Was hilft bei Zähneknirschen?

Der Kiefer ist fest zusammengepresst, die Zähne reiben aufeinander und die Zunge drückt gegen den nächstbesten Widerstand – wer in anstrengenden Situationen einmal darauf geachtet hat, kennt dieses Gefühl; etwa beim Einparken in eine besonders kleine Lücke oder bei den letzten Metern der Joggingstrecke. Ab und an die Zähne zusammenbeißen, wie es in dem Sprichwort so schön heißt, ist kein Problem.

Doch wer regelmäßig mit den Zähnen knirscht oder sie fest zusammenbeißt, sollte sich das genauer anschauen. Zahnärzte und Zahnärztinnen sprechen in einem solchen Fall von Bruxismus und empfehlen eine Behandlung.

Stress als Ursache für Zähneknirschen

Lange Zeit glaubten Mediziner:innen, das Zähneknirschen komme von einem ungleichen Gebiss. Inzwischen wissen sie, dass das nur in Ausnahmefällen zutrifft, etwa wenn eine Krone nicht richtig eingepasst wurde. Die meisten Experten und Expertinnen gehen deshalb davon aus, dass der Impuls von den Nervenbahnen kommt. Dieser könnte vererbt werden oder auch ganz andere Ursachen haben. Denn abschließend erforscht ist das Gebiet noch nicht.

Sicher ist lediglich, dass es ganz unterschiedliche Auslöser für das Zähneknirschen gibt. Dabei steht Stress oft an erster Stelle. Betroffene haben häufig Probleme, sich zu entspannen. Deshalb versuchen sie, den Druck durch das Aufeinanderreiben oder -pressen der Zähne loszuwerden. Daneben gibt es aber auch noch andere Möglichkeiten:

  • Schlafstörungen und Schlafapnoe
  • Alkohol, Nikotin oder Koffein
  • Verspannungen im Nacken oder Schulterbereich
  • Orthopädische Fehlstellungen
  • Schleudertrauma und andere Unfälle
  • Zahnlücken

Bei kleinen Kindern ist das Zähneknirschen ein normaler Prozess. Sie müssen sich erst an die neuen Zähne gewöhnen und diese einschleifen. Später sollte es aber nur noch ab und zu vorkommen.

Die Folgen von Zähneknirschen

Ab und an Zähneknirschen ist normal und kein Grund zur Sorge. Kommt es aber regelmäßig vor, kann es Ihnen schaden. Der Zahnschmelz wird durch den großen Druck nach und nach abgerieben. Das führt etwa zu Zahnschmerzen, empfindlichen Zähnen oder Rissen. Außerdem macht es anfälliger für Karies.

Zusätzlich belastet das Zähneknirschen die Muskulatur. Patienten und Patientinnen berichten deshalb oft über Kiefer- oder Nackenschmerzen. Auch das Ohr kann betroffen sein, etwa mit einem Druckgefühl oder einem Tinnitus. Bemerken Sie die Beschwerden, knirschen Sie vermutlich schon länger mit den Zähnen. Denn zu Beginn zeigen sich meist keine Symptome. Besonders Patienten bzw. Patientinnen, die nachts Druck abbauen, bemerken das oft erst sehr spät.

Behandlung mit Knirschschiene und Co.

Sollten Sie vermehrt Zähneknirschen, ist ein Besuch beim Zahnarzt bzw. bei der Zahnärztin ratsam. Dieser bemerkt übermäßig abgeschliffene Zahnhälse oft auch bei einer Vorsorgeuntersuchung. Im ersten Schritt fertigt er meist eine Knirschschiene an, die nachts vor weiteren Schäden schützt. Schmerzende Muskeln können durch Massagen, Wärmetherapie oder eine Physiotherapie verbessert werden. Zudem sollten Sie darauf achten, Nacken und Kiefer tagsüber immer wieder bewusst zu entspannen.

Im Idealfall unternehmen Sie aber auch etwas gegen die Ursache des Zähneknirschens. Bei Stress und Anspannung sollten Sie bewusst Auszeiten einplanen. Auch Sport kann dabei helfen, den Druck auf gesunde Weise loszuwerden. Manchmal ist zusätzlich eine Psychotherapie ratsam. Bei längerem Zähneknirschen könnte zudem eine Kieferfunktionsstörung vorliegen. Betroffene haben etwa übermäßiges Kieferknacken oder Öffnen den Mund nicht mehr gleichmäßig.

Spezialisierte Zahnärzte empfehlen in einem solchen Fall die CMD Therapie. Mit einer speziellen Schiene soll der Kiefer entlastet werden. Osteopathie und selbstständige Übungen können zusätzlich unterstützen. Diese wird meist nur teilweise von der Krankenkasse übernommen.

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