Veröffentlicht: 12.12.2024 | Lesezeit: 4 Minuten
Neurodermitis ist eine weit verbreitete Hautkrankheit, die sowohl Kinder und Jugendliche als auch Erwachsene betrifft. Die entzündliche Erkrankung tritt in Schüben auf und äußert sich typischerweise durch trockene, juckende und gerötete Haut. Obwohl die chronische Krankheit bisher nicht heilbar ist, stehen vielfältige Maßnahmen und Therapien zur Verfügung, die helfen können, die Symptome zu lindern und die Lebensqualität der Betroffenen deutlich zu verbessern.
Ursachen und Behandlung von Neurodermitis
Die Behandlung von Neurodermitis erfordert ein tiefes Verständnis ihrer vielschichtigen Ursachen. Auslöser dieser chronisch verlaufenden Hautkrankheit können mehrere Faktoren sein. Häufig spielt die genetische Veranlagung eine zentrale Rolle. Doch auch äußere und innere Faktoren können dazu beitragen, dass die Krankheit ausbricht oder sich verschlechtert. So können beispielsweise Hautinfektionen, Allergien oder Nahrungsmittelunverträglichkeiten die Symptome verschlimmern. Ebenso können Hormonschwankungen, etwa während der Pubertät oder in den Wechseljahren, die Haut reizen und Neurodermitis begünstigen. Umweltfaktoren wie trockene, kalte oder feuchte Luft verstärken den typischen Juckreiz und machen die Krankheit für Betroffene besonders belastend.
Da die Entstehung von Neurodermitis meist auf einer Kombination verschiedener Ursachen beruht, ist eine individuell abgestimmte Behandlung entscheidend. Neben der Vermeidung von Reizstoffen wie Wolle oder hautirritierenden Textilien, sollte bei empfindlicher Haut auf häufiges Duschen oder Baden sowie auf die Nutzung von Seife verzichtet werden. Eine sorgfältige Hautpflege mit feuchtigkeitsspendenden und rückfettenden Produkten bildet die Grundlage der Therapie.
Die atopische Dermatitis, wie Neurodermitis medizinisch bezeichnet wird, zeigt sich durch Symptome wie trockene Haut, Ekzeme und einen intensiven Juckreiz. Diese Beschwerden werden oft durch Veränderungen von Temperatur und Luftfeuchtigkeit ausgelöst oder verstärkt. Neben physischen Auslösern kann auch psychischer Stress eine bedeutende Rolle spielen. Dieser kann die Symptome nicht nur verschärfen, sondern in manchen Fällen auch das Auftreten von Neurodermitis begünstigen. Erste Anzeichen, die auf die Erkrankung hinweisen, sind trockene oder juckende Hautstellen, nässende Bläschen oder schuppige Hautbereiche.
Eine ganzheitliche Herangehensweise, die sowohl physische als auch psychische Faktoren berücksichtigt, ist daher unerlässlich, um die Lebensqualität der Betroffenen nachhaltig zu verbessern.
Symptome von Neurodermitis
Neurodermitis kann sich an unterschiedlichen Hautbereichen äußern. Häufig betroffen sind die Ellenbogenbeugen sowie die Beugefalten der Kniekehlen. Zu den unangenehmsten Symptomen gehören allerdings die trockene und juckende Stellen an der Kopfhaut, im Gesicht, an Hals und am Nacken. Des Weiteren können sich Hautprobleme an Händen und Handgelenken bilden.
Aber nicht alle Varianten der Neurodermitis äußern sich gleich. Eine der Sonderformen ist zum Beispiel die Prurigoform (Prurigo atopica). Bei dieser Dermatitis bilden sich auf größeren Hautflächen stark juckende Knötchen. Jedoch sind dabei nicht alle juckenden Hautrötungen atopische Ekzeme, also Entzündungen der oberen Hautschicht. Heftiger Juckreiz bei trockener Haut kann auch ein Indiz für eine Schuppenflechte, ein Kontaktekzem oder Krätze (Scabies) sein. Die Therapie dieser Hautkrankheiten unterscheidet sich von der Neurodermitis-Behandlung. Eine Abklärung und exakte Diagnose durch den Dermatologen oder die Dermatologin (Hautarzt bzw. Hautärztin) ist daher sehr wichtig.
Das Wohlbefinden verbessern
Bei einer Neurodermitis ist bisher keine vollständige Heilung möglich. Allerdings können die Symptome effizient gelindert werden. Zusätzlich zur medizinischen Therapie kann die Veränderung einiger Gewohnheiten Abhilfe schaffen. So wird bei Neurodermitis unter anderem empfohlen, möglichst Bekleidung aus Naturfasern zu tragen und synthetische Fasern zu vermeiden. Damit die Haut nicht gereizt wird, sollte das Outfit zudem nicht zu eng anliegen. Auch Kälte kann den Juckreiz lindern. Kühle Umschläge mit Naturjoghurt, Quark oder abgekühlten Teebeuteln entspannen die Haut.
Das Kratzen an den betroffenen Stellen ist grundsätzlich bei allen Hautproblemen ungünstig, da sich beim Reiben gereizter Hautstellen winzige Verletzungen bilden. Diese können eine Neurodermitis langfristig verschlimmern. Daher sollten betroffene Hautpartien möglichst nicht berührt werden.
Auch verbrauchte oder stickige Raumluft kann die Haut austrocknen, was besonders bei Neurodermitis sehr unangenehm ist. Beim Regulieren der Luftfeuchtigkeit in überheizten Räumen hilft regelmäßiges Stoßlüften oder ein Luftbefeuchter.
Häufig sind Hautprobleme zudem auf allergische Reaktionen wie die Hausstaubmilbenallergie zurückzuführen. Die winzigen Spinnentiere halten sich bevorzugt in Matratzen sowie in der Bettwäsche auf. Mit effizienten Methoden lassen sich Hausstaubmilben aber wirksam bekämpfen, sodass für mehr Lebensqualität gesorgt ist.
Weitere Informationen
- So lange muss im Herbst und im Winter gelüftet werden: https://www.br.de/radio/bayern1/warum-lueften-so-gesund-ist-100.html
- So bekämpfen Sie Hausstauballergien und verbessern Ihre Lebensqualität: https://www.aerzte.de/gesundheitsratgeber/hausstauballergie-bekaempfen
- Schuppenflechte (Psoriasis): https://gesund.bund.de/schuppenflechte-psoriasis
- Neurodermitis: So wichtig ist die tägliche Hautpflege: https://www.aerzte.de/gesundheitsratgeber/neurodermitis-so-wichtig-ist-die-taegliche-hautpflege
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