Journaling: Was ist ein Bullet Journal?

Eine junge Frau liegt auf dem Bett und schreibt in ein Notizbuch. Sie trägt ein weißes Oberteil und hält einen gelben Stift in der Hand. Ihr Gesichtsausdruck ist konzentriert, und sie stützt ihren Kopf mit einer Hand ab. Der Hintergrund ist unscharf. Eine junge Frau liegt auf dem Bett und schreibt in ein Notizbuch. Sie trägt ein weißes Oberteil und hält einen gelben Stift in der Hand. Ihr Gesichtsausdruck ist konzentriert, und sie stützt ihren Kopf mit einer Hand ab. Der Hintergrund ist unscharf.

Ein Bullet Journal ist ein Notizbuch, in dem wir Schicksalsschläge, Erlebnisse, Herausforderungen und persönliche Konflikte kreativ zu Papier bringen können. Ganz egal ob inspirierende Songtexte, Zitate, Dankbarkeits- oder Impulsfragen: Schreiben  wir unsere Gedanken nieder, setzen wir uns aktiv mit unseren Gefühlen auseinander, was sich wiederum positiv auf unsere Psyche auswirken kann. Denn verdrängen wir unsere Gefühle, kann das auf Dauer zu Depressionen, Schlafstörungen, Angst- und Suchterkrankungen führen.

Der Begriff Journaling stammt aus den USA. Dort wird die Achtsamkeitsmethode schon seit den 80er-Jahren als therapiebegleitende Maßnahme (Schreibtherapie) zur Psychotherapie empfohlen. In den Vereinigten Staaten unterscheidet man übrigens explizit zwischen diary, also Tagebuch und journal. Doch wo liegt der Unterschied?

Was ist der Unterschied zwischen Journaling und Tagebuchschreiben?

Vorneweg: Journaling und Tagebuchschreiben ist nicht das Gleiche. Zwar haben beide Methoden gemein, dass es sich um datierte Aufzeichnungen des persönlichen Lebens handelt; dennoch unterscheiden sich die Konzepte ziemlich stark voneinander:

  • Beim Tagebuchschreiben halten wir in der Regel unsere Erlebnisse und „äußeren“ Erfahrungen des Tages fest, mit dem Ziel, dass wir uns später einmal an bestimmte Momente zurückerinnern können.
  • Das Journaling hingegen legt seinen Fokus auf die Selbstreflexion und die bewusste Auseinandersetzung mit der eigenen mentalen Gesundheit. Es beschäftigt sich also mehr mit dem Festhalten von „inneren“ Erfahrungen, sprich Gedanken und Gefühlen, die bestimmte Erlebnisse bei uns auslösen. Das persönliche Wachstum steht hier klar im Vordergrund.

Wie funktioniert Journaling?

Beim Journaling gibt es viele verschiedene Ansätze, die, je nach Persönlichkeitstyp, unterschiedlich gut funktionieren. Für die einen ist das klassische „Drauflosschreiben“ besonders hilfreich, während die anderen eher von Impulsfragen oder sogenannten Morning Pages profitieren. Apropos Profitieren: Tatsächlich sollten wir beim Journaling auf den PC oder das Smartphone verzichten und lieber auf ein klassisches Notizbuch zurückgreifen, denn nur so können unsere beiden Gehirnhälften aktiv genutzt werden. Während unsere linke Seite, der analytische und rationale Teil, mit der Motorik beschäftigt ist, kann sich unsere kreative und intuitive rechte Gehirnhälfte richtig austoben.

Ein Bullet Journal ist also im Prinzip das, was wir daraus machen. Es kann beispielsweise eine Kombination aus Achtsamkeitstagebuch, To-do-Liste, Kalender, Skizzenblock und noch mehr sein. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt.

Schreiben kann therapeutisch sein

Beim Journaling gehen wir in die Introspektion, also in die nach innen gerichtete Beobachtung. Eine richtige oder falsche Herangehensweise gibt es dabei nicht. Für Anfängerinnen und Anfänger bieten sich beispielsweise folgende Fragen als Leitfaden an:

  • Wofür bin ich heute dankbar?
  • Was macht mich wirklich glücklich?
  • Welche Situationen und Menschen zehren an meinen Nerven?
  • Was lief heute nicht so gut und wie habe ich mich dabei gefühlt?
  • Was lerne ich daraus?
  • Wem habe ich heute etwas Gutes getan?

Mithilfe eines Bullet Journals fordern und fördern wir nicht nur unsere Kreativität, sondern verbessern auch unsere eigene Selbstorganisation und Struktur. Außerdem kann das Niederschreiben von Gefühlen sehr therapeutisch sein, da wir dadurch unsere Resilienz steigern. Wir entwickeln uns weiter und das Schöne dabei: Wir können auch Jahre später auf unsere persönlichen Erinnerungen zurückgreifen und erkennen, woran wir gescheitert und gewachsen sind.

Dieser Text wurde von unserer Redakteurin Tamara Todorovic verfasst.

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