Resilienz: Zuversichtlich durchs Leben gehen

Eine Person steht im Regen auf einer überschwemmten Straße, gekleidet in einem gelben Regenmantel und gelben Gummistiefeln. Umgeben von hochwasserführendem Wasser und grüner Vegetation im Hintergrund. Eine Person steht im Regen auf einer überschwemmten Straße, gekleidet in einem gelben Regenmantel und gelben Gummistiefeln. Umgeben von hochwasserführendem Wasser und grüner Vegetation im Hintergrund.

Wann ist der Punkt erreicht, an dem es einfach zu viel wird? Stress und psychische Belastung nehmen zumindest gefühlt immer mehr zu. Doch wann der Körper nachgibt und vielleicht sogar eine psychische Erkrankung entwickelt, ist bei jedem Menschen individuell. Die Resilienz, also die psychische Widerstandsfähigkeit, ist deshalb in den letzten Jahren ein wichtiger Begriff geworden.

Eltern möchten ihren Kindern möglichst viel Resilienz mitgeben. Berufstätige suchen nach mehr Resilienz im Job, Familienmanager möchten den Alltag resilient bewältigen. Dabei scheinen einige Charaktereigenschaften entscheidend zu sein.

Was haben resiliente Menschen gemeinsam?

Jeder kennt Personen, die scheinbar nichts aus der Ruhe bringen kann. Überraschend neue Aufgaben, Planänderungen und harte Schicksalsschläge können ihnen, zumindest von außen betrachtet, nichts anhaben. Die Menschen mit Resilienz haben einiges gemeinsam, zum Beispiel Ihre Sicht auf die Welt.

Sie beurteilen ihr Leben insgesamt als sinnvoll und blicken überwiegend positiv in die Zukunft. Sie gehen zuversichtlich davon aus, dass sich eine schlimme Situation wieder zum Guten wendet. Das liegt auch daran, dass sie erlebt haben: Wenn ich etwas tue, verändert sich etwas.

Zudem besitzen resiliente Menschen:

  • stabile soziale Kontakte
  • ein realistisches Selbstbild
  • ein gutes Einschätzungsvermögen zu eigenen Zielen und Träumen
  • Zugang zu den eigenen Gefühlen

Kinder auf ein resilientes Leben vorbereiten

Ein Erwachsener, der gut mit Stress umgehen kann, hat in unserer Gesellschaft viele Vorteile. Verständlich also, dass Eltern sich das für Ihre Kinder wünschen. Die Forschung dazu zeigt, es sind nicht so sehr die äußeren Umstände, die darüber entscheiden. Wie so oft geht es mehr um die inneren Werte.

Kinder von stressresistenten Eltern entwickeln später selbst mehr Resilienz. Der Vorbildcharakter ist hier also sehr wichtig. Daneben gehen Erziehungswissenschaftler davon aus, dass die Bindung und das Sicherheitsgefühl entscheidend sind. Kinder brauchen das Gefühl, sich immer auf ihre Bezugsperson verlassen zu können. Denn wenn immer jemand für sie da ist, können sie mit Schicksalsschlägen und Enttäuschungen besser umgehen.

Die Beziehungen zu anderen sind das ganze Leben über wichtig für eine starke Resilienz. Freundschaften und sozialen Austausch schon bei Kindern zu fördern kann deshalb bis ins Erwachsenenalter einen positiven Einfluss haben. Daneben spielt auch das Selbstbewusstsein für die Resilienz bei Kindern eine große Rolle. Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten schafft auch vertrauen in eine gute Zukunft. Deshalb sollten Eltern eher eine Leistung als eine Eigenschaft loben. „Das hast du schon gemalt“, ist besser als „Du bist aber kreativ“.

Was können Sie selbst für eine gute Resilienz tun?

Vielleicht gehören Sie zu den Menschen, die schon eine kleine Änderung im Alltag völlig aus der Bahn wirft. Oder Ihr Leben fühlt sich einfach gerade sehr stressig an. Der Wunsch nach mehr Resilienz kann viele Auslöser haben. Grundsätzlich gilt allerdings: Mehr Resilienz entsteht erst durch die Bewältigung einer Situation. Sie können ihre psychische Widerstandskraft also nur trainieren, wenn sie gerade herausgefordert wird.

Zudem stellt sich die Frage: Müssen Sie überhaupt resilienter werden oder sollten Sie nicht vielleicht die Umstände anpassen? Schicksalsschlägen wie Krankheiten oder Unfällen können Sie nicht aus dem Weg gehen. Wer Resilienz für den Job oder den Alltag trainiert, sollte aber vielleicht lieber die Umstände verändern. Weniger Aufgaben oder mehr Zeit für Entspannung und Selbstfürsorge sind oft der gesündere und bessere Weg. Trotzdem kann es natürlich hilfreich sein, die eigene Resilienz zu trainieren. Wichtig dafür:

  1. Die innere Einstellung prüfen
    Sind Sie niedergeschlagen und bemitleiden sich vielleicht sogar selbst?
    Oder haben Sie sich Ihre Zuversicht bewahrt und wissen, dass auch dieses Ereignis vorbeigeht? Ihre innere Einstellung bestimmt auch Ihr Handeln.

  2. Die Situation annehmen
    Selbst wenn Sie es sich wünschen, Sie können nicht allem Schlechtem aus dem Weg gehen. Das zu akzeptieren und die Herausforderungen anzunehmen, ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Resilienz.
  1. Freundschaften und soziales Umfeld pflegen
    Mit den richtigen Menschen an Ihrer Seite, auf die Sie sich verlassen können, lassen sich viele Dinge leichter durchstehen.

  2. Gefühle zulassen und ergründen
    Resiliente Menschen sind nicht gleichgültig. Wut, Trauer, Verzweiflung gehören auch in ihrem Leben dazu. Wissen Sie um Ihre Gefühle, können Sie damit umgehen und sie schließlich hinter sich lassen.

  3. (Selbst-)Einschätzung üben
    Was können Sie richtig gut? Wo sind Sie weniger begabt? Und was müssen Sie für Ihre Träume und Ziele noch erreichen? Wenn Sie wissen, wo Sie im Leben stehen, können Rückschläge Ihnen weniger anhaben.
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