Grippe, Erkältung und Covid-19 - Das sind die Unterschiede

Im Hintergrund sitzt eine Frau, die sich die Nase schnäuzt, auf dem Sofa. Im Vordergrund stehen ein Nasenspray, mehrere Tabletten, ein volles Glas Tee und eine Teekanne. Grippe vs. Erkältung vs.Covid-19 - Wie erkenne ich die Unterschiede? | © Sina Ettmer - stock.adobe.com

Einfache Erkältung, Grippe oder doch Covid-19? In Zeiten saisonaler Erkrankungen ist es wichtig, die feinen Unterschiede zu kennen. Während die Grippe oft plötzlich mit heftigen Symptomen einsetzt, verläuft eine Erkältung meist milder und schleichender. COVID-19 bringt zusätzlich eine besondere Dynamik mit sich, da die Symptome variabel und potenziell schwerwiegend sein können.

Hier finden Sie die wichtigsten Unterschiede und Gemeinsamkeiten im Überblick:

Die Grippe - Symptome, Verlauf und Behandlung

Was ist eine Grippe (Influenza)?

Eine Grippe – auch Influenza genannt – ist eine durch bestimmte Influenzaviren verursachte Infektionskrankheit. Jährlich sind nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) 10 bis 20 Prozent der Weltbevölkerung betroffen. Die Übertragung erfolgt durch Tröpfchen- oder Schmierinfektion über die Schleimhäute der Atemwege, der Augen oder des Mundes.

Wie verläuft eine Grippe?

Eine Grippe beginnt meist plötzlich. Innerhalb weniger Stunden können starke Kopf- und Gliederschmerzen auftreten, begleitet von hohem Fieber. Der Verlauf ist in der Regel schwerer als bei einer Erkältung und dauert etwa zehn Tage. Die Genesung kann jedoch Wochen in Anspruch nehmen.

Betroffene haben durch den Grippe Virus ein schwächeres Immunsystem, sodass Sie anfälliger für bakterielle Infektionen wie Lungenentzündungen sind. Die Erkrankung sollte daher niemals als harmlos angesehen werden.

Wie kann man sich vor der Grippe schützen?

Um sich bestmöglich zu schützen, empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) eine jährliche Grippeimpfung für Risikogruppen wie Menschen ab 60 Jahren.

Behandlung: Sind Antibiotika sinnvoll?

Bei der Behandlung eines Grippe Virus ist der Einsatz von Antibiotika meist überflüssig, da diese gezielt Bakterien angreifen. Viren hingegen haben keine eigenen Zellstrukturen oder Stoffwechselprozesse, die durch Antibiotika angegriffen werden könnten. Sie vermehren sich stattdessen in den Wirtszellen des menschlichen Körpers, indem sie deren Mechanismen zur eigenen Replikation nutzen. Es gibt jedoch antivirale Medikamente, die bei rechtzeitiger Einnahme den Krankheitsverlauf verkürzen und schwere Komplikationen verhindern können. Ein Arztbesuch bei Verdacht auf Influenza ist daher unerlässlich.

Die Erkältung - Krankheitsbeginn, Verlauf und Symptome

Was ist eine Erkältung (grippaler Infekt)?

Eine Erkältung, auch „grippaler Infekt“ genannt, wird durch verschiedene Viren ausgelöst und betrifft die Schleimhäute der oberen Atemwege. Der Unterschied zur Grippe liegt zunächst im Erreger. Während die Grippe durch Influenza-Viren verursacht wird, sind es bei der Erkältung verschiedene Viren und Bakterien.

Typische Symptome einer Erkältung

Die Symptome entwickeln sich dabei schleichend, beginnend mit allgemeinem Unwohlsein, Halsschmerzen und Heiserkeit. Typisch sind Schnupfen, Reizhusten oder auch ein Frösteln.

Erhöhtes Fieber tritt selten auf, und die Beschwerden klingen meist nach wenigen Tagen ab. Dennoch kann eine Erkältung bei geschwächtem Immunsystem zu Komplikationen wie Nasennebenhöhlen- oder Mittelohrentzündungen führen.

Erkältung behandeln: Was hilft wirklich?

Die beste Therapie besteht in der Regel aus ausreichend Ruhe, Flüssigkeitszufuhr und der Anwendung bewährter Hausmittel. Medikamente lindern lediglich die Symptome, können jedoch den Krankheitsverlauf nicht verkürzen.

Covid-19 – Krankheitsbeginn, Verlauf und Symptome

Was ist COVID-19?

COVID-19 wird durch das Coronavirus SARS-CoV-2 verursacht und ist deutlich ansteckender als die Grippe. Die Übertragung erfolgt von Mensch zu Mensch durch Tröpfchen- oder Schmierinfektion über die Schleimhäute von Mund, Nase oder Augen.

Symptome von COVID-19

Typische Symptome sind Fieber, Husten, Schnupfen, Halsschmerzen sowie Kopf- und Gliederschmerzen. Während zu Beginn der Pandemie der Verlust des Geruchs- und Geschmackssinns ein häufiges Symptom war, tritt dies bei neueren Virusvarianten seltener auf.

Krankheitsverlauf: Wie gefährlich ist COVID-19?

Die Inkubationszeit (Zeitspanne zwischen einer Infektion mit einem Krankheitserreger bis zu den ersten Anzeichen einer Erkrankung) beträgt meist drei bis vier Tage.

Der Krankheitsverlauf kann sehr unterschiedlich sein - einen „typischen“ Krankheitsverlauf gibt es daher nicht. Während viele Infizierte nur milde Symptome haben, kann die Erkrankung bei älteren Menschen oder Personen mit Vorerkrankungen schwere Verläufe annehmen, wie Lungenentzündungen und Atemnot, die eine Sauerstoffgabe oder intensivmedizinische Behandlung erforderlich machen können.

Impfungen und Schutzmaßnahmen

Dank der weit verbreiteten Impfungen hat sich das Risiko schwerer Verläufe inzwischen verringert. Eine Mehrzahl der Patienten und Patientinnen weist mittlerweile einen milden Verlauf auf.

Virologen bewerten COVID-19 heute als ungefähr genauso gefährlich wie die saisonale Grippe.

Erkrankung Grippe (Influenza) Erkältung (grippaler Effekt) COVID-19
Krankheitsbeginn Plötzlich, innerhalb weniger Stunden Langsam, schleichend Variabel, oft innerhalb von 3-4 Tagen
Fieber Häufig, 38-40 °C Selten, meist nur leicht erhöht Häufig, oft über 38 °C
Schüttelfrost Häufig Selten Gelegentlich
Müdigkeit/ Erschöpfung Sehr stark, langanhaltend Mäßig Häufig, kann lange andauern (Fatigue)
Gliederschmerzen Häufig, stark ausgeprägt Leicht bis mäßig Häufig
Halsschmerzen Gelegentlich Häufig Häufig
Husten Trocken, stark Mild, eher produktiv Meist trocken, kann schwer verlaufenSehr häufig
Schnupfen Gelegentlich Sehr häufig Häufig
Kopfschmerzen Häufig, stark Selten Häufig
Verlust des Geruchs- oder Geschmackssinss Selten Selten Häufiger bei früheren Varianten, heute weniger typisch
Atemnot Selten Sehr selten Möglich, vor allem bei schweren Verläufen
Dauer der Erkrankung 7-14 Tage 3-7 Tage Sehr variabel, von wenigen Tagen bis zu mehreren Wochen
Ansteckungsgefahr Hoch Mäßig Sehr hoch, besonders bei neuen Varianten

Quellen:

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