Ätherische Öle – so wirkt eine Aromatherapie

Als Teil einer naturheilkundlichen Behandlung werden ätherische Öle und deren Düfte seit Jahrtausenden angewendet. Ziel einer Aromatherapie ist es, das körperliche und psychische Wohlbefinden jedes einzelnen Patienten zu verbessern. ÄRZTE.DE nimmt ätherische Öle unter die Lupe und betrachtet die verschiedenen Anwendungsmöglichkeiten der Behandlungsform.

Ätherische Öle sind die Grundlage jeder Aromatherapie

Bereits seit der Antike wird die Aromatherapie auf eine vielfältige Art und Weise zur Behandlung von Beschwerden eingesetzt. Das komplette Verfahren basiert auf dem Einsatz von ätherischen Ölen, welche durch verschiedene Prozesse wie Auspressen oder Wasserdampfdestillation aus den unterschiedlichsten Pflanzenarten gewonnen werden und den spezifischen Duftstoff der Herkunftspflanze enthalten.
Die natürliche Substanz setzt sich aus organischen Stoffen, wie Alkoholen oder Ketonen, zusammen und besitzt nach der Extraktion eine ölige Konsistenz. Im Gegensatz zu den meisten anderen Ölen verdunsten ätherische Öle bei 37° - 55 °C rückstandslos.

Hierbei entsteht der bekannte, zur Aromatherapie genutzte, intensive Duft. Dieser wird von Aromatherapeuten, Ärzten und Naturheilkundlern gezielt eingesetzt, um körperliche und psychische Probleme zu behandeln. Die Öle sollen sowohl durch den entstehenden Duft, als auch bei einer äußeren Anwendung ihre Wirkung entfalten.

Wirkweise der Aromatherapie

Es existiert eine Vielzahl an Möglichkeiten, wie ätherische Öle eingesetzt werden. Die bekannteste darunter ist die Dufttherapie, bei der Moleküle über die Nasenschleimhäute in den Körper gelangen sollen. Naturheilkundler gehen davon aus, dass der Duft einen Reiz auslöst, der das limbische System dazu bringt Botenstoffe auszuschütten, die Schmerzen lindern und ein wohliges Gefühl erzeugen.
Neben der Dufttherapie gibt es weiter Möglichkeiten die Öle zu verwenden:

  • Massagen und Hautpflege
  • Balsam zum Auftragen
  • Saunaaufguss
  • Badezusatz
  • Mundspülung

Als Teil der Naturheilkunde wird dem extrahierten Öl einer Pflanze eine oder mehrere therapeutischen Funktionen zugesprochen. Ein Überblick:

  • Antibiotisch, desinfizierend: Eukalyptus, Teebaumöl, Salbei
  • Verdauungsfördernd: Zimt, Majoran, Kümmel
  • Erkältungen: Eukalyptus, Minze, Fichte
  • Husten: Pfefferminz, Zitrone, Thuja
  • Schmerzstillend: Kamille, Geranium, Bergamotte
  • Krampflösend: Lavendel, Melisse, Ylang-Ylang
  • Hautpflegend: Lavendel, Benzoe, Rose
  • Mückenschutz: Zitronengras, Eukalyptus, Teebaumöl

Außer den genannten physischen Wirkweisen sollen Pflanzenöle diverse psychologische Effekte besitzen:

  • Aktivierend: Rosmarin, Fichtennadel, Muskatnuss
  • Konzentrationsfördernd: Zitronengras, Cajeput
  • Stimungsaufhellend: Mandarine, Neroli, Rose
  • Aphrodisierend: Rose, Patschuli, Sandelholz
  • Beruhigend: Muskatnuss, Zitronengras, Thymian

Mögliche Nebenwirkungen der Aromatherapie

Wie bei der Behandlung mit Medikamenten kann es auch bei einer Aromatherapie zu Nebenwirkungen kommen.
Der direkte Kontakt mit einem ätherischen Öl in seiner unverdünnten Form sollte zum Beispiel vermieden werden, denn bei Hautkontakt sind oftmals starke Reizungen das Ergebnis. Weitere mögliche Nebenwirkungen sind:

  • Starke Kopfschmerzen
  • Allergische Reaktionen
  • Atemnot, besonders bei Asthmatikern

Zusätzlich zu den möglichen Nebenwirkungen steht die Frage der Wirksamkeit von ätherischen Ölen und der Aromatherapie. Auch wenn es immer mehr Mediziner gibt, die der Behandlungsform ein positives Wirkpotenzial bescheinigen, existieren aktuell kaum Studien, welche diese Aussage unterstützen.

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