Nagelpilz: So können Sie ihn erkennen und behandeln

Sie werden gekaut, haben kleine weiße Flecken oder reißen ein – unsere Nägel sind empfindlich gegenüber äußeren Einflüssen. Oft wird Nagelpilz deshalb erst spät bemerkt oder einfach ignoriert. Dabei ist er unter den vielen harmlosen Veränderung des Nagels eine der wenigen, die auf jeden Fall von einem Arzt behandelt werden sollte.

Wie können Sie Nagelpilz erkennen?

Nagelpilz Verlauf ÄRZTE.DENagelpilz macht die Fuß- oder Zehnägel meist rau und bruchig. Oft wird die Nagelplatte auch dicker und löst sich vom Nagelbett. Zudem verfärbt sich der Nagel mit der Zeit. Von hellem Weiß über leichtes Gelb bis hin zu dunklem Braun können alle Farbschattierungen vorkommen.

Schreitet der Nagelpilz fort, kann es zu Schmerzen und Beeinträchtigungen beim Gehen kommen. Am Ende kann der gesamte Nagel zerstört werden und der Pilz auch auf andere Nägel übergreifen. Deshalb ist es besonders wichtig, frühzeitig einen Arzt zurate zu ziehen. Sollten Sie bei sich Veränderungen beobachten, die auch nach einigen Tagen nicht verschwinden, empfiehlt sich ein Termin beim Hautarzt.

Wie sieht die Diagnose bei Nagelpilz aus?

In der Regel ist der sogenannte Fadenpilz für die Veränderungen des Fuß- oder Zehnagels verantwortlich. Seltener können auch Hefe- oder Schimmelpilze der Auslöser sein. Deshalb nimmt der Arzt zunächst eine kleine Probe des Nagels.

Unter dem Mikroskop kann er den Nagelpilz erkennen. Anschließend legt er eine Pilzkultur in einer Petrischale an. Einige Tage später ist klar, welcher Pilz der Verursacher ist. Zwar gibt es auch Mittel, die alle Pilzarten bekämpfen können, erfolgreicher ist aber eine speziell abgestimmte Therapie. Deshalb entscheiden die meisten Hautärzte erst nach einer genauen Bestimmung der Pilzart, wie der Nagelpilz behandelt werden soll.

Woher kommt Nagelpilz?

Nagelpilz fühlt sich vor allem an warmen und feuchten Orten wohl. Er hat es auf das Keratin, die Hornsubstanz in Haut, Haaren und Nägeln, abgesehen und ist ansteckend. Oft ist er deshalb die Folge einer Fußpilzerkrankung.

Auch im Schwimmbad, in Umkleideräumen, öffentlichen Duschen oder an anderen Stellen, wo viele Menschen barfuß laufen, können Sie sich anstecken. Da die Pilze dort viele Tage und Wochen überdauern können, raten Experten meist dazu, Badeschuhe zu tragen; vor allem wenn eine Pilzerkrankung vorliegt.

Besonders anfällig für Nagelpilz sind sowohl sehr feuchte als auch sehr trockene Füße, etwa durch eine schlechte Durchblutung. Auch wenn am Nagelbett kleine Verletzungen bestehen, ist das Risiko größer. Ein angegriffenes Immunsystem durch andere Krankheiten macht ebenfalls anfälliger für Pilze.

Wie wird Nagelpilz behandelt?

Die Behandlung von Nagelpilz ist langwierig. Zehnägel wachsen zum Beispiel nur etwa einen Millimeter in der Woche. Bis der Pilz ganz verschwunden ist, kann es deshalb mehrere Monate dauern. Auf einen schönen, gesunden Nagel, den Sie gerne herzeigen, warten Betroffene etwa ein Jahr. Dafür sollte die Behandlung aber regelmäßig und gewissenhaft durchgeführt werden.

Ist der Nagelpilz noch nicht zu tief eingedrungen, reicht hierfür eine äußere Behandlung aus. Betroffene Nägel werden dafür mit einer speziellen Tinktur eingestrichen, die Pilzsporen abtötet. Je nach Wirkstoff muss diese täglich oder nur einmal in der Woche angewandt werden.

Dringt der Nagelpilz in die Umschlagfalte vor, in der die Nägel nachwachsen, ist zusätzlich eine Behandlung von innen notwendig. Mithilfe von Tabletten gelangt der Wirkstoff in die Hornsubstanz und kann so die Verbreitung aufhalten.

Viele Ärzte empfehlen außerdem einen Besuch bei der medizinischen Fußpflege, um dem Nagelpilz schnell und effektiv entgegenzuwirken.

Welche Hausmittel helfen bei Nagelpilz?

Essig und Backpulver können gegen Nagelpilz helfen. Lacke, Salben oder Sprays aus der Apotheke sind aber sehr viel effektiver. Die meisten Ärzte empfehlen deshalb, Nagelpilz nicht mit Hausmitteln zu behandeln. In jedem Fall sollten Sie sich nicht alleine auf sie verlassen, sondern auch eine vom Hautarzt verschriebene Therapie durchführen.

Teebaumöl wird häufig ebenfalls als Hausmittel bei Nagelpilz genannt. Seine desinfizierende Wirkung kann auch tatsächlich Linderung verschaffen, allerdings reagieren viele allergisch darauf. Deshalb sollten Sie es nicht anwenden, wenn Sie nicht vollkommen sicher sind, dass Sie Teebaumöl gut vertragen.

Damit der Nagelpilz schnell verschwindet, können Sie dennoch einiges tun:

  • atmungsaktive Socken tragen

  • Socken öfter wechseln und bei mindestens 60 Grad waschen

  • Schuhe gut auslüften und gelegentlich desinfizieren

  • Füße oder Hände immer gut abtrocknen (auch die Zwischenräume)

  • Hände oder Gegenstände nach Kontakt mit dem infizierten Nagel gut reinigen

  • Dusche desinfizieren, um Ansteckung anderer zu vermeiden

  • Nägel nicht lackieren

Wie können Sie Nagelpilz vorbeugen?

Am besten ist es natürlich, wenn Nagelpilz erst gar nicht entsteht. Um einer Ansteckung des Nagels vorzubeugen, sollten Sie ein paar Grundregeln beachten:

  • Bequeme und gut passende Schuhe tragen

  • Schuhe und Socken regelmäßig lüften und möglichst lange trocknen lassen

  • In öffentlichen Waschräumen, im Schwimmbad und in Umkleidekabinen Badeschlappen tragen

  • Nägel und Füße regelmäßig pflegen

  • Fußpilz sofort behandeln lassen
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