Innere Unruhe und Schlafstörungen: Ursachen sowie Tipps für gutes Schlafen

Innere Unruhe können Schlafstörungen auslösen. Innere Unruhe können Schlafstörungen auslösen. | © Dragana Gordic - stock.adobe.com

Sie schlafen schlecht ein, wachen nachts ständig auf oder sind am Morgen müde, kaputt und wie erschlagen – obwohl Sie Ihr Schlafpensum eigentlich erreichen? Dann führt bei Ihnen vielleicht innere Unruhe zu Schlafstörungen. Erfahren Sie hier alles zu den Ursachen und was Sie tun können, um sich nachts wieder erholen zu können.

Innere Unruhe und Schlafstörungen können verschiedene Ursachen haben

Kaum etwas ist für den Körper so wichtig wie erholsamer Schlaf. Sollte er sich nicht von selbst einfinden, können Schlafprobleme verschiedene Ursachen haben. Unter diesen ist Stress ein zentraler Faktor, da eine anstrengende Situation tagsüber, meist mit in den Schlaf genommen wird. Gedanken kreisen um Termine, unerledigte Aufgaben, Auseinandersetzungen mit dem oder der Partner:in, bevorstehende Prüfungen oder Mobbing am Arbeitsplatz. So kann weder Geist noch Körper zur Ruhe finden. Daraus kann dann ein Teufelskreis entstehen: Die daraus resultierende Müdigkeit und verringerte Leistungsfähigkeit führen dazu, dass Aufgaben unerledigt bleiben, der Kopf noch mehr belastet wird und der Schlaf weiter leidet.

Hinter den Schlafstörungen können aber auch körperliche Ursachen stecken. Eine ganze Reihe von Erkrankungen, darunter solche des Herz-Kreislaufsystems und der Lunge, können durch Symptome wie Luftnot und Herzrasen den Schlaf beeinträchtigen. Aber auch eine Schilddrüsenüberfunktion kann zu innerer Unruhe führen. Bei manchen Migränepatienten und -patientinnen kündigt sich eine Attacke mit Schlafstörungen an.

Manchmal ist die Ursache für innere Unruhe während der Nacht aber auch ganz simpel: Sie trinken zu viel oder zu spät noch Kaffee oder schwarzen Tee. Dann hält Sie nächtlicher Harndrang, Koffein oder Teein wach.

Schlafexperte Dr. Kai Spiegelhalder zu Schlafstörungen:

"Von einer Schlafstörung im Sinne einer zu diagnostizierenden Erkrankung sprechen wir, wenn Menschen über einen Zeitraum von zumindest einem Monat regelmäßig, d.h. zumindest dreimal die Woche, über Ein- oder Durchschlafstörungen klagen, die die Leistungsfähigkeit oder die Lebensqualität am Tag substantiell beeinflussen." (Interview Dr. Kai Spiegelhalder)

Was können Sie bei innerer Unruhe und Schlafstörungen tun?

Je nach Ursache für die innere Unruhe gibt es verschiedene Wege zu einem erholsamen Schlaf. Am effektivsten ist es, einen natürlichen Schlaf-Wach-Rhythmus zu fördern, der sich an den Wechsel von Licht und Dunkelheit orientiert.

Fester Rhythmus und kleine Rituale

Um sich auf die Ruhephase besser einstellen zu können, ist ein regelmäßiger Rhythmus hilfreich. Zum einen sollten Sie einen Zeitpunkt festlegen, ab dem Sie keinen Kaffee, schwarzen Tee oder Alkohol trinken und auch keine Zigaretten rauchen, denn auch diese Genussmittel können zu innerer Unruhe und damit zu schlechtem Schlaf führen.

Zum anderen sollten Sie wiederkehrende Rituale einbinden, die den Körper auf den Schlaf einstimmen. Das können eine bestimmte Musik, ein wohliges Bad oder auch Entspannungsübungen wie autogenes Training, Meditation oder Yoga sein. Die Übungen helfen vor allem bei Stress im Alltag, um abzuschalten und Schlafstörungen vorzubeugen.

Raus aus dem Kopf – rein in den Körper

Bewegung lastet den Körper aus, macht den Kopf frei und reduziert so innere Unruhe. Sie gehen abends mit einer positiven Erschöpfung zu Bett und schlafen ruhiger. Welchen Sport Sie dabei wählen, ist für den Effekt egal. Sie können sich im Fitnessstudio auspowern, walken oder radeln. Sie können aber auch schwimmen oder im Garten kräftig anpacken. Hauptsache, Sie bewegen sich regelmäßig und mehrmals wöchentlich.

Journaling und Auszeit von Bildschirmen

Gehen Sie im Kopf den Tag noch einmal durch und legen Sie die Geschehnisse ganz bewusst zur Seite. Sollten Sie dabei merken, dass Sie etwas nicht loslassen können, notieren Sie Ihre Gedanken und Gefühle und legen Sie den Block anschließend bewusst weg und damit auch bildlich ihre Gedanken.

Außerdem gut zum Abschalten und damit gegen Schlafstörungen ist Digital Detox. Die blaue Strahlung des Bildschirms nimmt nicht nur Einfluss auf den Schlaf. Auch die unruhige Welt der sozialen Medien sorgt für innere Unruhe. Vermeiden Sie die Geräte schon einige Zeit vor dem Schlafen, können Sie sich von dieser bunten Welt besser trennen – und erholsamer schlafen.

Das Schlafklima verbessern

Für einen erholsamen Schlaf ist auch ein gutes Klima im Schlafzimmer wichtig. Frische Luft, eine ruhige, dunkle Umgebung und eher moderate Raumtemperaturen sind einfache, aber gute Maßnahmen gegen Schlafstörungen. Sind es kalte Füße, die für innere Unruhe sorgen, gehen Sie ruhig mit warmen Socken ins Bett oder nehmen Sie sich eine kleine Wärmflasche.

Pflanzen und ihre Öle als Ruhespender

Es gibt eine ganze Reihe von Pflanzen, denen eine Wirkung gegen innere Unruhe und Schlafstörungen zugeschrieben wird. Dazu zählen Baldrian, Hopfen, Passionsblume und Melisse, die es in verschiedenen Zubereitungen in der Apotheke für einen besseren Schlaf zu kaufen gibt.

Auch die ätherischen Öle einiger Pflanzen können beim Inhalieren Stress reduzieren und sich positiv auf den Schlaf auswirken. Zu den geeigneten Ölen zählen Pfefferminze, Eukalyptus, Teebaum und Zitrone

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