Fünf-Elemente-Küche - Gesundheit fängt im Kochtopf an

Holz, Feuer, Erde, Metall und Wasser. Diese fünf Elemente bilden die Grundpfeiler einer chinesischen Ernährungskunde, die trotz ihres ungewohnten Ansatzes auch bei uns schon viele Fans gefunden hat. Die Fünf-Elemente-Küche, die alle Lebensmittel in Gruppen einteilt, sorgt in heimischen Kochtöpfen erst einmal für Verwirrung. Schließlich ordnen wir unsere Lebensmittel eher in Getreide, Obst und Fleisch oder auch nach ihrer Herkunft, wie vegetarisch und vegan.

In der Fünf-Elemente-Küche, die der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) entstammt, geht es aber eher darum im Einklang mit der Natur zu leben und dadurch Ruhe und Kraft zu finden. Die TCM beschreibt hierbei eine Dynamik, die, ähnlich wie unser Organismus, in einen Kreislauf eingebunden ist. Die Einteilung der Nahrungsgüter basiert demnach auf einem Wechselspiel aus Effekt und Gegeneffekt, ganz im Sinne von Yin und Yang.

Wie funktioniert die Fünf-Elemente-Küche?

Auf dieser Grundlage basiert die Lehre dieser Ernährungskunde. Jedem Element werden eine Eigenschaft und eine Gruppe von Lebensmitteln zugeordnet. Die Gruppe „Erde“ beispielsweise gilt als entspannend und bekommt die „süßen“ Nahrungsgüter zugeordnet. Dazu zählen unter anderem Fencheltee, Aprikosen und Rosinen. Während „Feuer“ als bitter und austrocknend beschrieben wird, erhält „Holz“ die Eigenschaft sauer. „Metall“ und „Wasser“ runden als scharf und salzig den Kreis ab.

Diese spezifischen Eigenschaften werden nun noch einmal in fünf thermische Kategorien unterteilt: heiß, warm, neutral, erfrischend und kalt. Chili beispielsweise gilt als „heiß“. Ist ein Gericht scharf gewürzt, „erhitzt“ das also den Körper. Der thermischen Wirkung auf unseren Körper werden dann die eigenen Bedürfnisse gegenübergestellt. Wer beispielsweise stets kalte Füße hat, dem ist mit Pfeffer oder Ingwer geholfen, während Gurken, Tomaten und Joghurt im Sommer ideal abkühlen können.

Diese Tabelle bietet nur einen Ausschnitt, die tatsächliche Liste ist wesentlich umfangreicher.

Element

HEISS

WARM

NEUTRAL

ERFRISCHEND

KALT

HOLZ

(sauer)

 

Grünkern, Schweineleber, Essig

Rinderleber, Clementine, Hagebuttentee, Petersilie

Dinkel, Hefe, Apfel, Sauerkirsche, Quark

Weizen, Tomate, Zitrone

FEUER

(bitter)

Alle gegrillten Fleischsorten

Kakao, Kaffee, schwarzer Tee

Eisbergsalat

Roggen, Olive

Grüner Tee

ERDE

(süß)

Fencheltee

Süßreis, Kastanie, Aprikose, Rosine

Mais, Hafer, Kartoffel, Sonnenblumen-kerne

Aubergine, Mangold, Birne, Sahne

Wassermelone

METALL

(scharf)

Pfeffer, Chili, Curry, alkoholische Getränke

Lauch, Basilikum, Ingwer

Hase

Kohlrabi, Kresse, Pfefferminz-tee

Gekeimter Weizen

WASSER

(salzig)

