Veröffentlicht: 10.12.2024 | Lesezeit: 7 Minuten
Woran erkenne ich, dass ich schwanger bin? Was sind die ersten Schwangerschaftsanzeichen und welche weiteren Symptome deuten darauf hin, dass ich schwanger bin?
In diesem Artikel erklären wir Ihnen die frühen Symptome einer Schwangerschaft und wie Sie sie bemerken.
Direkt nach der Befruchtung – was passiert in meinem Körper?
In den ersten Tagen nach der Befruchtung kommt es zu einer Reihe von hormonellen Veränderungen in Ihrem Körper.
Der sogenannte hCG-Wert (humanes Choriongonadotropin) steigt. Dieses Hormon lässt sich im Organismus schon etwa 6-12 Tage nach der Befruchtung nachweisen und kann bereits zu den ersten Symptomen einer Schwangerschaft führen.
Das hCG fördert die Produktion von Progesteron und Östrogen, um die Schwangerschaft aufrechtzuerhalten. Bei vielen Frauen führt das zu den ersten körperlich bemerkbaren Anzeichen.
Frühe Anzeichen für eine Schwangerschaft – typische Symptome
Nicht jedes der folgenden Symptome deutet eindeutig auf eine Schwangerschaft hin. Häufen sich diese frühen Anzeichen jedoch, sollten Sie die Möglichkeit einer Schwangerschaft zumindest erwägen und sich rechtzeitig um einen Schwangerschaftstest kümmern. Wenn Sie beispielsweise weiter rauchen oder Alkohol trinken, könnte das die Gesundheit Ihres ungeborenen Kindes gefährden.
Ausbleiben der Menstruation
Das Ausbleiben der Menstruation ist für viele Frauen das auffälligste Zeichen für eine Schwangerschaft. Ein eindeutiger Beweis dafür, dass Sie schwanger sind, ist es jedoch nicht. Ursachen wie Stress, Krankheiten oder eine Veränderung Ihres Lebensstils wie Diäten oder signifikant mehr Sport können dafür sorgen, dass die Periode ausbleibt. Nehmen Sie die ausbleibende Monatsblutung ernst und verschaffen Sie sich Sicherheit mit einem Schwangerschaftstest.
Übelkeit und Erbrechen
Übelkeit ist ein Symptom, das häufig in der Frühschwangerschaft zwischen der 4. und der 6. Schwangerschaftswoche einsetzt. Bei den meisten Frauen äußert sie sich als Morgenübelkeit, sie kann aber zu jeder Tageszeit vorkommen. Manche Frauen müssen sich sogar übergeben.
Müdigkeit und Erschöpfung
Müdigkeit und Erschöpfung sind frühe Schwangerschaftsanzeichen. Sie haben gleich mehrere Ursachen, etwa die erhöhte Progesteron-Konzentration. Progesteron ist ein Geschlechtshormon, das sich beruhigend auf den Körper auswirkt. Auch das zunehmende Blutvolumen und die verstärkte Herzaktivität während der Schwangerschaft können zu mehr Müdigkeit führen. Während einer Schwangerschaft erhöht sich die Blutmenge in Ihrem Körper um fast 50 Prozent – das ist mehr als bei einem oder einer Spitzensportler:in! Dann kann man schon mal müde werden.
Empfindliche Brüste und Brustveränderungen
Schon in den ersten Wochen nach der Befruchtung können Ihre Brüste empfindlich, schmerzhaft oder schwer sein. Die Haut um die Brustwarzen wird teilweise dunkler, was mit den hormonellen Veränderungen verbunden ist. Stellen Sie Veränderungen an Ihren Brüsten fest, sollten Sie in jedem Fall mit Ihrem Gynäkologen oder Ihrer Gynäkologin sprechen. Denn neben einer Schwangerschaft können sie auch Anzeichen für Erkrankungen wie Brustkrebs sein.
Vermehrter Harndrang
Sie müssen öfter als üblich die Toilette aufsuchen, haben aber keine Blasenentzündung oder andere Erkrankungen wie Diabetes? Dann könnte das auf eine Schwangerschaft hinweisen. Häufiger Harndrang ist ebenfalls eines der ersten Anzeichen einer Schwangerschaft, welcher schon in den ersten Wochen nach der Befruchtung vorkommen kann. Durch die vermehrte Blutproduktion werden die Nieren stärker belastet und es entsteht häufigerer der Drang zur Toilette zu gehen.
