Nasensprays: Schnelle Erleichterung oder Risiko der Abhängigkeit?

Eine Frau spritzt sich das Nasenspray in die Nase. Eine Frau spritzt sich das Nasenspray in die Nase. | © Марина Демешко - stock.adobe.com

Die Nase läuft, ist verstopft und wir bekommen schlecht Luft – ein typisches Symptom bei Erkältungen und Heuschnupfen. Schnelle Abhilfe sollen Nasensprays und -tropfen schaffen. Ein Sprühstoß lässt die Schleimhäute abschwellen und befreit die Nase. Viele warnen aber auch davor, Nasenspray könnte süchtig machen.

Woher kommt eine verstopfte Nase?

Unsere Nase hat eine wichtige Schutzfunktion für die empfindlichen Atemwege. Sie befeuchtet und erwärmt die Atemluft, filtert aber auch Staub oder Erreger heraus. Ist die Luft kalt, trocken oder staubig, schwellen die Nasenschleimhäute an, um ihre Oberfläche und ihr Volumen zu vergrößern. So können sie ihren Aufgaben besser nachkommen. Sind Viren oder manche Pollen unterwegs, reagieren sie genauso.

Unsere Nase füllt sich dadurch verstopft an und wir bekommen schlechter Luft. Besonders nachts kann das den Schlaf stören.

Warum macht Nasenspray süchtig?

Eine verstopfte Nase könnte uns in Stresssituationen behindern. Schüttet unser Körper Adrenalin aus, schwellen die Nasenschleimhäute deshalb wieder ab – auch wenn gerade Staub, Viren oder Pollen in der Atemluft sind. Dieses Prinzip machen sich abschwellende Nasensprays und -tropfen zu Nutze.

Wirkstoffe wie Xylometazolin oder Oxymetazolin imitieren die Stresssituation und lassen die Nase abschwellen. Ein paar Tage lang können sie diese bedenkenlos anwenden. Die Schleimhäute gewöhnen sich aber an diese Stoffe und brauchen immer mehr davon. Bald reagieren sie nicht mehr auf die körpereignen Signale und schwellen nicht mehr von selbst ab. Diese Gewöhnung nennen Experten Privinismus. Einige Betroffene zeigen auch Anzeichen einer Sucht, wie das Gefühl ohne Nasenspray nicht mehr ausreichend Luft zu bekommen. Bei einer dauerhaften Anwendung kann es zudem zu Veränderungen der Nasenschleimhaut kommen. Sie verkümmert und wird immer kleiner. Im schlimmsten Fall bleiben diese Schädigungen ein Leben lang bestehen.

Welche Alternativen zu Nasenspray gibt es?

Werden abschwellende Nasensprays oder -tropfen richtig angewendet, können Sie diese bedenkenlos einsetzen. Experten und Expertinnen raten allerdings, sie nicht länger als fünf Tage einzunehmen. Wer lieber ganz auf sie verzichten möchte, kann auch zu einer Alternative greifen:

  1. Inhalieren
    Wasserdampf kann das Sekret in der Nase lösen und es besser abfließen lassen. Dafür reicht eine Schüssel mit heißem Wasser oder Kamillentee. Vorsicht: Der Dampf sollte nicht zu heiß sein.

  2. Nasendusche
    Mithilfe einer Nasendusche können sie Bakterien, Viren oder Pollen herausspülen. Zusätzlich werden die Schleimhäute befeuchtet.

  3. Nasensprays mit Kochsalzlösung
    So effektiv und schnell wie abschwellende Nasensprays wirkt die Kochsalzvariante nicht. Nasensprays mit Kochsalz befeuchten aber die Schleimhäute und können so ebenfalls abschwellend wirken.
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