Geräucherter Lachs

Garnele, Shrimps, Hirsch

Erbse, Linse, Schwein

Austern, Ente

Krebs, Salz, Mineralwasser

Die praktische Umsetzung

Ähnlich wie die Organe im Kreislauf unseres Organismus wirken, ist auch das Kochen in der Fünf-Elemente-Küche eine Sache des Kreises. Angefangen bei dem Element „Feuer“, werden die Zutaten der Reihe nach in die Pfanne beziehungsweise den Topf gegeben. Wobei die heiße Pfanne bereits als „Feuer“ gilt. Auf sie folgt demnach das Element „Erde“. Unzählige Kochbücher zu diesem Thema bieten dabei Hilfestellung durch Rezepte. So kann sichergestellt werden, dass kein Element ausgelassen wird. Wobei es sich hier nicht zwangsläufig um ausgefallene chinesische Küche handelt. Im Gegenteil. Gesund ist, was den Menschen umgibt, so die Philosophie der Fünf-Elemente-Küche. Entsprechende Literatur ist demnach an westliche, beziehungsweise europäische Produkte angepasst. Selbstverständlich darf aber auch hier mal über den sprichwörtlichen Tellerrand geblickt werden.

Was passiert im Kopf?

Möchte man sich gemäß der Regeln der Fünf-Elemente-Küche ernähren, erfordert das ein Umdenken, vor allem von uns Europäern. Anhänger der Ernährungsweise betonen, es geht nicht um simple Nahrungsaufnahme oder Genuss – die Auseinandersetzung mit den eigenen Bedürfnissen ist elementar. Schon die Konzentration auf das Kochen und die Wirkung der Lebensmittel soll durch die Eigenwahrnehmung für Entspannung sorgen. Gegessen wird natürlich in Ruhe mit ausgiebigem Kauen. Ernährungsberater, die nach TCM ausgebildet wurden, betonen außerdem, wie wichtig Konsequenz ist. Wer im Stress des Alltags auf „Fast Food“ im Stehen zurückgreift, kann das am Wochenende nicht einfach wieder ausgleichen. Die Fünf-Elemente-Küche muss eine langfristige und zielstrebige Entscheidung sein.

Nachteile der Fünf-Elemente-Küche

Hält die Fünf-Elemente-Küche was sie verspricht, so soll sie uns ein langes und gesundes Leben verschaffen. Zu Beginn erscheint der Aufwand recht hoch. Fast alle Rezepte benötigen viel Vorbereitung. Nach und nach lassen sich diese jedoch mit etwas Übung in den Tagesablauf integrieren. Ungewohnt ist außerdem, dass bereits morgens gekocht wird. In der Küche der traditionellen chinesischen Medizin ist es üblich, eher auf gekochte Speisen zurückzugreifen, da diese als leichter verdaulich gelten. Auch deshalb wird von Rohkost eher abgeraten. Diese Ansicht ist aber umstritten.

Hähnchenbrustgeschnetzeltes mit Walnüssen und Champignons

Feuer                    Erde                      Metall                 Wasser               Holz

Zutaten:

  • Olivenöl                                                               
  • Walnüsse
  • Frühlingszwiebeln                                                 
  • Salz
  • Hähnchenbrustfilet (etwa 400g)                             
  • Süßes Paprikapulver
  • Pinienkerne (optional, je nach Geschmack)
  • Champignons
  • Sake (falls nicht zur Hand geht auch trockener Weißwein)                                                                     
  • Sojasauce

In einer Pfanne 3 EL Olivenöl erhitzen. Eine Handvoll Walnüsse dazugeben und gemeinsam mit den geschnittenen Frühlingszwiebeln anbraten. Salzen und anschließend die geschnetzelten Hähnchenbrustfilets dazugeben. Mit Paprikapulver würzen. Wer mag, kann an dieser Stelle Pinienkerne hinzugeben. Nun kommen auch die Champignons hinzu, kurz anbraten und mit einem Schuss Sake ablöschen. Sobald das Fleisch gar ist, das Ganze mit Sojasoße würzen und abschmecken.

Dieses Gericht hat laut der Fünf-Elemente-Küche eine wärmende Wirkung und hilft außerdem bei Abwehrschwäche und Übergewicht.

Dazu passt ein Feldsalat oder Reis.

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