Schwindel und Ohnmacht
Manche Frauen verspüren in der Frühschwangerschaft Schwindel oder werden sogar ohnmächtig. Dies können aus plötzlichen Veränderungen im Kreislaufsystem resultieren, die Blutdruckabfall verursachen. Schwindel kann auch mit einem vermindertem Blutzuckerwert verbunden sein, den Schwangere oft im ersten Trimenon haben, also in den ersten drei Monaten der Schwangerschaft.
Veränderter Geruchs- und Geschmackssinn
Sind Ihnen Gerüche, die Sie früher als angenehm oder neutral empfunden haben, plötzlich unangenehm? Oder schmeckt Ihnen Ihr Lieblingsgericht nicht mehr? Haben Sie vielleicht sogar Lust auf Lebensmittel, die Sie vorher von Ihrem Speiseplan gestrichen hatten?
Mit den hormonellen Veränderungen entwickeln viele Frauen oft neue Vorlieben für Gerüche und Geschmäcker. Vegetarier:innen verspüren plötzlich wieder Lust auf Fleisch oder Frauen, die sich eigentlich gesund ernähren, greifen vermehrt zu Süßem. Es kann auch vorkommen, dass Sie den Geruch Ihres eigenen Partners bzw. Ihrer eigenen Partnerin plötzlich nicht mehr mögen. Aber keine Sorge: Die meisten dieser Veränderungen normalisieren sich nach der Geburt wieder.
Erste Schwangerschaftsanzeichen oder PMS?
Viele Symptome einer Frühschwangerschaft ähneln den Symptomen des PMS (prämenstruelles Syndrom). Brustschmerzen, Blähungen, Stimmungsschwankungen oder Müdigkeit kommen sowohl beim PMS als auch in der Frühschwangerschaft vor. Diese Unterschiede helfen Ihnen bei der Selbstdiagnose:
Langanhaltende Brustschmerzen und Brustveränderungen
Beim PMS sind die Brustschmerzen meist sehr intensiv. Es kann auch zu vorübergehenden Schwellungen der Brüste kommen, die sich nach Beginn der Menstruation zurückbilden. In der Schwangerschaft sind die Brustschmerzen oft diffuser und bestehen über einen längeren Zeitraum. Nicht selten verändern sich auch die Brustwarzen, indem sie dunkler und empfindlicher werden.
Kontraktionen und Unterbauchschmerzen
Prämenstruelle Kontraktionen dienen der Abstoßung der Gebärmutterschleimhaut. Sie beginnen normalerweise einige Tage vor der Menstruation und klingen mit Beginn der Periode wieder ab. Auch im frühen Stadium der Schwangerschaft kann es zu leichten Kontraktionen kommen. Sie sind Folge der Einnistung des Embryos in die Gebärmutter. Bei einer Schwangerschaft bleibt hierbei allerdings die Menstruationsblutung aus.
Häufigere und intensivere Stimmungsschwankungen
Stimmungsschwankungen sind ein häufiges Symptom des PMS. In der Schwangerschaft können sie aber deutlich intensiver sein und länger anhalten. Hierfür sind die hormonellen Veränderungen verantwortlich, denen Sie als Schwangere ausgesetzt sind.
Andauernde Müdigkeit
Müdigkeit dauert beim PMS in der Regel nur kurz an und lässt mit Beginn der Menstruation wieder nach. In der Schwangerschaft ist das Gefühl der Erschöpfung oft stärker und nimmt nicht ab. Im Verlauf der Schwangerschaft wird die Müdigkeit teilweise noch intensiver. Hierfür ist das Hormon Progesteron verantwortlich, welches beruhigend auf das Gehirn wirkt.
Der Schwangerschaftstest – welcher ist für mich geeignet?
Neben all den körperlichen Veränderungen, können Sie durch den Schwangerschaftstest endgültig feststellen, ob Sie wirklich schwanger sind. Aber auch hier gibt es Unterschiede – sowohl beim Zeitpunkt des Tests als auch bei der Messgenauigkeit.
Urintests aus der Apotheke oder Drogerie
Die unkomplizierteste Methode, um wirklich zu prüfen, ob Sie schwanger sind, sind Schwangerschaftstests aus der Apotheke oder Drogerie. Die Tests weisen das Hormon hCG im Urin nach. Sie sind einfach anzuwenden und das Ergebnis ist in einigen Minuten bekannt.
