Frühblüherallergie in Kombination mit Neurodermitis

Ungefähr 20 bis 30 Prozent aller Menschen leider unter der sogenannten Frühblüherallergie. Sie haben schon sehr früh im Jahr heuschnupfenartige Symptome wie eine laufende Nase oder juckende, tränende Augen. Die Frühblüherallergie ist in Kombination mit Neurodermitis sehr ernst zu nehmen. Deshalb sollten sich Betroffene besonders vor den Pollen schützen, denn sie nehmen diese nicht nur über die Atemwege, sondern auch über die Haut auf. Im folgenden Artikel geben wir Ihnen Tipps, wie Sie der Allergie entgegen wirken und wie Sie den Alltag mit Frühblüherallergie gut meistern können.

Betroffene reagieren allergisch auf frühblühende Bäume, Gräser und Sträucher, die bereits sehr früh im Jahr ihre Pollen produzieren. Für die allergische Reaktion sind jedoch nicht die Pollen, sondern ihre Eiweiße verantwortlich. Zu den Frühblühern zählen die Birke, die Erle und die Hasel. Bei einer Allergie auf Erle oder Hasel treten die ersten Beschwerden, typische Heuschnupfensymptome, oft schon im Winter auf, denn der Pollenflug dieser beiden Bäume kann schon im Dezember beginnen.

Da Erle, Birke und Hasel alle zur Familie der Birkengewächse gehören, weisen viele betroffene Reaktionen auf alle drei Baumarten auf. Außerdem leiden Frühblühergiker häufig unter Kreuzreaktionen. Deshalb sollte verstärkt auf den Verzehr von Haselnüssen, rohem Kern- (Apfel, Birne) und Steinobst (Pfirsich, Aprikose, Kirsche, Pflaume und Zwetschge), Walnuss, rohem Gemüse wie Sellerie, Karotte und Kartoffel verzichtet werden, um die Symptome nicht zu verschlimmern.

Symptome der Frühblüherallergie

Die häufigsten Symptome, die bei Frühblühallergikern auftreten, sind:

  • eine laufende oder verstopfte Nase
  • häufiges Niesen
  • tränende und juckende Augen
  • gerötete Haut
  • Jucken im Nasen-Rachen-Raum und am Gaumen
  • erschwerte Atmung
  • Müdigkeit und ein allgemeines Schwächegefühl

Die Ursache für Heuschnupfen

Verantwortlich für die Frühblüherallergie ist eine Überreaktion des Immunsystems auf eigentlich harmlose Substanzen der Birken-, Hasel-, oder Erlenpollen. Der Körper stuft die harmlosen Eiweiße der Pollen irrtümlich als gefährlich ein und versucht diese zu bekämpfen. Dabei schütten bestimmte Immunzellen Entzündungsbotenstoffe aus, die die charakteristischen  Heuschnupfen-Symptome hervorrufen.  

So lässt sich eine Allergie gegen Heuschnupfen behandeln

Bei einer Allergie gegen Frühblüher kann im ersten Schritt schon die Vermeidung des Allergenkontakts helfen. Da insbesondere Birkengewächse eine hohe Kreuzreaktivität aufweisen, sollte ebenfalls auf oben genannte Lebensmittel vollständigst verzichtet werden.

Da aber Aeroallergene, die Pollen in der Luft, selten gemieden werden können, gibt es viele verschiedene Therapiemethoden zur Behandlung einer Frühblüherallergie. Die unterschiedlichen Therapiemethoden unterscheiden sich je nach Schwere der allergischen Reaktion und der persönlichen Umstände, wie beispielsweise eine Schwangerschaft.

Im ersten Schritt können schon einfache Medikamente und Wirkstoffe wie beispielsweise Loratadin oder Cetirizin und Fexofenadin dabei helfen, im Alltag besser mit der Allergie auszukommen. Es gibt aber auch verschiedene Behandlungsmöglichkeiten, wie zum Beispiel die Homöopathie. Bei dieser Art von Behandlung wird die Allergie mit Substanzen behandelt, welche in normaler Dosierung genau die Symptome hervorrufen, die sie bekämpfen sollen. Außerdem ist auch eine pflanzliche Behandlung, eine Akupunktur oder eine spezifische Immuntherapie möglich.

Heuschnupfen in Kombination mit Neurodermitis

Für Neurodermitis-Patienten ist die Pollenzeit eine ganz besonders unangenehme: 70 bis 80 Prozent der Neurodermitis-Patienten leiden zusätzlich unter einer Pollenallergie. Diese Menschen nehmen die Pollen nicht nur über die Atemwege, sondern auch über die Haut auf. Denn ihre Haut ist durchlässiger und geschwächter, als die von anderen. Somit können die Pollen ganz schnell einen neuen Neurodermitis-Schub auslösen.

Um einem Schub entgegenzuwirken, ist es für Neurodermitis-Patienten sinnvoll, ihre Haut regelmäßig mit einer geeigneten Creme zur Pflege einzucremen. Dies unterstützt den Aufbau der Hautbarriere und macht die Haut widerstandsfähiger. Für Menschen mit Neurodermitis ist es wichtig, auf eine Creme zurückzugreifen, die weder Duft-, Farb- oder Konservierungsstoffe enthält. Zur Pollen-Hochzeit ist es außerdem ratsam, diese am ganzen Körper aufzutragen. 

Tipps für den Alltag

  • Damit Sie im Alltag besser mit Ihrer Allergie zurechtkommen, sollten Sie bei starkem Pollenflug Aktivitäten im Freien möglichst vermeiden. Dafür können Sie sich tagesaktuelle Pollenflugvorhersagen ansehen.
  • Um den Kontakt zu allergieauslösenden Pollen so gut wie möglich vermeiden zu können, ist es allerdings wichtig zu wissen, auf welche Pollen man genau reagiert. Dies kann mithilfe von speziellen Allergietests beim Arzt festgestellt werden.
  • Versuchen Sie außerdem Ihr Zuhause, hauptsächlich das Schlafzimmer, pollenfrei zu halten. Lüften Sie also am besten nur dann, wenn der Pollenflug nicht mehr allzu stark ist. Dies ist morgens und abends der Fall.
  • Wechseln Sie Ihre Bettwäsche während des Pollenflugs am besten wöchentlich.
  • In der Pollensaison sollten Sie zudem darauf achten, die Wäsche nicht im Freien zu trocknen und Ihre Kleidung nicht im Schlafzimmer zu wechseln, damit dieser Raum möglichst pollenfrei bleibt. Die Haare sollten Sie am besten abends vor dem Schlafengehen waschen, damit keine Pollen auf das Kopfkissen gelangen.

Dieser Text wurde von unserer Redakteurin Marielouise Mösel verfasst.

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