CGRP Antikörper: Die Spritze gegen Migräne

Eine Migräne sind nicht nur Kopfschmerzen. Die Beschwerden legen den ganzen Alltag lahm. Arbeiten, Haushalt, Freizeitgestaltung sind nicht mehr möglich. Stattdessen ziehen sich die Patienten in ein ruhiges und oft dunkles Zimmer zurück und warten, dass die Migräne vorbeigeht. Bei chronischer Migräne kommt das bis zu 15-mal im Monat vor. Einige Betroffene haben auch Migräneattacken, die bis zu 14 Tage andauern. Starke Schmerzmittel können ihnen helfen. Besser wäre es aber, wenn die Beschwerden gar nicht erst entstehen.

Deshalb gibt es schon lange verschiedene Therapien zur Prophylaxe. Angefangen bei einem Migräne-Tagebuch, das typische Auslöser sichtbar macht bis hin zu Betablockern. Die CGPR Antikörper Injektion ist allerdings das erste Medikament, das sich speziell gegen Migräne richtet.

So wirken die CGPR Antikörper bei Migräne

Woher die Migräne genau kommt, können wir bis heute nicht sicher sagen. Aktuell gehen Wissenschaftler aber davon aus, dass es sich um eine Entzündungsreaktion an den Hirnhäuten handelt. An den Arterien dort werden Entzündungsstoffe freigesetzt, die zu einer Erweiterung der Gefäße und höherer Schmerzempfindlichkeit führen. Die betroffenen Areale schwellen an, jeder Herzschlag und jede Kopfbewegung verursachen einen pochenden Schmerz.

Bei der Entzündungsreaktion scheinen auch Calcitonin Gene-Related Peptide (kurz CGRP) beteiligt zu sein. Untersuchungen zeigen, dass sie während der Migräne vermehrt im Blut der Patienten zu finden sind. Eine Injektion mit CGRP konnte bei Betroffenen während einer Studie sogar Migräne auslösen. Diesen Zusammenhang macht sich das Prophylaxe-Mittel zunutze. Dabei gibt es zwei Arten:

  • Es werden direkt Antikörper gespritzt, die CGRP unschädlich machen.
  • Es wird der CGRP-Rezeptor blockiert, sodass CGRP nicht mehr wirken kann.

Die Nebenwirkungen sind nach der Injektion im Vergleich zu anderen Migräne-Medikamenten gering. Dauerhafte Einschränkungen wie Schwindel und Müdigkeit kamen bisher nicht vor. Dennoch sind die CGPR Antikörper nicht für jeden Patienten geeignet.

Nachteile der CGPR Antikörper bei Migräne

In der Theorie klingt die CGPR Antikörper Injektion vielversprechend. Leider zeigen Studien, dass sie nur bei etwa 30 % der Patienten eine Besserung erreichen kann. Ziel dabei ist es, die Zahl der Migräne-Tage zu verringern. Betroffene sind also nicht beschwerdefrei, gewinnen aber deutlich an Lebensqualität. Wegen der geringen Wirksamkeit und der hohen Kosten wird die Behandlung erst von der (gesetzlichen) Krankenkasse übernommen, wenn alle anderen Therapieoptionen ausgeschöpft sind.

Sollten die CPRG Antikörper eine Besserung bewirken, muss die Injektion etwa alle vier Wochen erneuert werden. Das kann auch zu Hause mit einem PEN erfolgen. Für Patienten, die sehr häufig und schon lange unter Migräne leiden, kann die Injektion dennoch eine gute Therapiemöglichkeit sein.

Diese Artikel könnten Sie auch interessieren:
Aerztede artikelbild ringelroetelnbskpu6

Veröffentlicht am: 17.04.2024

Was sind Ringelröteln und wie erkenne ich diese?

Was sind Ringelröteln, welche Ringelröteln Symptome gibt es? Erfahren Sie mehr zu Ringelröteln bei Kindern, Erwachsenen und in der Schwangerschaft!

Reizdarmz9ptbo

Veröffentlicht am: 21.03.2024

CBD bei Reizdarm und Verdauungsstörungen

Welche Auslöser stecken hinter dem Reizdarmsyndrom? Welche neuen Therapieansätze können bei Reizdarm helfen? Erfahren Sie mehr zum Reizdarmsyndrom.

Vorlage artikelbild sanego  3 hduk9l

Veröffentlicht am: 22.02.2024

Zahnfleischentzündung: Alles Wissenswerte im Überblick

Geschwollenes oder gerötetes Zahnfleisch? Dies können Anzeichen für eine Zahnfleischentzündung sein. Mehr zu Symptomen, Ursachen und Behandlungen!