Narbenbildung bei der Wundheilung: die 9 besten Tipps, um unschöne Narben zu vermeiden

Ein Unfall im Haushalt, ein Sturz vom Fahrrad oder auch eine Operation – unsere Körper ist vielen Situationen ausgesetzt, die Haut und Gewebe schädigen und zur Narbenbildung führen können. Hier gilt es, die Wundheilung bestmöglich zu unterstützen, um unschöne Narben zu vermeiden. Wir zeigen Ihnen, was Sie tun können, um Ihrem Körper dabei unter die Arme zu greifen.

1. Wunde sauber halten

Das A und O für eine gute Wundheilung ist, dass die Wunde sauber gehalten wird. So kann sich der Körper ganz auf die Heilung und Geweberegeneration konzentrieren, ohne dass er sich zusätzlich um das Abtöten von Keimen oder das Ausschwemmen von Schmutz kümmern muss. Dadurch verringern Sie die Heilungsdauer maßgeblich und verhindern, dass sich die Wunde entzündet und eine unschöne Narbe entsteht.

Um die frische Wunde sauber zu halten, empfiehlt sich eine sanfte Reinigung. Nutzen Sie in erster Linie lauwarmes Wasser. Ist die Wunde stark verschmutzt, können Sie ein mildes Seifenwasser, das speziell für die Reinigung von Wunden geeignet ist, oder ein Wundspray zur Reinigung nutzen. Tupfen Sie die Wunde anschließend sanft ab.

2. Wunde schützen und nicht kratzen

Die saubere Wunde sollten Sie so gut wie möglich vor Reibung und Druck schützen. Versuchen Sie, die Wunde nicht zu kratzen oder oft zu berühren. Das reizt sie und begünstigt die Narbenbildung.

Schützen Sie die frische Wundoberfläche zudem mit einem Pflaster oder Verband – je nach Art und Tiefe der Wunde. So verhindern Sie, dass Sie selbst oder auch ein Kleidungsstück an der Wunde reiben. Zusätzlich gelangen keine Keime oder gar Schmutz in die Wunde, die eine Infektion auslösen oder zu einer entzündeten Narbe etwa nach einer OP führen könnten.

3. Wunde pflegen

Nach dem aktuellen Stand der Medizin geht man davon aus, dass Wunden schneller und schöner verheilen, wenn sie feucht und elastisch gehalten werden. Decken Sie die Wunde deshalb ab, solange sie noch nicht abgeheilt ist, und nutzen Sie zudem heilende Wund- oder Narbensalben.

Aber Achtung: Seien Sie vorsichtig bei frischen und entzündeten Wunden! Viele Salben, Cremen und Gels sollten erst aufgetragen werden, wenn die Wunde verschlossen ist. Holen Sie sich hier in jedem Fall den Rat eines Arztes bzw. einer Ärztin ein oder fragen Sie in Ihrer Apotheke nach, welche Salbe Sie für offene Wunden verwenden können.

4. Direkte Sonneneinstrahlung und große Hitze vermeiden

Frische Narben sollten Sie so gut wie möglich vor direkter Sonneneinstrahlung schützen. Das hat einerseits den Grund, dass sich die Narbe durch die UV-Strahlung verfärben und in ihrer Gewebestruktur verändern kann. Die Folge: eine unschöne Narbe. Anderseits erweitern sich durch große Hitze die Blutgefäße, was der Wunderheilung im Wege stehen kann.

Vermeiden Sie aus denselben Gründen auch Solarium- und Saunabesuche, solange Sie eine noch nicht zur Gänze verheilte Wunde haben.

5. Narbenmassagen können helfen

Narbenmassagen können dazu beitragen, dass die Narbe weicher wird, sich die Durchblutung verbessert und Verklebungen im Gewebe gelöst werden. Sie eignet sich insbesondere für hypertrophe Narben (knollenartig bzw. erhaben), Keloide (wuchernd und über das eigentliche Wundgebiet hinausgehend) und verhärtete oder verspannte Narben.

Wichtig ist, dass eine Narbenmassage nicht bei offenen oder infizierten Wunden durchgeführt wird. Wenn Sie Bedenken oder Fragen zur Narbenmassage haben, sollten Sie sich an einen Mediziner bzw. eine Medizinerin wenden.

