HPV Impfung: Schutz vor einem verbreiteten Virus?

Kalenderseite mit dem Datum "Mittwoch, 8." und dem handschriftlichen Eintrag "Impfung!". Eine Spritze und ein Medikamentenfläschchen befinden sich darauf. Kalenderseite mit dem Datum "Mittwoch, 8." und dem handschriftlichen Eintrag "Impfung!". Eine Spritze und ein Medikamentenfläschchen befinden sich darauf.

Der Humane Papilloma-Virus, kurz HPV, ist viel unterwegs. Er wird vor allem beim Geschlechtsverkehr über die Schleimhäute übertragen und ist weit verbreitet. Beinahe jede Frau und jeder Mann hat sich schon einmal mit ihm infiziert. Trotzdem ist er relativ unbekannt und das hat seinen Grund: Meist zeigen sich gar keine Symptome. Nach ein bis zwei Jahren klingt die HPV Infektion von selbst wieder ab.

Fragt sich nur: Warum gibt es dann eine HPV Impfung?

HPV und Gebärmutterhalskrebs

Ein Großteil der über 200 HPV-Arten ist vollkommen unbedenklich. Einige wenige können gutartige Warzen im Genitalbereich auslösen – ein unangenehmes, aber gesundheitlich unbedenkliches Symptom. Ein paar der HPV Typen haben aber auch die Aufmerksamkeit der Wissenschaftler auf sich gezogen. Denn sie werden direkt in Zusammenhang mit Zellveränderungen (Dysplasien) und Krebs (Zervixkarzinom) gebracht.

In beinahe allen Fällen von Gebärmutterhalskrebs lässt sich eine vorausgehende HPV Infektion nachweisen. Seltener können die Viren auch mit Krebserkrankungen an Vulva, After, Penis oder Rachen in Verbindung gebracht werden. Die Impfung soll diesen Erkrankungen vorbeugen.

Aktuelle HPV Impfung ist vielversprechend

Die HPV Impfung kann nicht vor allen Virus-Typen schützen. Sie richtet sich deshalb vornehmlich gegen die Arten, die mit Gebärmutterhalskrebs in Verbindung gebracht werden. Dafür werden nicht die Viren selbst, sondern lediglich Eiweißstoffe, die ihrer Hülle nachempfunden sind, gespritzt. So können sich die Patienten nicht anstecken und das Immunsystem kann trotzdem die gewünschten Antikörper bilden.

Ob diese langfristig die erhoffte Wirkung haben, können die Wissenschaftler noch nicht sagen. Erste Studien zeigen allerdings, dass zumindest die Vorstufe von Gebärmutterhalskrebs durch die HPV Impfung eingedämmt werden kann.

Die Nebenwirkungen der HPV Impfung

Schwere Nebenwirkungen konnten bei den verschiedenen HPV Impfstoffen bisher nicht festgestellt werden. In seltenen Fällen kam es zu Fieber, Juckreiz, Übelkeit und Kopf- oder Muskelschmerzen. Einige Patienten stellten Schmerzen, Rötungen oder Schwellungen an der Einstichstelle fest.
Kurz nach der Impfung kam es auch zu Schwindel- oder Ohnmachtsanfällen, weshalb die Patienten noch einige Zeit im Wartezimmer bleiben sollten. Das gilt allerdings bei allen Impfungen während der Pubertät.

Lediglich bei einer Allergie gegen einen der enthaltenen Stoffe oder bei einer schweren Erkrankung mit Fieber sollte nicht geimpft werden.

HPV Impfung – für Mädchen und für Jungen

Seit 2014 wird die HPV Impfung deshalb von der ständigen Impfkommission empfohlen – zumindest für Mädchen zwischen 9 und 14 Jahren. In Einzelfällen kann sie auch noch später verabreicht werden. Sie sollte aber vor dem ersten Sexualkontakt erfolgen.
Inzwischen wurden auch gleichaltrige Jungen in die Empfehlung aufgenommen. Das hat zwei Gründe: Zum einen können Sie so selbst vor den Auswirkungen des Virus geschützt werden. Zum anderen erhöhen sie auch den Schutz für Mädchen und Frauen, indem sie die Ansteckungsgefahr verringern.

Die Ansteckung mit anderen HPV Typen ist allerdings auch nach der Impfung noch möglich. Der Schutz beim Geschlechtsverkehr und die regelmäßige Krebsvorsorge ist deshalb entscheidend – ob Sie nun geimpft sind oder nicht.

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