Warzen – Das hilft

Ohne Vorwarnung tauchen sie plötzlich auf. Warzen sind gutartige Wucherungen der Haut, für einen gesunden Menschen also nicht gefährlich. Dennoch freuen sich die Meisten nicht darüber. Je nach Art heben sie sich deutlich ab, stören das ebenmäßige Hautbild und wirken ungepflegt. Hinzu kommt: Die meisten Warzenarten sind ansteckend.

Die Ursache von Warzen

Viele Warzen werden durch HPV ausgelöst. Die humanen Papillomaviren können bei direktem Hautkontakt übertragen werden. Zudem ist eine Schmierinfektion möglich. Bleiben sie etwa auf einem nassen Schwimmbadboden zurück, können Sie sie weitertragen. Durch kleine Risse oder Kratzer dringen sie in die oberste Hautschicht ein und lösen die Wucherungen aus.

Warzenarten durch HPV

Warzen sind in der Regel harmlos und zeigen auch nur selten Symptome, wie Schmerzen oder Juckreiz. Dennoch sollten sie bei einem Hautarzt oder einer Hautärztin untersucht werden. Als Laie ist es nur schwer zu erkennen, ob es sich um die gutartigen Hautwucherungen handelt oder eventuell eine andere Erkrankung dahintersteckt. Zudem gibt es noch weitere Warzen, die nicht durch HPV verursacht werden. Die Behandlung sollte deshalb immer auf die Art abgestimmt sein.

Warzenarten ohne HPV

Warzen behandeln – nicht immer ist eine Therapie nötig

Besonders bei Kindern und Jugendlichen raten manche Experten und Expertinnen dazu, zunächst abzuwarten. Viele Warzen gehen ganz von alleine zurück. Nebenwirkungen der Behandlung können so vermieden werden. Da unser Immunsystem aber nur schlecht auf HPV vorbereitet ist, kann es unter Umständen sehr lange dauern, bis es gegen die Warze vorgeht. Oft braucht es mehrere Monate oder Jahre, bis die Hautwucherungen verschwinden. Hinzu kommt die Ansteckungsgefahr, die besondere Maßnahmen erfordert.

Wer eine durch HPV ausgelöste Warze hat, sollte:

  • Ein eigenes Handtuch und eigene Waschlappen nutzen
  • Alle Kleidungsstücke, die die betroffene Hautstelle berühren, bei 60 Grad waschen
  • In Schwimmbad oder Sauna Badeschlappen tragen
  • Direkten Hautkontakt an den betroffenen Stellen vermeiden

Warzen behandeln – Die Therapiemöglichkeiten

Ohne den Rat eines Arztes oder einer Ärztin sollten Sie Warzen nicht behandeln. Präparate aus der Apotheke können zwar helfen, sie sollten aber sehr genau auf die Art der Warze abgestimmt werden. Bei Alterswarzen oder Stielwarzen ist beispielsweise gar keine Therapie nötig.

Für die Diagnose reicht dem Hautarzt oder der Hautärztin oft ein Blick auf die Warze. Jede Art hat eindeutige Merkmale, die meist klar zu erkennen sind. Im Zweifel ist eine spezielle Tinktur oder eine Gewebeprobe für eine eindeutige Bestimmung nötig. Im Anschluss spricht der bzw. die Mediziner:in mit Ihnen über die Behandlungsmöglichkeiten. Dabei können auch verschiedene Therapien kombiniert werden.

Pflaster oder Lösungen

Bei gewöhnlichen Warzen, Flachwarzen und Dornwarzen kommt oft eine Lösung zum Einsatz, die die Hornhaut aufweichen soll. Substanzen wie Salizylsäure oder Milchsäure werden einzeln oder in Kombination auf die Warze aufgetragen. Die umliegende Haut sollte dabei geschützt werden. Anschließend wird die Hautwucherung mit einem Hand- oder Fußbad aufgeweicht und die oberste Schicht vorsichtig abgetragen.

Die Behandlung muss meist mehrmals wiederholt werden und kann einige Wochen oder Monate dauern. Dafür kann sie in der Regel zu Hause durchgeführt werden. Häufige Arztbesuche sind nicht nötig.

Vereisen der Warze

Besonders flache Warzen im Gesicht werden mit flüssigem Stickstoff behandelt. Bei der Kryotherapie tupft der Arzt oder die Ärztin die kalte Flüssigkeit vorsichtig auf die Wucherung. Das Gewebe stirbt ab und fällt innerhalb weniger Tage von selbst ab.
Gewöhnliche Warzen sind hartnäckiger. Bei ihnen sind meist mehrere Behandlungen nötig – oft in Kombination mit Pflastern oder Lösungen. Der Arzt bzw. die Ärztin setzt dabei auf flüssigem Stickstoff von minus 196 °C. Vereisungssprays aus der Apotheke sind sehr viel wärmer und deshalb weniger effektiv.

Laser bei Warzen

Bei besonders hartnäckigen Warzen kommt manchmal auch eine Laserbehandlung infrage. Der Arzt oder die Ärztin richtet den Laserstrahl auf die Hautwucherungen, sodass diese stark erhitzt werden. Je nach Methode können so die Viren abgetötet und das Gewebe zerstört werden. In einigen Fällen bleibt allerdings eine Narbe zurück.

Kürettage

Die Kürettage kommt oft bei Feigwarzen zum Einsatz, sofern die Standardtherapie nicht ausreicht. Mit einem speziellen Instrument kann der Arzt oder die Ärztin die Warzen abschaben und so auch mehrere auf einmal entfernen.

Arzneimittel gegen Warzen

Auch wenn HPV sehr widerstandsfähig ist, gibt es einige Mittel (Virostatika), die eine Ausbreitung der Viren verhindern können. Zudem können bei stark wuchernden Warzen Zytostatika helfen, die Zellvermehrung aufzuhalten. Diese werden insbesondere bei Feigwarzen angewandt.

Operation bei Warzen

Eingriffe, bei denen die Warzen herausgeschnitten werden, kommen nur noch selten vor. Dabei können beispielsweise tief wuchernde Dornwarzen vollständig entfernt werden. Die zurückbleibenden Wunden heilen oft allerdings nur langsam.

Warzen vorbeugen

Die humanen Papillomaviren sind sehr hartnäckig und widerstehen beispielsweise vielen gängigen Desinfektionsmitteln. Oft kehren die Warzen deshalb nach einer Behandlung wieder zurück oder Sie stecken sich erneut an. Dennoch können Sie ein paar Dinge tun, um sie zu vermeiden:

  • Pflegen Sie Ihre Haut, damit keine Risse oder Verletzungen entstehen, die eine Angriffsfläche bieten
  • Trocknen Sie sich nach dem Baden gut ab, besonders zwischen den Zehen und Fingern
  • Benutzen Sie immer ihr eigenes Handtuch
  • Tragen Sie in Schwimmbad, Sauna, Gemeinschaftsräumen oder Hotelzimmern Badeschlappen
  • Nutzen Sie beim Geschlechtsverkehr Kondome, um das Ansteckungsrisiko für Feigwarzen zu verringern

Die HPV Impfung für Jugendliche senkt vor allem das Risiko für Gebärmutterhalskrebs. Einige Impfstoffe können aber auch vor Feigwarzen schützen. Sprechen Sie am besten mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin darüber.

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