Weltgesundheitstag – Endlich gesünder leben!

Ob zum Jahresanfang, kurz vor dem Sommerurlaub oder nach einer Erkrankung, hin und wieder nehmen wir uns vor, mehr für unsere Gesundheit zu tun. Die Formel dafür - mehr Bewegung, ausgewogene Ernährung und weniger Stress - kennt jeder. Trotzdem scheitern wir meist schon nach wenigen Tagen.

Zum Weltgesundheitstag möchten wir uns deshalb hier im Gesundheitsratgeber und auf unserer Facebook-Seite eine ganze Woche einem gesünderen Leben widmen. Sieben Tage lang geben wir Ihnen Tipps, wie Sie mit kleinen Schritten Ihre Gesundheit verbessern können. Das wichtigste dabei: Die neue Lebensweise muss zur Gewohnheit werden. Denn mithilfe unserer Psyche klappt es auch mit dem besseren Leben.

Gewohnheiten bestimmen unseren Alltag

Kaffee trinken, Schuhe anziehen oder ein Griff in die Besteckschublade: die meisten alltäglichen Abläufe haben wir längst automatisiert. Spätestens nach ein paar Wiederholungen führen wir sie immer gleich aus. Sie sind zu einer Gewohnheit geworden.
Die Automatismen sind ein Trick unseres Körpers, denn Entscheidungen brauchen Energie. Würden wir jede noch so kleine Möglichkeit im Laufe des Tages überdenken, wären wir bald erschöpft und könnten in wichtigen Situationen nicht mehr reagieren. Statt also lange zu überlegen, wo wir uns in der Bahn hinsetzen oder ob wir zuerst den Motor anlassen oder uns anschnallen, entscheidet sich unser Gehirn ein für alle Mal und führt die Handlung dann immer gleich aus.

Gewohnheiten sparen uns eine Menge Zeit und Energie. Sie können aber auch schlecht sein. Denn das Gehirn unterscheidet nicht zwischen den positiven und den negativen Automatismen. Es führt einfach alle gleich zuverlässig aus. Der Griff in die Chipstüte vor dem Fernseher gehört dabei ebenso dazu wie das morgendliche Zähneputzen und das Hinsetzen, sobald ein Stuhl in der Nähe ist. Möchten wir gesünder leben, müssen wir also vor allem unsere Gewohnheiten ändern.

Die Entstehung von (schlechten) Gewohnheiten

Langezeit glaubten Experten, allein unsere Willensstärke bestimmt, ob wir etwas ändern oder nicht. Doch einmal erlernte Gewohnheiten lassen sich meist nicht so leicht vergessen. Die Motivation ist für eine Veränderung zwar wichtig, entscheidend ist aber vor allem, wie die Automatismen in unserem Gehirn erlernt werden. Heute wissen Psychologen, dass Gewohnheiten immer in drei gleichen Schritten ablaufen:

  1. Der Auslöser
    Gewohnheiten können Sie sich etwa wie kleine Programme in unserem Gehirn vorstellen. Werden sie gestartet, schaltet es in einen anderen Bereich um und die Handlungen laufen automatisch ab. Dafür braucht es einen Auslöser, manchmal auch Trigger genannt. Stehen wir zum Beispiel nach dem Aufstehen vor dem Spiegel im Badezimmer, fangen wir automatisch an, Zähne zu putzen.

  2. Die eigentliche Handlung
    Während unser Körper die Gewohnheit ausführt, ist ein besonderer Bereich in unserem Gehirn aktiv. Er spielt sozusagen das Programm ab. Dafür brauchen wir wenig Energie, weil alle Vorgänge schon gespeichert sind.
  1. Die Belohnung
    Gewohnheiten sind gut für unseren Körper, da sie Energie für wichtige Situationen sparen. Damit wir sie uns aneignen, gibt es deshalb ein Belohnungssystem in unserem Gehirn. Es schüttet Glückshormone aus, sobald wir eine Gewohnheit abgeschlossen haben und sorgt so dafür, dass wir sie wiederholen möchten.

Mit diesen drei Schritten lernen wir neue Gewohnheiten schon nach wenigen Wiederholungen und das jeden Tag. Betreten wir zum Beispiel einen neuen Raum, suchen wir uns einen Platz aus. Beim nächsten Mal werden wir vermutlich auf demselben Stuhl landen. Die erlernte Gewohnheit wieder zu ändern ist dagegen weitaus schwieriger. Nach dem Auslöser läuft sie schließlich automatisch ab. Oft ist uns das nicht einmal bewusst.  

Unser erster Tipp ist deshalb: Ändern Sie Ihre Gewohnheiten am besten, wenn sich auch Ihre Lebensumstände ändern. Eine neue Arbeitsstelle, ein anderer Tagesablauf oder ein längerer Urlaub bieten eine gute Grundlage für ein gesünderes Leben.

Gewohnheiten ändern und gesünder leben

Unsere Gewohnheiten verraten nicht nur eine Menge über die eigene Persönlichkeit, sie bieten uns auch die Chance etwas zu ändern. Allerdings funktioniert das nur in kleinen Schritten. Auch wenn Ihre Motivation noch so groß ist: Suchen Sie sich zunächst einen kleinen Punkt in Ihrem Leben aus und etablieren Sie für ihn neue Gewohnheiten. Es mag einfach klingen, mehr Wasser zu trinken. Doch es bedarf vieler kleiner Schritte, um es wirklich im Alltag umzusetzen.

So ändern Sie Ihre Gewohnheiten:

  1. Suchen Sie sich eine Sache aus, die Sie ändern möchten
    Zum Beispiel mehr Bewegung, wieder zum Sport gehen oder keine Süßigkeiten essen. Am einfachsten gelingt es in sehr kleinen Schritten, die leicht umsetzbar sind. Größere Ziele teilen Sie am besteh in kleine Zwischenschritte.

  2. Beobachten Sie Ihre Gewohnheiten
    Bisher haben Ihre Gewohnheiten Sie davon abgehalten, gesünder zu leben. Möchten Sie zum Beispiel weniger Süßkram essen, sollten Sie deshalb zunächst überlegen, welche Automatismen Ihr Verhalten dabei beieinflussen. Greifen Sie vor allem abends vor dem Fernseher zu? Während des Nachmittagstiefs? Oder immer, wenn Ihnen langweilig ist?

  3. Machen Sie einen konkreten Plan
    Ist Ihnen klar, in welchen Situationen Ihre Gewohnheiten Ihr Vorhaben stören, müssen Sie sich einen Ausweg überlegen. Denn eine Gewohnheit kann eigentlich nur mit einer neuen Gewohnheit ersetzt werden.
    In unserem Beispiel müssen Sie sich also etwas aussuchen, was Sie statt Süßigkeiten zu essen in der jeweiligen Situation tun können, etwa etwas Gesundes snacken oder ein Glas Wasser trinken.
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