Steroide in der Medizin: ein echtes Wundermittel?

Steroide haben einen schlechten Ruf. Denn die meisten denken bei ihnen an Anabolika und Doping unter Sportlern und Sportlerinnen. Tatsächlich kommen sie aber ganz natürlich in unserem Körper vor, zum Beispiel als Vitamine oder Hormone. So zählen das weibliche Sexualhormon Östrogen und Vitamin D3 ebenso zu ihnen wie Cholesterin.

Auch die künstlichen Steroide sind keinesfalls nur Dopingmittel. Sie werden heute gegen zahlreiche, vor allem chronische Krankheiten eingesetzt. Durch ihre starke Konzentration können sie viele unterschiedliche Beschwerden lindern.

Wo werden Steroide eingesetzt?

Das bekannteste Steroid in der Medizin ist Cortison. Es gilt bei zahlreichen Krankheiten als erfolgversprechendes Medikament und kann oft starke Beschwerden lindern. Als Vertreter der Glukokortikoide unter den Steroiden kann es Stoffwechselvorgänge bremsen und so etwa entzündungshemmend wirken. Zuletzt machte Cortison im Zusammenhang mit COVID 19 Schlagzeilen. Bei der Behandlung mit Corona konnten Ärzte und Ärztinnen dank des Steroids positive Effekte beobachten.

Steroidhormone werden ebenfalls schon lange in der Medizin eingesetzt. Östrogen etwa hat die Verhütung revolutioniert und ist Bestandteil aller Antibabypillen. Auch Anabolika, die auf den Androgenen basieren, werden nicht nur illegal im Sport eingesetzt. Sie werden etwa verschrieben, wenn Kinder oder Jugendliche sich wegen fehlender Sexualhormone nicht altersgerecht entwickeln. Inzwischen werden sie zudem häufiger für Transpersonen verschrieben.

Steroide können also bei zahlreichen Erkrankungen helfen. Einige Einsatzmöglichkeiten sind etwa:

  • Rheuma
  • Neurodermitis
  • Chronische Darmerkrankungen wie Morbus Crohn und Colitis ulcerosa
  • Asthma und Heuschnupfen
  • Organtransplantationen
  • Lungenreifung bei Frühgeburten
  • Verschiedene Krebsarten

Nebenwirkungen von Steroiden – sind sie wirklich ein Wundermittel?

Es gibt kein Medikament, das nicht unerwünschte Nebenwirkungen hat. Das ist natürlich auch bei den Steroiden der Fall. Je nach Art können sie ganz unterschiedlich ausfallen. Von Wassereinlagerungen über Stimmungsschwankungen bis hin zu vorzeitigem Haarausfall. Es gilt also immer abzuwägen, ob die Risiken auch den Nutzen wert sind. Missbrauch wie bei Anabolika zum Muskelaufbau ist deshalb nie zu empfehlen. Dabei kann es dramatische Folgen geben, etwa Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder einen Schlaganfall.

Auch bei der Verschreibung durch den Arzt oder die Ärztin gibt es einen wichtigen Punkt zu beachten. Viele Steroide, unter anderem auch Cortison, schwächen das Immunsystem. Sie sollten deshalb nicht über einen längeren Zeitraum oder gar dauerhaft eingenommen werden. Selbst für eine kurzfristige Einnahme sollten erst andere Alternativen geprüft werden.

Bewusst eingesetzt können Steroide dennoch viel bewirken und etwa Schübe bei chronischen Erkrankungen eindämmen. Zudem sind sie vielseitig. Aus dem medizinischen Alltag sind sie deshalb an vielen Stellen nicht mehr wegzudenken.

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