6. Ausgewogene Ernährung

Damit sich der Körper gut regenerieren kann, braucht er alle relevanten Nährstoffe und Vitamine. Besonders wichtig sind unter anderem die Folgenden:

  • Proteine sind essenziell für die Bildung von neuem Gewebe und tragen dazu bei, dass Wunden schneller heilen. Gute Proteinquellen sind beispielsweise Fleisch, Fisch und Milchprodukte oder pflanzliche Proteine wie Hülsenfrüchte, Nüsse und Samen.
  • Vitamin A ist wichtig für das Wachstum sowie die Reparatur von Gewebe und kann die Heilung von Wunden unterstützen. Viel Vitamin A findet man unter anderem in Karotten, Süßkartoffeln, Spinat und Leber.
  • Vitamin C ist ein wichtiger Bestandteil der Kollagenproduktion und hilft bei der Bildung neuer Zellen. Gute Quellen für Vitamin C sind beispielsweise Orangen, Erdbeeren, Kiwis, Tomaten, Paprika und Brokkoli.
  • Vitamin E ist als Antioxidans an der Blutgerinnung und der Bekämpfung von Entzündungen beteiligt. Zu finden ist es vor allem in hochwertigen pflanzlichen Ölen.
  • Zink ist wichtig für die Kollagenproduktion und unterstützt die Immunfunktion, daher hilft es bei der Wundheilung. Gute Quellen für Zink sind beispielsweise Fisch, Fleisch, Haferflocken, Linsen oder Soja.
  • Omega-3-Fettsäuren können Entzündungen reduzieren und das Immunsystem unterstützen. Omega-3-Fettsäuren sind in fettreichen Fischsorten wie Lachs, Thunfisch oder Hering sowie in pflanzlichen Lebensmitteln wie Leinsamen, Walnüssen, Chiasamen oder Algen enthalten.
  • Wichtig ist auch, dass Sie genügend trinken, damit Ihr Körper gut hydriert ist. Empfehlenswert sind mindestens 1,5 Liter pro Tag – besser mehr.

Die richtige Ernährung ist übrigens nicht nur dann wichtig, wenn Ihr Körper aktuell mit der Wundheilung beschäftigt ist. Sie können mit einem ausgewogenen Ernährungsplan auch vorbeugend sicherstellen, dass Ihr Körper alle wichtigen Nährstoffe parat hat, wenn er Sie benötigt.

Nährstoffe nach OP

Diese Nährstoffe sind für die Wundheilung besonders wichtig. (© malakoff-klinik.de)

7. Nikotin und Alkohol vermeiden

Schlecht für die Wundheilung und damit auch für die Narbenbildung sind Nikotin, Alkohol und Drogen. Diese verlangsamen den Heilungsprozess nachweislich und sollten so gut wie möglich vermieden werden.

8. Geduldig sein

Es dauert seine Zeit, bis eine Narbe vollständig abgeheilt ist. In der Regel sind es mindestens 6 Monate, manchmal auch mehr. In dieser Zeit verändert sich die Narben. Je tiefer oder größer die Wunde war, desto länger kann es dauern, bis sie abgeheilt ist, und desto stärker kann sie sich auch im Laufe der Zeit verändern. Haben Sie also Geduld mit Ihrem Körper.

9. Im Zweifelsfall von einem Arzt beraten lassen

Sie sind sich unsicher, wie Sie Ihre Wunde behandeln sollen? Sie haben eine tiefere Wunde oder Probleme bei der Wundheilung? Sie haben Vorerkrankungen, die die Wundheilung erschweren? Lassen Sie sich von einem Arzt oder einer Ärztin beraten! Diese können sich Ihre Wunde im Detail ansehen und Ihnen passende Empfehlungen geben.

Auch wenn Ihre Narbe bereits schlecht verheilt ist, können Ihnen ein(e) Mediziner:in weiterhelfen. Sie können Ihnen Behandlungen zur Narbenkorrektur empfehlen. Hier kommen etwa Laserbehandlungen, medizinische Peelings oder eine operative Narbenkorrektur in Frage.

Fazit: Narbenbildung kann man beeinflussen

Bei der Narbenbildung müssen Sie nicht alles Ihrem Körper allein überlassen. Sie können ihn aktiv dabei unterstützen, sodass die Wundheilung schneller vonstattengeht und keine unästhetischen Narben entstehen. Achten Sie darauf, die Wunde sauber zu halten, zu pflegen und zu schützen. Unterstützen Sie Ihren Körper mit einer ausgewogenen Ernährung und vermeiden Sie Nikotin, Alkohol sowie ausgedehnte Sonnenbäder. So bieten Sie Ihrem Körper die optimalen Voraussetzungen für ein schönes und zügiges Abheilen Ihrer Wunden.

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