Sie sollten den Test am besten morgens machen, da die hCG-Konzentration im Urin dann am höchsten ist. Die meisten Tests können eine Schwangerschaft schon am ersten Tag nach der erwarteten Menstruation nachweisen. Lesen Sie sich dazu die Packungsbeilage durch oder fragen Sie in der Apotheke nach. Ein zu früh durchgeführter Test kann nämlich auch negativ sein, obwohl Sie bereits schwanger sind.
Schwangerschafts-Bluttest
Blutuntersuchungen sind aussagekräftiger als Urintests und können die Schwangerschaft schon einige Tage nach der Befruchtung nachweisen. Diese Untersuchungen messen den hCG-Wert im Blut.
Es werden zwei Arten von Bluttests unterschieden: qualitative hCG-Tests, die das Hormon im Blut nachweisen und quantitative hCG-Tests, die die genaue Konzentration des Hormons ermitteln. Üblicherweise können Sie bei Ihrem Gynäkologen oder Ihrer Gynäkologin durchführen. Ihr Blut wird nach der Abnahme zur Überprüfung in ein Labor gesendet. Was Sie vielleicht nicht wussten: Es gibt Schwangerschafts-Bluttests auch für die Selbstanwendung zu Hause.
Ultraschall
Einen Schwangerschaftsnachweis kann Ihnen auch eine Ultraschalluntersuchung bringen. Die erste Sonografie können Sie in der 5.-6. Schwangerschaftswoche durchführen. Zu diesem Zeitpunkt ist normalerweise schon der Dottersack zu erkennen. Eine Ultraschalluntersuchung dient nicht nur der Bestätigung der Schwangerschaft, sondern mit ihr wird auch die korrekte Entwicklung des Embryos überprüft. Auch eine extrauterine Schwangerschaft, also die Einnistung der befruchteten Eizelle außerhalb der Gebärmutterhöhle, kann damit nachgewiesen oder im besten Fall ausgeschlossen werden.
Ich habe Schwangerschaftssymptome – ab wann zum Arzt?
Der beste Moment für die erste Vorstellung bei Ihrer Frauenärztin oder Ihrem Frauenarzt ist die 6.-8. Schwangerschaftswoche. Das sind etwa 2-4 Wochen nach der ausgebliebenen Menstruation. In diesem Stadium kann der Arzt oder die Ärztin die erste Ultraschalluntersuchung durchführen, um den Fruchtsack in der Gebärmutter nachzuweisen.
Wichtig: Übelkeit, spannende Brüste und weitere der oben genannten möglichen Schwangerschaftsanzeichen können auch viele andere Ursachen haben. Eine Schwangerschaft kann daher nur eindeutig bei einem Arzt oder einer Ärztin festgestellt werden!
Einlagerung von Nabelschnurblut – warum es Leben retten kann
Bestätigt sich die Schwangerschaft und möchten Sie Ihr Kind austragen, ist es gut, über die Einlagerung des Nabelschnurblutes des Neugeborenen nachzudenken. Nabelschnurblut enthält hochwertige Stammzellen, welche Ihrem Kind oder sogar anderen Familienmitgliedern einmal das Leben retten könnten. Die Einlagerung von Nabelschnurblut eignet sich auch für Eltern, denen das verzögerte Abnabeln der Nabelschnur wichtig ist.
Weitere Informationen
- Anzeichen einer Schwangerschaft & Schwangerschaftstest: https://www.frauenaerzte-im-netz.de/schwangerschaft-geburt/schwangerschaft/schwangerschaftsanzeichen-schwangerschaftstest/
- Schwangerschaftsdiabetes – worauf Sie jetzt achten sollten!: https://www.aerzte.de/gesundheitsratgeber/schwangerschaftsdiabetes-worauf-sie-jetzt-achten-sollten
- Ultraschall in der Schwangerschaft: https://www.aerzte.de/gesundheitsratgeber/ultraschall-in-der-schwangerschaft
- Ernährung in der Schwangerschaft: Das ist jetzt besonders wichtig: https://www.aerzte.de/gesundheitsratgeber/ernaehrung-in-der-schwangerschaft-das-ist-jetzt-besonders-wichtig
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