Veröffentlicht: 17.03.2021 | Lesezeit: 3 Minuten
Die meisten Infektionen mit dem Virus SARS-CoV-2 ziehen leichte Verläufe nach sich und sind nicht mit einem stationären Aufenthalt in der Klinik verbunden. Das zeigen Zahlen, die von der Weltgesundheitsorganisation WHO regelmäßig veröffentlicht werden. Bei etwa 80 Prozent der weltweit bekannten Fälle hatten die erkrankten Personen milde Symptome und einen „leichten“ Krankheitsverlauf.
Um genauer zu verstehen, welche Langzeitfolgen COVID-19 haben kann und ob davon nur Menschen mit einem schweren Verlauf betroffen sind, gibt es seit Beginn der Pandemie entsprechende Untersuchungen. Nun gibt es die ersten belastbaren Ergebnisse:
Auch wenn sich während der akuten Infektion kaum Symptome gezeigt haben, kann es einige Monate später trotzdem zu teilweise gravierenden Spätfolgen kommen. Dabei handelt es sich um das Post-Covid-Syndrom.
Langzeitfolgen einer Corona-Infektion werden erst erforscht
Die Gefahr langfristiger Beeinträchtigungen durch eine Infektion mit dem Coronavirus wird bereits seit Beginn der Pandemie bei schweren Krankheitsverläufen und mit zunehmendem Alter beobachtet. Dass auch junge sportliche Menschen zwischen 20 und 35 Jahren, vor allem wenn sie nur milde oder keine Symptome hatten, betroffen sein könnten, wurde hingegen häufig ausgeschlossen. Nun mehren sich jedoch die Berichte junger Personen, die trotz eines leichten Verlaufs Monate später mit Folgeerscheinungen zu kämpfen haben.
Diese Berichte decken sich mit den Erkenntnissen erster Studien, die sich mit eben diesen Langzeitfolgen einer Corona-Infektion befassen. Die WHO gibt dazu auf ihrer Homepage an, dass die ihnen zur Verfügung stehenden Daten zeigen, dass etwa zehn Prozent aller Kranken drei Monate nach der überstandenen Krankheit wieder oder zum ersten Mal starke Symptome aufweisen.
Diese neuen Erkenntnisse, die etwa durch klinische Studien im chinesischen Wuhan oder Charité Berlin bestätigt werden, erste Indikatoren dafür, dass SARS-CoV-2 bei jedem Menschen Schaden anrichten kann.
Was ist Post-Covid?
Post-Covid, im Englischen als Long Covid bekannt, ist keine eigenständige Krankheit. Internationale Wissenschaftler:innen nutzen diese Bezeichnungen, um alle Krankheitsanzeichen zusammenzufassen, die mit einer überstandenen Corona-Erkrankung in Verbindung stehen könnten und sich erst nach den bereits genannten drei Monaten bemerkbar machen.
Chronische Müdigkeit, ausgelöst durch das Chronische Fatigue Syndrom, ist dabei eines der häufigsten Symptome. 61 Prozent aller von Langzeitfolgen betroffenen Personen leidet an ME/CFS. Weitere bisher nachgewiesene Anzeichen sind Herzprobleme, dauerhafte Konzentrationsstörungen, Atemnot, Husten und Probleme mit der Motorik. Wieso diese Spätfolgen bei einigen Patient:innen auftreten, ist bisher noch nicht bekannt und aktuell einer der Mittelpunkte der weltweiten Forschung.
Die Zahl der Personen, die in offiziellen Berichten als genesen gelten, aber nun an Post-Covid-Symptomen leiden, ist aktuell ebenfalls noch unklar. Einer der Gründe für das Fehlen dieser Zahl ist ein fehlendes Bewusstsein innerhalb der Bevölkerung, wenn es um die Langzeitfolgen von Infektionskrankheiten geht. Dadurch wird trotz erster Anzeichen auf einen Arztbesuch verzichtet oder das Auftreten solcher Symptome wird nicht direkt mit der überstandenen Corona-Infektion in Verbindung gebracht. Um zukünftig belastbare Zahlen zu erhalten, prüft das Robert-Koch-Institut aktuell verschiedene ihm zur Verfügung stehende Möglichkeiten.
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