So hängen Ernährung und Stressbewältigung zusammen

In stressigen Zeiten essen wir oft unterwegs, während wir wichtige Nachrichten auf dem Handy beantworten.
In stressigen Zeiten essen wir oft unterwegs, während wir wichtige Nachrichten auf dem Handy beantworten. | © nelen.ru - stock.adobe.com

Vor lauter Stress wird zur Schokolade gegriffen oder das Essen im Trubel ganz vergessen. Woran liegt das und welche Rolle spielt die Ernährung genau beim Umgang mit Stress? Hier erfahren Sie, wie sich Stress und Ernährung gegenseitig beeinflussen können und wie Sie diesen Zusammenhang für Ihre Gesundheit nutzen können.

Wie Stress unsere Ernährung beeinflusst

Unter Stress greifen viele Menschen zu Nahrung, insbesondere zu süßen oder fettigen Snacks. Dieses Verhalten ist oft eine Reaktion des Körpers auf die Ausschüttung von Stresshormonen wie Cortisol. Der Körper signalisiert eine erhöhte Energiebereitschaft, was zu Heißhungerattacken führen kann.

Das Gefährliche daran: Die Reaktion auf den Stress suggeriert uns kurzfristig Entlastung und löst positive Emotionen aus. Wir nehmen das Essen als Belohnung wahr, denn manche Lebensmittel lösen den Botenstoff Dopamin aus. Das Essverhalten wird jedoch schnell zur Gewohnheit und kann sich auf Dauer negativ auf die eigene Gesundheit auswirken. Denkbar sind Verdauungsprobleme, Gewichtszunahme oder -verlust sowie Nährstoffmangel oder Verlust des Appetits. Damit einher geht dann häufig Unzufriedenheit. Chronischer Stress kann schließlich Auslöser einer Essstörung sein.

Zum Glück gibt es Alternativen zu Süßigkeiten zur Stressbewältigung, damit Sie sich entspannen und gleichzeitig neue Energie tanken. Nüsse gelten beispielsweise als energiereiche Nervennahrung. Alternativ können Sie ungesüßte Müsliriegel versuchen oder auf Obst ausweichen.

Stress-Essen oder Stress-Hungern

Die Reaktion auf Stress ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Manche essen umso mehr, andere hingegen essen kaum noch etwas, weil es im Stress untergeht. Das sogenannte Stress-Essen bezieht sich auf das Verlangen nach speziellen Lebensmitteln während stressiger Phasen. Oft handelt es sich dabei um kalorienreiche Lebensmittel, die viel Zucker oder Fett enthalten. Dann essen wir meist unbewusst nebenbei, obwohl wir gar keinen Hunger haben. Das könnte unter anderem daran liegen, dass ein Sättigungsgefühl bei Stress nur beschränkt eintritt. Langfristig können ungesunde Essgewohnheiten entstehen, die den Körper zusätzlich belasten. Ein Teufelskreislauf entsteht.

Dem gegenüber steht das Stress-Hungern: Einige Menschen reagieren auf Stress mit einem Verlust des Appetits und neigen dazu, Mahlzeiten zu überspringen. Verantwortlich sind dafür oft die Hormone Adrenalin und Noradrenalin, welche bei Anspannung ausgeschüttet werden. Dann konzentrieren wir uns voll und ganz auf die Stresssituation. Langfristig kann dieses Verhalten zu einer Mangelernährung führen und die Stressresistenz des Körpers beeinträchtigen.

Mit Ernährung Stress vorbeugen

Die beste Strategie, mit Stress umzugehen, ist es, ihn gar nicht erst aufkommen zu lassen. Das ist heutzutage zwar manchmal unvermeidbar – dennoch gibt es einige Möglichkeiten, Stress zu reduzieren und ihm vorzubeugen. Entscheidend ist es, dem Körper Pausen zu gönnen. Auch die Ernährung kann bei der Stress-Prävention helfen. Befolgen Sie diese Tipps für eine stressreduzierende Ernährungsweise:

Nehmen Sie sich Zeit für das Essen und fragen Sie sich in akuten Stresssituationen, aus welchem Grund Sie jetzt essen möchten. Wenn Sie Mahlzeiten eher vergessen, können Sie sich zum Beispiel Erinnerungen einstellen und Essen schon am Vortag zubereiten. Um ein gesundes Hungergefühl zu schaffen, sind Entspannungstechniken zum richtigen Umgang mit Stress ratsam. Eine Umstellung erfordert Zeit, doch sie lohnt sich: Langfristig legt eine ausgewogene Ernährung den Grundstein für eine stabile körperliche und psychische Verfassung.

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