Frostbeulen – wenn es dem Körper zu kalt wird

Gleich vorweg: Mit Erfrierungen haben Frostbeulen nichts zu tun. Denn bei diesen bilden sich Eiskristalle im Gewebe. Dennoch tauchen Frostbeulen immer dann auf, wenn es uns zu kalt wird. Deshalb sind sie bei feucht-kalter Witterung im Herbst, Winter und Frühjahr besonders häufig, etwa nach einer langen Winterwanderung mit der falschen Kleidung.

Die Auswirkungen bemerken wir meist sofort. Sobald wir wieder ins Warme kommen, fangen die Frostbeulen an zu Jucken, Pochen oder Brennen. Außerdem verfärben sich die Hautstellen durch die Temperaturveränderung. Hat sich der Körper an die neue Situation gewöhnt, lassen die Beschwerden meist nach.

So entstehen Frostbeulen

Bei Kälte ziehen sich unsere Blutgefäße zusammen. Das verlangsamt den Blutfluss, sodass wir möglichst wenig Körperwärme verlieren. Es kann unter Umständen aber auch zu Frostbeulen führen. Denn diese sind Folge einer Durchblutungsstörung. Teile des Körpers werden so wenig oder kurzzeitig auch gar nicht durchblutet, dass sie mit einer Entzündungsreaktion antworten. Es entstehen rote, geschwollene Stellen. Diese können jucken, brennen oder auch ein leichtes Druckgefühl auslösen. In der Regel sind die ohnehin schon weniger durchblutenden Körperteile betroffen; zum Beispiel Finger oder Zehen. Manchmal trifft es auch Ohren, Nase sowie die Unterschenkel.

Natürlich bekommt nicht jede(r) Frostbeulen, nur weil ihm kalt ist. Meist verbringen die Patienten und Patientinnen lange Zeit in einer kalten und feuchten Umgebung. Das kann etwa für die Arbeit auf dem Bau oder im Kühlhaus sein. Auch Obdachlose sind häufig betroffen. Manchmal entstehen Frostbeulen auch in der Freizeit, zum Beispiel bei einem Schneespaziergang oder einem Heimwerkerprojekt. Um ihnen vorzubeugen, können Sie allerdings einiges tun:

  • Halten Sie Füße und Hände warm und trocken
  • Tragen Sie keine engen Kleidungsstücke, die die Durchblutung zusätzlich einschränken
  • Stärken Sie Ihr Herz-Kreislauf-System, zum Beispiel mit Wechselduschen

Das hilft gegen Frostbeulen

Auch wenn die Frostbeulen unangenehm sind, nach etwa drei Wochen verschwinden sie von selbst wieder. Dafür solltest du die Stellen allerdings warm und trocken halten. Dicke Socken, Handschuhe oder spezielle Wärmekissen sind jetzt deshalb Pflicht. Die Wärme kann auch gegen die Beschwerden helfen. Denn besonders wenn du von der Kälte in einen aufgeheizten Raum kommst, können Frostbeulen pochen oder jucken. Zusätzlich kannst du betroffene Hautstellen mit einer Creme pflegen.

Ein Medikament, dass die Frostbeulen verschwinden lässt, gibt es bisher nicht. Einige Studien weißen darauf hin, dass sogenannte Calciumkanalblocker, die das Verengen der Gefäße verhindern, die Heilung beschleunigen können. Die Daten sind aber noch zu gering, um daraus eine allgemeine Empfehlung abzuleiten.

Muss ich wegen Frostbeulen zum Arzt?

Da Frostbeulen von selbst wieder verschwinden, sofern sie warmgehalten werden, ist ein Besuch bei dem Arzt oder der Ärztin nicht unbedingt nötig. Die Symptome können aber auch die Folge einer anderen entzündlichen Erkrankung sein. Dazu gehören etwa Chilblain-Lupus, Erythema nodosum, Sarkoidose und Erythema exsudativum multiforme. Verschwinden die Frostbeulen deshalb nicht nach einigen Wochen oder treten immer wieder auf, ist ein Arztbesuch ratsam.

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