Photosensitive Epilepsie: Warum Videospiele epileptische Anfälle auslösen können

Ein Mann sitzt vor einem großen Bildschirm und spielt ein Computerspiel. Er trägt ein großes Headset mit blauen LED-Leuchten. Der Bildschirm zeigt eine bunte und detaillierte Spielszene mit vielen leuchtenden Farben. Ein Mann sitzt vor einem großen Bildschirm und spielt ein Computerspiel. Er trägt ein großes Headset mit blauen LED-Leuchten. Der Bildschirm zeigt eine bunte und detaillierte Spielszene mit vielen leuchtenden Farben.

EPIELEPSIE-WARNUNG steht da auf dem Bildschirm. „Bei einem sehr kleinen Prozentsatz von Personen kann es zu epileptischen Anfällen oder Bewusstseinsverlust kommen, wenn sie bestimmten flackernden Lichtern oder Lichtmustern ausgesetzt werden. Derartige Personen können beim Spielen bestimmter Videospiele oder beim Betrachten bestimmter Monitorbilder einen epileptischen Anfall erleiden.“

Dieser Warnhinweis, der noch ein weniger länger ist und mit Tipps endet, muss bei den meisten Videospielen eingeblendet oder zumindest irgendwo erwähnt werden. Gelesen wird er aber nur selten.

Tatsächlich sind davon auch nur wenige Menschen betroffen. Denn unter den Epilepsie-Patienten gibt es nur einen kleinen Anteil, der auf optische Reize wie Lichtblitze, schnelle Bildwechsel und starke Kontraste reagiert. Dennoch sollten vor allem Kinder und Jugendliche nicht ohne Aufsicht Videospiele spielen oder bestimmte Videos und Filme schauen.

Photosensitive Epilepsie: Kinder und Jugendliche besonders betroffen

Nicht immer bedeutet ein einzelner epileptischer Anfall gleich eine Epilepsie-Erkrankung. Zudem verschwindet die Photosensitive Epilepsie mit dem Erwachsenenalter oft von selbst. Videospiele-Fans müssen deshalb keine Angst haben. Besonders Kinder und Jugendliche, bei denen sich das Gehirn noch entwickelt, sollten allerdings Vorsichtsmaßnahmen beachten. Sie wissen vor dem ersten Anfall meist nicht, dass es sie treffen könnte. Ein äußerer Reiz wie ein Lichtblitz löst die Signalstörung unerwartet aus. Statt eines einzelnen Impulses, der von Nervenzelle zu Nervenzelle an sein Ziel wandert, feuert das Gehirn plötzlich unzählige Signale ab, die wild hin und her springen. Folgen können etwa Bewusstlosigkeit, Halluzinationen oder krampfende Muskeln sein. Nach wenigen Minuten ist der epileptische Anfall vorbei. Das Erschreckende dabei ist, dass die Betroffenen ihren Körper nicht mehr kontrollieren können. Sie können sich etwa bei Stürzen oder durch starke Zuckungen selbst verletzen.

Damit es gar nicht so weit kommt, sollten sie vor allem auf erste Anzeichen achten. Dazu gehören vor allem

  • Schwindelgefühl
  • Augenflimmern
  • und Kopfschmerzen.

Nicht immer steckt ein epileptischer Anfall hinter den Symptomen. Manchmal handelt es sich auch nur um eine Photosensitivität, bei der die Betroffenen sensibler auf Reize reagieren. Dennoch sollten Sie auf die Anzeichen achten und das Spiel sofort beenden. Nach einer Bildschirmpause können Sie es eventuell erneut versuchen. Kinder und Jugendliche, die noch nicht in der Lage sind, erste Warnsignale während des aufregenden Spiels wahrzunehmen, sollten zudem nie alleine spielen. Im Notfall können Sie so eingreifen.

Vorbeugende Maßnahmen gegen epileptische Anfälle bei Videospielen

Die Photosensitive Epilepsie ist inzwischen sehr gut erforscht. So wissen wir etwa, dass hohe Kontraste und schnelle Farbwechsel besonders von Rot zu Blau sowie geometrische Muster wie Streifen Auslöser sein können. Die Hersteller nutzen dieses Wissen allerdings zu selten, um die Spiele sicherer zu machen. Zudem ist es für Epileptiker schwierig herauszufinden, welche Titel sie lieber meiden sollten. Meist sind sie auf sich gestellt, um geeignete Vorsichtsmaßnahmen zu treffen. Hilfreich kann etwa sein:

  • Regelmäßige Bildschirmpausen machen.
  • Empfohlenen Mindestabstand zum Bildschirm einhalten.
  • Plasma- oder TFT-Bildschirm mit 100 Hz nutzen.
  • Bildschirmhelligkeit herabsetzen oder augenschonende Modi (Blaulichtfilter, Farbenblind-Modus) nutzen.
  • Für eine helle Umgebung sorgen.
  • Nicht müde oder schläfrig spielen.
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