Veröffentlicht: 27.05.2025 | Lesezeit: 4 Minuten

Nagelpilz (medizinisch: Onychomykose) ist eine häufige Infektion, die insbesondere Fußnägel betrifft. Frühe Symptome wie leichte Verfärbungen werden oft übersehen oder verharmlost. Dabei ist es wichtig, Veränderungen an Fuß- oder Fingernägeln frühzeitig zu erkennen, um eine Ausbreitung zu verhindern und die Behandlungschancen zu verbessern. In diesem Artikel erfahren Sie, wie sich Nagelpilz äußert und welche Anzeichen auf eine beginnende Infektion hinweisen.
Wie sieht Nagelpilz aus?
Zu den ersten Anzeichen eines Nagelpilzes zählen gelbliche, weißliche oder bräunliche Nagelverfärbungen. Meist beginnt die Infektion an der Nagelspitze oder an den Seitenrändern der Fußnägel. Besonders häufig ist der große Zeh betroffen. Bei Personen mit Diabetes oder geschwächtem Immunsystem kann der Pilz auch von der Nagelwurzel aus in den Nagel eindringen. Wer Nagelpilz erkennen möchte, sollte bereits auf solche feinen Veränderungen achten und bei Unsicherheiten ärztlichen Rat einholen.
Weitere Hinweise auf beginnenden Nagelpilz sind ein Verlust des natürlichen Glanzes sowie eine matte, raue Nageloberfläche. In der weißen, oberflächlichen Form zeigen sich dann häufig weißliche Flecken oder Punkte auf dem Nagel.
Nagelpilz erkennen: erste Anzeichen im Anfangsstadium
Achten Sie auf folgende Symptome, um Nagelpilz möglichst frühzeitig zu erkennen:
● feine weiße oder gelbliche Flecken auf dem Nagel
● leicht bröckelnde Nagelränder
● Nagelverdickung an einzelnen Stellen
● leichtes Spannungsgefühl im Nagelbereich
● Stumpf wirkender Fuß- oder Fingernagel
Oft ist zunächst nur ein Nagel betroffen. Die Veränderungen schreiten meist langsam fort und bleiben zu Beginn schmerzlos.
Welche Symptome treten bei fortgeschrittenem Nagelpilz auf?
Bleibt der Nagelpilz unbehandelt, verschlechtert sich das Nagelbild zunehmend. Mögliche Anzeichen einer fortgeschrittenen Infektion sind:
- deutlich sichtbare Nagelverfärbungen (weiß, gelb, bräunlich)
- Verdickung und Verformung der Nagelplatte
- brüchige, splitternde oder rissige Nagelstruktur
- Schmerzen beim Gehen oder Tragen enger Schuhe
- Ablösung des Nagels vom Nagelbett in schweren Fällen
Je weiter der Nagelpilz fortschreitet, desto aufwendiger gestaltet sich die Behandlung.
Warum ist es wichtig, Nagelpilz frühzeitig zu erkennen?
Nagelpilz ist zwar in den meisten Fällen nicht gefährlich, jedoch sehr hartnäckig. Wird die Infektion früh erkannt, lässt sich eine Ausbreitung auf weitere Nägel oder das umgebende Gewebe verhindern. Die Behandlung ist bei geringer Ausbreitung deutlich einfacher und erfolgversprechender.
Wird mit der Therapie begonnen, solange weniger als 30 bis 50 Prozent des Nagels betroffen sind, kann häufig eine rein äußerliche Behandlung mit einem antimykotischen Nagellack ausreichen. Bei fortgeschrittenem Befall sind dagegen oft zusätzlich Tabletten erforderlich, was die Behandlung verlängert und belastender macht.
Welche Folgen kann eine unbehandelte Pilzinfektion haben?
Auch wenn keine akute Gefahr besteht, sollten Sie eine Nagelpilzinfektion nicht auf die leichte Schulter nehmen. Ohne Behandlung kann sie die Nagelplatte dauerhaft schädigen. Verdickte Nägel verursachen Druckbeschwerden beim Laufen und begünstigen Schmerzen in engem Schuhwerk.
Zudem besteht das Risiko, dass sich die Infektion auf benachbarte Nägel oder die Haut ausbreitet. Bei immungeschwächten Personen oder Menschen mit Diabetes kann es darüber hinaus zu bakteriellen Sekundärinfektionen kommen. Eine rechtzeitige Diagnose schützt also nicht nur Ihre Gesundheit, sondern verhindert auch die Ansteckung anderer.
Nagelverfärbungen – immer ein Zeichen für Nagelpilz?
Nicht jede Verfärbung des Nagels bedeutet automatisch eine Pilzinfektion. Auch Verletzungen, Medikamente (z. B. Blutdrucksenker), chronische Hauterkrankungen wie Schuppenflechte oder Mangelzustände (z. B. Eisen- oder Zinkmangel) können das Nagelbild verändern.
Bei Unsicherheit sollten Sie Ihre Nägel ärztlich untersuchen lassen, um die Ursache abzuklären und eine passende Therapie zu beginnen.
Risikofaktoren für Nagelpilz:
- Fußpilz
- häufige Besuche in Schwimmbädern oder Saunen
- feucht-warmes Klima im Schuh
- zu enge Schuhe
- Schuppenflechte oder andere Hauterkrankungen
- Nagelverletzungen
- Durchblutungsstörungen (z. B. bei Diabetes)
- familiäre Veranlagung
- geschwächtes Immunsystem
Auch eine regelmäßige Arbeit in feuchter Umgebung (z. B. beim Putzen oder Spülen) kann Pilzinfektionen an den Fingernägeln begünstigen.
Quellen
- Nagelpilz: https://www.sanego.de/Krankheiten/Nagelpilz/, aufgerufen am 22.05.2025
- Nagelpilz: So können Sie ihn erkennen und behandeln: https://www.aerzte.de/gesundheitsratgeber/nagelpilz-so-koennen-sie-ihn-erkennen-und-behandeln, aufgerufen am 22.05.2025
- Nagelpilz: https://gesund.bund.de/nagelpilz, aufgerufen am 22.05.2025
- Nagelpilz: https://www.gesundheitsinformation.de/nagelpilz.html, aufgerufen am 22.05.2025
- Leitlinie Nagelpilz: Durch Medikamente und „Verhaltensänderungen“ die Pilze bekämpfen - Kombi aus Tabletten und antimykotischem Nagellack bei mittelschwerem und schwerem Befall: https://derma.de/presse/uebersicht/detail/leitlinie-nagelpilz-durch-medikamente-und-verhaltensaenderungen-die-pilze-bekaempfen-kombi-aus-tabletten-und-antimykotischem-nagellack-bei-mittelschwerem-und-schwerem-befall, aufgerufen am 22.05.2025
- Nagelpilz: Fachgesellschaft legt S1-Leitlinie vor: https://www.aerzteblatt.de/news/nagelpilz-fachgesellschaft-legt-s1-leitlinie-vor-0272fbcc-ba22-4822-87b5-a9ede3101637, aufgerufen am 22.05.2025
- Es muss nicht immer ein Pilz sein: https://www.pharmazeutische-zeitung.de/ausgabe-062018/es-muss-nicht-immer-ein-pilz-sein, aufgerufen am 22.05.2025
- Wie lässt sich Nagelpilz behandeln?: https://www.aok.de/pk/magazin/koerper-psyche/haut-und-allergie/so-laesst-sich-nagelpilz-erkennen-und-behandeln/, aufgerufen am 22.05.2025

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