Darmkrebsvorsorge - so erfolgreich ist die Früherkennung

Ein Arzt in einem weißen Kittel und einer gestreiften Krawatte hält ein Schild mit der Aufschrift "Darmkrebsvorsorge". Ein Stethoskop hängt um seinen Hals. Ein Arzt in einem weißen Kittel und einer gestreiften Krawatte hält ein Schild mit der Aufschrift "Darmkrebsvorsorge". Ein Stethoskop hängt um seinen Hals.

Um bösartig mutierte Krebszellen bestmöglich zu bekämpfen, wird seit einigen Jahrzehnten die effektive Kombinationsbehandlung aus Chemo- und Strahlentherapie verwendet. Sie kommt jedoch immer erst dann zum Einsatz, wenn der Krebs bereits ausgebrochen ist.
Aus diesem Grund forschen auch heute Wissenschaftler weltweit weiterhin daran, effektive Methoden zu finden, mit der eine mögliche Krebserkrankung frühzeitig erkannt und behandelt werden kann. Von allen entwickelten Maßnahmen hat sich die Darmkrebsvorsorge als besonders effektiv herausgestellt. Mittlerweile gilt sie als die effektivste Früherkennungsuntersuchung überhaupt.

Darmkrebsvorsorge erzielt gute Ergebnisse

Aktuellsten Untersuchungen zufolge erkranken in Deutschland jährlich zwischen 62.000 und 65.000 Menschen an Darmkrebs. Er ist damit die zweithäufigste Krebserkrankung überhaupt. Doch jedes Jahr sinkt die Zahl der Diagnosen um ein weiteres Stück. Grund dafür ist, laut einer Untersuchung der Experten des Deutschen Krebsforschungszentrum, die hohe Erfolgsrate der modernen Darmkrebsfrüherkennung.

Eine Studie zur Wirksamkeit der Therapie, welche die Forscher im April 2015 in der Fachzeitschrift Clinical Gastroenterology and Hepatology veröffentlicht haben, zeigt deutlich, wie erfolgreich die Behandlung ist.
In der Analyse werden die ersten zehn Jahre nach der Einführung der Darmkrebsvorsorge als Kassenleistung untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass seitdem bei circa 180.000 von 4,4 Millionen Menschen frühzeitig Veränderungen im Darm festgestellt werden konnten. Damit konnte bei einer von 28 Personen der Ausbruch der Krebserkrankung verhindert werden. Bei weiteren 40.000 Personen wurde die Krankheit zwar festgestellt, jedoch deutlich früher als es ohne Früherkennungsuntersuchung der Fall gewesen wäre.

Die Analyse des DKFZ zeigt eindeutig, dass die Darmkrebsfrüherkennung eine der zuverlässigsten und effektivsten Krebsvorsorgeuntersuchungen ist, die es aktuell gibt. Dennoch nehmen noch immer nicht alle Versicherten in Deutschland die Möglichkeit wahr, sich testen zu lassen.

Männer sind häufiger von Darmkrebs betroffen

Insgesamt nutzt nur etwa jede fünfte Person die Möglichkeit, sich kostenlos auf Darmkrebs testen zu lassen.
Experten gehen davon aus, dass mit einer bewussten Entscheidung für die Vorsorgeuntersuchung jährlich bis zu 50.000 Erkrankungen mehr erkannt und vermieden werden könnten. Aus diesem Grund wird jedem Menschen, der das Mindestalter erreicht (Männer: 50 Jahre; Frauen: 55 Jahre) geraten, sich frühzeitig mit dem Darmkrebs-Screening auseinanderzusetzen. Denn sobald Schmerzen im Bauch oder Darm auftreten oder Blut im Stuhl sichtbar wird, kann es sein, dass sich der Krebs bereits verbreitet hat, wodurch die Heilungschancen rapide sinken.
Dass Männer fünf Jahre früher als Frauen Zugang zur Darmspiegelung (Koloskopie) oder der Stuhluntersuchung bekommen, hat einen einfachen Grund: Sie erkranken statistisch gesehen häufiger an Darmkrebs.

Darmspiegelung ist aktuell die beste Vorsorge

Bei der Suche nach einer Ursache für die, bisher, verhältnismäßig niedrige Zahl untersuchter Personen gibt es die Vermutung, dass der invasive Charakter der Koloskopie eine abschreckende Wirkung hat. Auch wenn der Schlauch unter örtlicher Betäubung eingeführt wird, und Schmerzen in der Regel nicht auftreten, ist die Vorstellung der Untersuchung für viele Menschen Grund genug sie überhaupt nicht durchführen zu lassen.

Deshalb gibt es eine alternative Untersuchungsmethode, die ohne invasive Methoden auskommt: die Analyse des Stuhlgangs auf verborgenes Blut. Wird Blut gefunden, ist das in vielen Fällen ein Anzeichen für Polypen oder gar Tumore und es müssen zusätzliche Tests durchgeführt werden.
Mediziner betonen jedoch deutlich, dass aktuell auch die am weitesten entwickelten Stuhlganguntersuchungen nicht an die Genauigkeit der Darmspiegelung heranreichen.

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