Veröffentlicht: 24.11.2022 | Lesezeit: 4 Minuten
Neben dem Wohlfühlfaktor bietet der Besuch einer Sauna vielfältige positive Aspekte für die Gesundheit. Das gilt nicht zuletzt auch für Menschen mit einer asthmatischen Erkrankung. Gerade bei Atemwegserkrankungen können Saunen einen lindernden Effekt haben. Darüber hinaus regen der heiße Dampf und das damit verbundene starke Schwitzen das Immunsystem an.
Das Erscheinungsbild von Asthma
Bei Asthma besteht ein chronisch entzündlicher Prozess im Bereich der Atemwege. Das kann mit vielfältigen Symptomen einhergehen, beispielsweise Atemnot, Engegefühl in der Brust, Einschränkungen rund um das Ein- und Ausatmen und weitere ähnliche Phänomene. Die Atemnot zählt zu den mit Abstand häufigsten Symptomen.
Die Ursache, beziehungsweise der Auslöser dieser bronchialen Verengung, sind in der Regel Allergien oder auch Reaktionen auf bestimmte Stoffe, die einen Reiz auslösen. Die Folge ist ein Anschwellen der zu den Bronchien gehörenden Schleimhaut. Innerhalb der Bronchien entsteht eine Verschleimung, die verklebt. Um die Bronchien herum befinden sich Muskelfasern. Sie ziehen sich bei Asthma krampfartig zusammen.
Asthma und Sauna
Viele Asthmatiker:innen sind sich unsicher, ob die Nutzung einer Sauna problematisch für Ihr Krankheitsbild sein könnte. Da bei Asthma eine Reizung der Atemwege ein zentraler Faktor ist, wird befürchtet, dass der heiße Dampf die Atemwege nur noch mehr reizt. Beim Besuch einer Sauna ist jedoch das Gegenteil der Fall. Die warme Saunaluft regt die Bronchien dazu an, sich zu weiten. Das Atmen fällt dadurch leichter und gegebenenfalls bestehende Verschleimungen haben die Gelegenheit, sich zu lösen.
Die Schleimhäute werden durch den Dampf und die Wärme zu einer besseren Durchblutung angeregt. Tieferes und ruhigeres Atmen ist hierbei eine der positiven Reaktionen, aber auch ein leichteres und schmerzärmeres Abhusten.
Sicherheitsaspekte und Vorsichtsmaßnahmen
Eine Sauna zu kaufen ist auch für Menschen mit Asthma in den meisten Fällen eine sinnvolle Option. Dabei gilt es einige wenige Punkte zu beachten, um ein sicheres Sauna-Erlebnis zu haben. Nach dem Saunagang schätzen viele Menschen ein eiskaltes Tauchbad oder eine kalte Dusche. Darauf sollten Betroffene mit Asthma verzichten. Durch den akut einsetzenden Kältereiz verengen sich die Bronchien für eine kurze Zeit. Wer keine Erkrankungen der Atemwege hat, kommt damit gut zurecht. Bei Asthmatikern bzw. Asthmatikerinnen könnte die plötzliche Verengung einen Anfall auslösen. Besser ist alternativ eine lauwarme Dusche nach dem Saunieren.
Wer eine Sauna für zu Hause erwerben möchte, aber noch wenig Erfahrungen mit dem Saunieren gemacht hat, sollte vorab mit dem oder der behandelnden Arzt bzw. Ärztin sprechen. In der Regel ist die Nutzung einer Sauna für Asthmatiker:innen vor allem positiv und hilfreich. Es gilt bei einem bestehenden Krankheitsbild jedoch immer, vorab zu klären, ob eventuell irgendetwas gegen Saunagänge spricht. Empfehlenswert ist darüber hinaus immer auch ein Ausprobieren. Das Achten auf die Signale des eigenen Körpers ist besonders wichtig. Sollte sich ein unangenehmes Gefühl einstellen, sollte der Saunagang beendet werden.
Dies ist jedoch lediglich eine Vorsichtsmaßnahme um auf der sicheren Seite zu sein und auf die Individualität des Körpers und die persönliche Gesundheit sinnvoll einzugehen. Im Normalfall ist von einem ausgesprochenen Wohlbefinden auszugehen. Asthmatiker:innen fühlen sich üblicherweise in der Sauna sehr wohl und profitieren deutlich von der positiven Wirkung auf die Atmung.
Verbesserung der gesamten Befindlichkeit
In vielen Fällen zeigt sich bei Menschen mit einer asthmatischen Erkrankung bei regelmäßiger Nutzung der Sauna eine generelle Linderung und Verbesserung der Beschwerden. Da das Immunsystem entspannen kann und trainiert wird, haben auch die Atemwege die Möglichkeit, weniger heftig zu verkrampfen.
Ein wichtiger Aspekt für Asthmatiker:innen ist der Wirkstoff Kortison, der sehr oft ärztlich verordnet wird, um bestehende entzündliche Prozesse zu hemmen. Kortison ist eine Vorstufe von Kortisol, einem Hormon, das auf natürliche Weise bei jedem Menschen in der Nebennierenrinde gebildet wird. Beim Saunagang wird die körpereigene Ausschüttung von Kortisol verstärkt angeregt, ein wichtiger und besonders positiver Aspekt bei Asthma.
Ob eine finnische Sauna (feuchtwarmer Dampf) oder lieber eine Infrarotsauna (warme und trockene Luft) genutzt wird, spielt keine Rolle. Erlaubt ist hier in jedem Fall, was gefällt. Die persönliche Vorliebe steht immer im Fokus.
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