Internationaler Anti-Diät-Tag (6. Mai)

Ein Tag gegen den Schlankheitswahn

90 – 60 – 90, Size Zero, Sixpack. In unserem alltäglichen Leben werden wir ständig mit unterschiedlichen Schönheitsidealen konfrontiert. Dabei repräsentieren diese Ideale schon lange nicht mehr den Durchschnittsmenschen und stellen oft eher ein unrealistisches Körperbild dar. Unterschiedliche Diäten (Reduktionsdiäten) sollen dabei helfen, sich den Traum vom perfekten Körper zu erfüllen. Gar nicht so einfach, bei dem ganzen Schlankheitswahn noch genussvoll zu essen.

Der internationale Anti-Diät-Tag (6. Mai) soll uns daran erinnern, dass es wichtigere Dinge gibt, als die Zahl, die unsere Waage anzeigt. Vor allem Schönheitsideale, die meist durch Werbung, Mode und Film produziert werden, sollen an diesem inoffiziellen Aktionstag kritisch hinterfragt werden. Denn wie langweilig wäre die Welt, wenn jeder gleich aussehen würde?

Die meisten Diäten sind ineffektiv

Aber auch die Gefahren, die durch Diäten entstehen, sollen am Anti-Diät-Tag thematisiert werden. Wer denkt, dass sich hinter jeder Diätart automatisch eine gesunde und ausgewogene Lebensweise verbirgt, täuscht sich gewaltig.

Radikale Beispiele hierfür sind die Null-Diät und FdH (Friss die Hälfte). Beide mögen kurzfristig beim Abnehmen helfen. Allerdings ist diese Gewichtsreduktion ineffektiv. Bei der Nulldiät fehlen dem Körper neben der nötigen Energie auch wichtige Mineralien und Vitamine. Er schaltet auf Sparflamme und die Gewichtsabnahme stagniert nach kurzer Zeit. Auch die FdH-Diät ist ineffektiv für eine langfristige Gewichtsabnahme. Bei einer fett- und zuckerreichen Ernährung bringt es auch nichts, die ungesunde Kost einfach zu halbieren. Aber auch bei einer ausgewogenen und gesunden Ernährung ergibt FdH wenig Sinn – denn dadurch halbiert sich auch die Aufnahme wichtiger Vitalstoffe.

Jojo-Effekt oder Essstörung

Welche Ergebnisse durch eine Diät erzielt werden, hängen aber nicht nur mit der Art der Diät zusammen. Auch die eigene Willenskraft beeinflusst maßgeblich die Effekte einer Diät. Diese kann zwei Extreme annehmen.

Fällt man nach einer Diät wieder in alte Essgewohnheiten zurück, kommt es in den meisten Fällen zum sogenannten Jojo-Effekt. Durch die Diät passt sich der Körper an die Verringerung der Energiezufuhr an und läuft auf Sparflamme. Ernährt man sich dann wieder wie vor der Diät, legt der Körper für den Fall weiterer Energie-Engpässe sogenannte Energiedepots an und man nimmt zu. Oft kann das neue Gewicht durch den Jojo-Effekt sogar noch höher sein, als vor der Diät. Auf diese Gewichtszunahme folgt dann oft eine erneute Diät, um die überschüssigen Pfunde wieder loszuwerden. Die ständige Gewichtszunahme und -abnahme kommt der Auf- und Abwärtsbewegung eines Jojos gleich und erhielt dadurch ihren Namen.

Weitaus schlimmer kommt es aber, wenn eine Diät den Wunsch auslöst, immer mehr Gewicht zu verlieren. Angespornt von den bereits verlorenen Kilos können Betroffene durch eine Diät eine ernst zu nehmende Essstörung entwickeln. Dies war auch bei der Autorin Mary Evans Young der Fall. Sie litt an Magersucht und rief im Jahr 1992 den internationalen Anti-Diät-Tag ins Leben, um unter anderem auf die Gefahren von Diäten aufmerksam zu machen.

Gesunder Lebensstil statt Schönheitswahn

Eine Diät liefert also nicht immer die erwünschen Ergebnisse und kann sogar zur Gefahr werden. Zudem kann sie durch die ständige Einschränkung auch unglücklich machen und die eigene Unzufriedenheit mit sich selbst fördern. So können sich Diäten nicht nur negativ auf die körperliche Gesundheit, sondern auch auf die Psyche auswirken. Möchte man seinem Körper etwas Gutes tun, sollte man anstelle einer Diät eher über eine dauerhafte Ernährungs- und Lebensumstellung nachdenken.


Tipps für ein gesünderes Leben

Achten Sie auf eine ausgewogene Ernährung

Pizza und Pasta schmecken fast jedem. Trotzdem sollte man darauf achten, diese Gerichte nicht jeden Tag zu essen. Nur durch eine abwechslungsreiche Kost erhalten Sie alle Nährstoffe, die für die Gesundheit Ihres Körpers nötig sind. Ihnen fehlen die Ideen? Seien Sie kreativ und lassen Sie sich inspirieren! Es gibt bereits viele Blogger, die regelmäßig neue gesunde Rezepte auf sozialen Netzwerken wie Instagram, Pinterest oder Facebook präsentieren.


Kochen Sie selbst

Fertigprodukte enthalten oft neben qualitativ minderwertige Zutaten auch viel Fett und Zucker. Wenn Sie Ihr Essen selbst zubereiten, können Sie alleine entscheiden, welche Lebensmittel Sie verwenden. Sie haben dafür keine Zeit? Kochen Sie größere Mengen und frieren Sie diese portionsweise ein! So sparen Sie sich Zeit und haben länger etwas davon.


Essen Sie bewusst und genussvoll

Konzentrieren Sie sich während des Essens nur auf eine Sache: das, was auf Ihrem Teller liegt. Oft führt eine Ablenkung beim Essen dazu, dass man viel zu viel isst. Achten Sie daher genau auf Ihre innere Stimme. Stellen Sie sich zwischendurch auch die Frage, ob Sie noch Hunger haben oder einfach nur aus Appetit weiteressen.


Bewegen Sie sich

Die perfekte Ergänzung zur ausgewogenen Ernährung ist das richtige Maß an Bewegung. Denn dadurch kann die Energie, die dem Körper zugeführt wird, auch verbrannt werden. Oft hilft schon ein kleiner Spaziergang nach dem Essen, um das Wohlbefinden zu stärken und die Verdauung anzuregen.

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