Der erste Schluck heißer Kaffee, das Erdbeereis zum Nachtisch, manchmal auch ein Bissen saurer Apfel oder salziger Hering – sie alle lösen plötzliche, starke Schmerzen aus. Schmerzempfindliche Zähne treten im Alltag immer wieder auf und vermiesen uns so manch schönen Moment.
Wer immer wieder kälte- oder hitzeempfindlich reagiert, sollte mit seinem Zahnarzt oder seiner Zahnärztin darüber sprechen. Denn oft gibt es eine Möglichkeit, die Beschwerden zu lindern.
Die Ursachen für schmerzempfindliche Zähne sind vielseitig
Zähne sind nicht nur totes Material. Tief im Inneren werden sie von zahlreichen Nervenbahnen durchzogen. Diese reagieren empfindlich auf Hitze oder Kälte und können schmerzen. Normalerweise sind sie deshalb gut von Zahnschmelz und Zahnfleisch geschützt. Diese Schutzschicht kann aber aus verschiedenen Gründen löchrig werden. Ursachen für schmerzempfindliche Zähne können sein:
- Falsche Zahnputztechnik oder zu harte Zahnbürste
- Entzündungen des Zahnfleisches oder Parodontitis
- Undichte Stellen bei Zahnersatz
- Abgesplitterte oder zerbrochene Zähne
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Zähneknirschen
- Fortgeschrittene Karies
- Bleaching-Behandlung
- Säurehaltige Getränke und Lebensmittel
- Erbliche Veranlagung
Liegen die Zahnhälse oder das Dentin, die erste mit nervendurchzogene Zahnschicht, frei, können äußere Einflüsse direkt die Zahnnerven erreichen. Diese reagieren auf potenzielle Bedrohungen, wie Hitze, Kälte oder saure und salzige Lebensmittel mit Schmerzen.
Das hilft bei schmerzempfindlichen Zähnen
Schmerzempfindliche Zähne gefährden nicht direkt unsere Zahngesundheit. Trotzdem können Sie natürlich etwas dagegen unternehmen. Diese sechs Tipps können bei schmerzempfindlichen Zähnen helfen:
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Vorsorgetermin beim Zahnarzt oder der Zahnärztin
Nicht immer müssen Sie bei schmerzempfindlichen Zähnen gleich zum Arzt oder zur Ärztin. Es ist aber auf jeden Fall ratsam, bei Ihrem nächsten Vorsorgetermin darüber zu sprechen, besonders wenn die Beschwerden häufig auftreten. Denn der Zahnarzt bzw. die Zahnärztin kann einige Ursachen ausschließen.
So können bei einer Vorsorgeuntersuchung Entzündungen des Zahnfleischs, Parodontitis sowie abgesplitterte oder abgebrochene Zähne schnell erkannt und falls nötig behandelt werden.
- Neue Zahnbürste und Zahnputztechnik
Auch bei der richtigen Zahnputztechnik kann Ihr Zahnarzt oder Ihre Zahnärztin sie unterstützen. Wichtig bei schmerzempfindlichen Zähnen ist es vor allem, nicht zu viel Druck auszuüben und gleichmäßige Bewegungen von oben nach unten auszuführen.
Ihre Zahnbürste sollte weiche oder mittelstarke Borsten haben. Einige Schall- und Elektrozahnbürsten haben zusätzlich eine Warnfunktion, wenn Sie beim Putzen zu viel Druck ausüben.
- Die passende Zahnpasta
Spezielle Zahnpasta mit Zinnfluorid oder Kaliumnitrat soll die Lücken auffüllen und die Schmerzempfindlichkeit der Zähne verringern. Experten und Expertinnen empfehlen außerdem ausreichend Fluorid, um den Zahnschmelz zu stärken. Dafür können auch spezielle Gels oder Mundspülungen verwendet werden.
- Professioneller Schutz
Auch der Zahnarzt bzw. die Zahnärztin kann Ihre Zähne versiegeln und so schmerzunempfindlicher machen. Dafür greift er häufig auf einen Fluorid-Lack zurück, der tiefe Unebenheiten oder freiliegende Zahnhälse vor Bakterien schützen kann. Dieser hält oft mehrere Monate und schirmt die Zähne vor Schmerzreizen ab. Zudem kann der Arzt auch Füllungen aus Kunststoff anbringen. Diese sind länger haltbar und schützen schmerzempfindliche Zähne langfristig.
- Knirschschiene
Zähneknirschen oder -pressen kann leicht den Zahnschmelz verletzen oder auch kleine Schäden am Zahn verursachen. Um dem vorzubeugen, sollten Sie sich vom Zahnarzt eine Schutzschiene anpassen lassen. Die sogenannte Knirschschiene schützt die Zähne besonders nachts vor weiteren Verletzungen. In vielen Fällen kann außerdem eine Funktionstherapie helfen.
- Saure Lebensmittel meiden
Saures Obst und Gemüse greift den Zahnschmelz an. Haben Sie bereits schmerzempfindliche Zähne, sollten Sie es deshalb meiden. Auch vorbeugend können Sie einiges tun. Putzen Sie Ihre Zähne möglichst nicht direkt nach dem Essen. Nach dem Genuss von sauren Lebensmitteln können Sie dem Mund mit Wasser ausspülen.