Wie Krafttraining die allgemeine Gesundheit fördert: Ein medizinischer Überblick

Eine Frau und ein Mann beim Krafttraining
Eine Frau und ein Mann beim Krafttraining | © Flamingo Images-stock.adobe.com

Fitnessstudios haben in den letzten Jahren einen wahren Boom erfahren. Ob Mann oder Frau, Jugendliche oder Senioren und Seniorinnen. Das Krafttraining ist derzeit beliebter als je zuvor. Dabei wird aber nicht nur eine Beanspruchung diverser Muskelgruppen erzielt, um den eigenen Körper zu straffen und zu stählen. Wer Kraftsport betreibt, tut seiner Gesundheit im Allgemeinen etwas Gutes. Darum sollten Sie mit dem Krafttraining beginnen:

Ein höherer Grundumsatz senkt den Körperfettanteil

Durch das Krafttraining wachsen die Muskeln. Wer regelmäßig trainiert, bekommt aber nicht nur einen größeren Bizeps und straffe Oberschenkel. Auch der Grundumsatz des Körpers steigt an. Muskeln verbrauchen selbst im Ruhemodus mehr Energie als jedes andere Gewebe im Körper. Durch den gesteigerten Kalorienbedarf der größeren Muskeln lässt sich langfristig auch der Körperfettanteil senken. So kann die Muskelmasse aktiv dazu beitragen, selbst das schlechte Bauchfett zu verbrennen. Dieses legt sich im Inneren um die Organe, fördert Entzündungen im Körper und lässt das Risiko für Diabetes und Arteriosklerose ansteigen.

Durch einen nachhaltigen und effektiven Muskelaufbau kann also viel für die Gesundheit in der Zukunft getan werden. Ein geringerer Körperfettanteil lässt aber auch Bluthochdruck und erhöhte Cholesterinwerte sinken. Wichtig dabei ist, sich trotz des gesteigerten Grundumsatzes gesund und proteinreich zu ernähren. So lassen sich die Muskeln mit wichtigen Nährstoffen versorgen und dem lästigen Bauchfett wird der Kampf angesagt.

Mit Krafttraining zu mehr Ausdauer

Im Fitnessstudio gibt es oft zwei gespaltene Lager. Während die einen nur Cardio-Training für die Ausdauer machen, versuchen die anderen mit reinem Krafttraining möglichst viel Muskelmasse zu generieren. Vielen Gym-Besuchern und Gym-Besucherinnen ist aber nicht bewusst, dass Krafttraining auch gleichzeitig die Ausdauer fördern kann. Hierfür eignet sich am besten ein High-Intensity-Intervall-Training (HIIT). Die einzelnen Einheiten sind dabei zwar kurz, aber besonders intensiv. Beim HIIT-Training werden nicht nur die Muskeln ordentlich beansprucht. Auch das Herz-Kreislauf-System kommt in die Gänge. Aufgrund der intensiven Anstrengung steigt der Puls und das Herz beginnt schneller zu schlagen. Durch die Kombination von Kraft- und Ausdauertraining kann langfristig die Herz-Kreislauf-Gesundheit gestärkt werden.

Herzinfarkte und Schlaganfälle zählen mittlerweile zu den häufigsten Todesursachen in Mitteleuropa. Grund genug, bereits vorbeugend in die Gesundheit zu investieren. Um Herz-Kreislauf-Erkrankungen langfristig vorbeugen zu können, sollte mit dem Sport aber auch gleich eine Ernährungsumstellung erfolgen. Hier gilt es vor allem auf Fertigprodukte mit viel Zucker und Fett zu verzichten. Auch fettreiches Fleisch sollte möglichst selten auf dem Teller landen.

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Gestählte Muskeln machen fit für das Alter

Je älter Menschen werden, desto mehr Muskelmasse wird abgebaut. Bereits ab dem 25. Lebensjahr setzt im Körper die Degeneration ein. Dann braucht es aktives Training, um Muskelmasse erhalten zu können. Zudem verringert sich auch die Knochendichte und die Struktur des Stützapparats verändert sich zum Negativen. Dadurch können bereits einfache Aufgaben im Alltag zur körperlichen Anstrengung werden. Auch das Risiko von Stürzen und Knochenbrüchen nimmt im Alter zu.

Wer hingegen aktiv die Muskeln trainiert, kann sich dafür fit machen. Studien belegen, dass bei regelmäßigem Krafttraining die Knochendichte und -struktur verbessert wird. Auch die Tiefenmuskulatur kann im Fitnessstudio aktiv stimuliert werden. Diese verleiht im Alter ein besseres Gleichgewichtsgefühl und sorgt für mehr Körperstabilität. Zudem kann die Beweglichkeit der Wirbelsäule erhalten werden. Für Senioren und Seniorinnen empfiehlt sich auf jeden Fall das Training mit einem oder einer professionellen Trainer:in. Werden Übungen falsch ausgeführt, kann es nämlich schnell zu Verletzungen an Bändern, Sehnen oder Muskeln kommen. Dann hätte das Training natürlich einen gegenteiligen Effekt.

Sportliche Aktivität verbessert die mentale Gesundheit

Regelmäßige sportliche Aktivität fördert nicht nur die körperliche Fitness. Auch das Gehirn profitiert von der körperlichen Anstrengung. Forschungen haben bereits erwiesen, dass die großen Muskelgruppen im Körper eine Rolle bei der Bildung von neuen Nervenzellen im Gehirn spielen. Wenn diese regelmäßig trainiert und gestärkt werden, können langfristig immer wieder neue Nervenzellen im Gehirn gebildet werden.

Doch nicht nur das Gehirn selbst, sondern auch die mentale Gesundheit kann durch den regelmäßigen Kraftsport gefördert werden. Während und nach dem Training werden Glückshormone ausgeschüttet. So kann negativer Stress abgebaut werden und das Gehirn kommt in einen Entspannungsmodus. In einer umfassenden Studie wurde zudem belegt, dass sich Kraftsport positiv auf mentale Erkrankungen wie Depressionen auswirken kann. Dabei reichen bereits ein oder zwei Trainingseinheiten in der Woche aus, um die psychische Gesundheit stärken zu können.

Quellen: 

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