ÄRZTE.DE Reihe Teil 5: Gesunder Rücken bei Kindern und Senioren

Rückenschmerzen hatte fast jeder schon mal - manchmal fängt es schon im Kindesalter an, andere bemerken die Beschwerden erst im Alter. Sie alle haben aber etwas gemeinsam: Mit ein wenig Übung können sie oft vermieden oder verbessert werden.

In unserer fünfteiligen ÄRZTE.DE Reihe zum Thema Rückengesundheit informieren wir Sie jeden Freitag zu diesen Themen:

Teil 1: Gesunder Rücken – Ursachen und Diagnose von Rückenschmerzen

Teil 2: Gesunder Rücken – Therapie und Prävention bei Rückenschmerzen

Teil 3: Gesunder Rücken – rückengerecht arbeiten in Büro und Industrie

Teil 4: Gesunder Rücken – so schaffen Sie eine rückenfreundliche Umgebung

Teil 5: Gesunder Rücken – Kindheit und Alter

Ein gesunder Rücken in jedem Alter

Mangelnde Bewegung, neuer Alltag, schwere Taschen – sowohl in der Kindheit als auch im Alter gibt es viele ungewohnte Belastungen für den Rücken. Hinzu kommt, dass der Körper sich verändert. Während sich in der Wachstumsphase Wirbelsäule und Haltung erst entwickeln, lassen im letzten Drittel des Lebens Stabilität und Sicherheit nach. Beides stellt unseren Körper vor neue Herausforderungen.

Diese Tipps sind wichtig, um den Rücken dafür zu stärken:

Kinder Entwicklung

Gesunder Rücken bei Kindern

Viele Erwachsene erzählen von einer unbeschwerten Kindheit, in der Sie herumtollen konnten, der Schulranzen nur mit Butterbrot, Federmäppchen und wenigen Heften gefüllt war und ausschließlich in der Schule still gesessen wurde. Besonders in den Großstädten sieht es heute anders aus.

Zwar sind inzwischen mehr Kinder in einem Sportverein angemeldet als je zuvor, das freie Herumtollen ist aber nur noch selten möglich. Orthopäden und Orthopädinnen führen die immer häufiger auftretenden Rückenschmerzen schon im Grundschulalter vor allem darauf zurück. Ihre Empfehlung: Den natürlichen Bewegungsdrang der Kinder nutzen und dabei vor allem diese Tipps beachten:

  • Bis etwa zum 12. Lebensjahr entwickelt sich die endgültige Form der Wirbelsäule mit dem typischen Doppel-s. Davor ist es besonders wichtig, dass Kinder selbstorganisiert spielen können. Beim Springen, Klettern, Schaukeln, Balancieren und vielem mehr stärken sie ihren Rücken ganz von selbst.
  • Sollte ein Kind mehrfach über Rückenschmerzen klagen, ist ein Besuch beim Orthopäden ratsam, um seltene Ursachen wie Fehlstellungen auszuschließen.
  • Auch mit Rückenschmerzen sollten sich Kinder nicht schonen. Bewegung löst die Verspannungen und trägt zu einer Verbesserung bei. Sollten Sie unsicher sein, etwa weil eine Verletzung oder eine andere Ursache vorliegt, fragen Sie vorher bei Ihrem Arzt nach, welche Art von Bewegung zu empfehlen ist.
  • Motivieren Sie Ihre Kinder zu Bewegung und seien Sie selbst ein Vorbild. Ein Nachmittag auf der Couch oder vor der Spielekonsole ist natürlich nicht verboten. Gerade aber bei gemeinsamen Aktivitäten im Freien bewegen sich die Kinder fast von selbst. Manchmal brauchen sie nur einen kleinen Anreiz oder ein gemeinsames Spiel. Etwa eine Stunde Bewegung am Tag sollten Sie auf jeden Fall einplanen. Das ist natürlich auch in einem Sportverein möglich.
  • Stillsitzen ist schlecht für den Rücken. Schulkinder sollten am eigenen Schreibtisch deshalb die Möglichkeit haben, ihre Sitzposition zu verändern, zum Beispiel durch einen Stuhl mit flexibler Rückenlehne. Zusätzlich können Sie Ihren Kindern in jedem Alter mehrere unterschiedliche Sitzgelegenheiten anbieten, etwa Stühle, Kissen, Matratzenlager, sodass sie Ihre Haltung immer wieder verändern.Bei allen Anschaffungen für Ihre Kinder gilt es, auf Rückenfreundlichkeit zu achten. Das beginnt etwa mit der Erstausstattung mit Babyschale, Tragetuch und Kinderwagen. Gute Schuhe sind besonders wichtig. Second Hand ist in diesem Fall nicht zu empfehlen, da sich die Form sehr schnell an den jeweiligen Laufstil anpasst. Schulranzen und Büchertaschen sollten natürlich ebenfalls den Rücken schonen und möglichst leicht sein.

Senioren Parkbank

Gesunder Rücken bei Senioren

Mit dem Alter verändert sich nicht nur Ihr Alltag, auch der Körper muss sich auf vieles neu einstellen. Die Degeneration etwa ab dem 50. Lebensjahr ist völlig natürlich und betrifft auch den Rücken. Knochen werden nach und nach instabiler oder sind sogar von Osteoporose betroffen. Der veränderte Stoffwechsel und die eingeschränkte Beweglichkeit haben außerdem Einfluss auf die Bandscheiben.

Sie können rissig und porös werden, was Ihre Funktion als Stoßdämpfer der Wirbelsäule behindert. In der Folge kann es zu einem Bandscheibenvorfall oder einer Spinalstenose, auch Wirbelkanalverengung, kommen. All dies führt dazu, dass beinahe jeder im Alter einmal über Rückenschmerzen klagt. Um dem vorzubeugen, können Sie allerdings einiges tun:

  • Ein Rückentraining oder spezielle Gymnastikübungen sorgen dafür, dass Sie bis ins hohe Alter möglichst beweglich und eigenständig bleiben. Zudem kann es die Sturzgefahr verringern.
  • Langes Sitzen ist schlecht für den Rücken. Besonders zu Hause sollten Sie deshalb darauf achten, regelmäßig aufzustehen und sich ein wenig zu bewegen. So bleibt die Arbeit am Computer oder der Fernsehabend rückenfreundlich.
  • Auch sonst sollten Sie in Ihrem Alltag auf den Rücken achten. Schwere Gegenstände sollten immer schonend angehoben und getragen werden. Zudem ist es ratsam, die Haltung immer wieder zu verändern und auf abwechslungsreiche Bewegungen zu achten.
  • Sport verbessert nicht nur die allgemeine Fitness, sondern ist auch gut für den Rücken. Im Alter werden besonders gelenk- und rückenschonende Sportarten, wie Schwimmen, Fahrrad fahren oder Walken, empfohlen.
  • Sollten Sie immer wieder Rückenschmerzen haben, ist ein Besuch beim Orthopäden nötig. Er kann nach der Ursache forschen und eine entsprechende Therapie planen.
  • Benötigen Sie einen Rollator oder eine Gehhilfe ist Rückenfreundlichkeit besonders wichtig. Diese sollten sich optimal an Ihre Bedürfnisse anpassen lassen, damit Sie langfristig keine Schmerzen bekommen.
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