders empfohlen:

  • Menschen ab 60 Jahren
  • Schwangere ab dem 4. Schwangerschaftsmonat
  • Personen mit gesundheitlichen Risikofaktoren wie chronischen Erkrankungen oder einem
  • geschwächten Immunsystem
  • Medizinisches Fachpersonal
  • Menschen, die im Kontakt mit besonders gefährdeten Personen leben oder arbeiten

Grippeimpfung in der Schwangerschaft

Die Grippeimpfung kann während der Schwangerschaft vor schweren Krankheitsverläufen schützen. Laut RKI sollten Schwangere ab dem 2. Trimester geimpft werden. Auch bei Kinderwunsch ist die Impfung sinnvoll, um sich für kommende Grippesaisons abzusichern.

Grippeimpfung und Stillen

Auch in der Stillzeit kann die Grippeimpfung ohne Bedenken erfolgen, was auch den Säugling indirekt schützt.

Grippeimpfung trotz Erkältung

Kleine Erkältungssymptome sind kein Grund, die Grippeimpfung zu verschieben. Sie können sich also auch mit Husten oder Schnupfen impfen lassen. Bei Fieber über 38,5 °C sollten Sie jedoch zunächst abwarten, bis Sie sich wieder vollständig erholt haben.

Der beste Zeitpunkt für die Grippeimpfung

Die Grippewelle erreicht in Deutschland meistens ihren Höhepunkt im Dezember und Januar. Der Impfschutz wird etwa 10 bis 14 Tage nach der Impfung vollständig aufgebaut, weshalb die ideale Zeit für die Impfung zwischen Oktober und Mitte Dezember liegt. Aber auch später im Winter kann eine Impfung sinnvoll sein, da sie weiterhin einen wichtigen Schutz bietet.

Wo kann ich mich gegen Grippe impfen lassen?

Die Grippeimpfung wird in der Regel von Ihrem Hausarzt oder Ihrer Hausärztin angeboten. In einigen Fällen übernehmen auch Betriebsärzte bzw. Betriebsärztinnen die Impfung. Derzeit ist es jedoch nicht allgemein üblich, sich in Apotheken impfen zu lassen.

Wie viel kostet die Grippeimpfung?

Wenn Sie zu einer Risikogruppe gehören, übernimmt die GKV in der Regel die Kosten der Grippeimpfung. Auch PKV bieten häufig eine Kostenübernahme an. Manche Krankenkassen übernehmen die Impfung auch für gesunde Erwachsene oder bieten sie als Teil eines Bonusprogramms an.

Welche Nebenwirkungen der Grippeimpfung gibt es?

In den meisten Fällen tritt lediglich eine milde Reaktion auf die Impfung auf. Zu den häufigsten Nebenwirkungen gehören:

  • Schmerzen an der Einstichstelle
  • Fieber
  • Müdigkeit, Kopfschmerzen
  • Muskel- oder Gliederschmerzen

Die Beschwerden klingen in der Regel nach ein bis drei Tagen ab.

Was sollten Sie nach der Grippeimpfung beachten

Wer möchte, kann direkt nach der Grippeimpfung zu seinem normalen Alltag übergehen. Es gibt allerdings eine kleine Einschränkung. Denn übermäßige Belastungen können die Impfreaktion verschlimmern. Es kann deshalb ratsam sein, am Impftag eher ruhige Aktivitäten zu planen.
Zudem sollten Sie auf die Signale Ihres Körpers eingehen. Kommt es zu Nebenwirkungen wie Fieber oder Müdigkeit, sollten Sie sich entsprechend schonen, bis diese wieder abgeklungen sind.

Sport nach Grippeimpfung

Nach einer Impfung gilt kein allgemeines Sportverbot. Wer mag und sich fit fühlt, kann also wie gewohnt weitertrainieren. Einige Experten und Expertinnen empfehlen dennoch das Trainingsprogramm bei Bedarf anzupassen. Da übermäßige Belastungen die Impfreaktionen verstärken können, sollten Sie eher moderat Sport treiben und sich nicht überanstrengen.

Grippeimpfung und Alkohol

Obwohl Alkohol die Wirksamkeit der Impfung wahrscheinlich nicht direkt beeinträchtigt, kann er die Nebenwirkungen der Impfung verstärken. Dazu gehören beispielsweise Müdigkeit, Kopfschmerzen oder Fieber. Neue Studien, zeigen dass übermäßiger Alkoholkonsum das Immunsystem durchaus negativ beeinflussen kann. Dies gilt insbesondere für Menschen mit chronischen Erkrankungen oder einem geschwächten Immunsystem.

Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) empfiehlt, nach der Impfung keinen Alkohol zu trinken oder zumindest maßvoll zu sein. Auch das Robert Koch-Institut (RKI) rät auf Alkohol zu verzichten, um das Immunsystem nicht zusätzlich zu belasten.

Wie lange hält die Grippeimpfung?

10 bis 14 Tage nach der Grippeimpfung hat diese ihren vollen Schutz erreicht. Dieser klingt mit der Zeit allerdings wieder ab. Hinzu kommt, dass sich die Virenstränge des Influenza-Virus leicht verändern. Die Impfstoffe werden deshalb jährlich nach den Empfehlungen der WHO angepasst. Für den optimalen Schutz sollten Sie sich daher jedes Jahr gegen Grippe impfen lassen.

Dabei schützt Sie die Grippeimpfung nicht vollständig vor einer Erkrankung. Durch andere Arten des Influenza-Virus können auch Geimpfte an Grippe erkranken. Die Einschätzung der WHO deckt aber zumindest einen Großteil der gasierenden Viren ab. Zudem ist der Krankheitsverlauf nach der Impfung meist milder.

Grippeimpfung und Corona

Kann die Grippeimpfung gegen Corona helfen?

Die Grippeimpfung schützt nicht direkt vor einer Corona-Infektion, kann aber helfen, eine Verwechslung der Symptome zu vermeiden. Besonders in der aktuellen Saison, in der sowohl Grippe- als auch Corona-Fälle auftreten, ist eine Grippeimpfung sinnvoll. Sie trägt dazu bei, das Gesundheitssystem nicht zusätzlich zu belasten und sorgt dafür, dass die Behandlung sowohl bei Grippe als auch bei Corona gezielt erfolgen kann.

Ist die Grippeimpfung nach einer Corona-Infektion sinnvoll?

Ja, auch wenn Sie bereits Corona hatten oder gegen Corona geimpft sind, schützt Sie dies nicht vor einer Grippe. Deshalb ist eine jährliche Grippeimpfung weiterhin wichtig.

Kann ich gegen Grippe und Corona gleichzeitig geimpft werden?

Ja, es ist möglich, sich gleichzeitig gegen Grippe und Corona impfen zu lassen. Die Impfungen müssen nur an verschiedenen Gliedmaßen durchgeführt werden.

Aktualisiert am 21.02.2025

Quellen

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