Brauche ich bei einer Blasenentzündung Antibiotika?

Eine Person sitzt auf einem Bett und hält sich den schmerzenden Unterbauch, der rot hervorgehoben ist. Eine Person sitzt auf einem Bett und hält sich den schmerzenden Unterbauch, der rot hervorgehoben ist. | © 220 Selfmade studio - stock.adobe.com

Ein brennendes Gefühl beim Wasserlassen und vermehrter Harndrang können auf eine Blasenentzündung (Zystitis) hindeuten. Doch müssen Sie diese gleich mit Antibiotika behandeln? Oder sollten Sie lieber auf eine andere Art der Behandlung setzen und wenn ja, auf welche?

Blasenentzündung und Antibiotika

Die Mehrzahl der Blasenentzündungen wird durch Bakterien ausgelöst, die empfindlich auf Antibiotika reagieren. Dazu zählen unter anderem Escherichia coli und Enterokokken.

Mit Antibiotika können Sie also eine Blasenentzündung behandeln. Die Therapie ist meist kurz und kann schon mit einer ein- bis dreitägigen Einnahme abgeschlossen sein. Je nach Wirkstoff kann sie aber auch bis zu sieben Tage dauern. Längere Therapien versuchen Ärzte und Ärztinnen zu vermeiden, da dann die Wahrscheinlichkeit für Nebenwirkungen wie eine Pilzinfektion der Vagina deutlich steigt. Eine Blasenentzündung lässt sich allerdings nur mit Antibiotika behandeln, wenn die Auslöser auch wirklich Bakterien sind.

Wann nehme ich bei einer Blasenentzündung Antibiotika?

Ärzte und Ärztinnen betrachten bei einer Blasenentzündung in erster Linie die Schwere der Infektion, um eine unnötige Anwendung von Antibiotika zu vermeiden.

Bei leichten Beschwerden reichen oft Schmerzmittel gegen die Beschwerden beim Wasserlassen. Vermeiden Sie dadurch den Einsatz eines Antibiotikums, haben die Erreger weniger Kontakt zu dem jeweiligen Wirkstoff – und somit auch weniger Gelegenheit, eine Resistenz dagegen zu bilden.

Bei starken Beschwerden, Begleiterscheinungen wie Fieber oder einer Nierenbeeinträchtigung wird bei einer Blasenentzündung der Einsatz von Antibiotika empfohlen.

Ist die Entzündung auch dann noch nicht weg, muss die Ursache dafür gesucht werden. Gegebenenfalls muss das Antibiotikum angepasst werden. Leiden Sie innerhalb kurzer Zeit immer wieder unter einer Blasenentzündung, kann eine Langzeittherapie mit einem Antibiotikum über drei bis sechs Monate helfen.

Übrigens: Wird die Infektion von Erregern verursacht, die sexuell übertragbar sind, wie etwa Gonokokken, muss immer auch der oder die Sexualpartner:in mit dem Antibiotikum behandelt werden. Andernfalls droht schon in Kürze die erneute Infektion.

Blasenentzündung: Was kann ich noch tun?

Wenn Sie bei einer eher leichten und unkomplizierten Blasenentzündung keine Antibiotika einnehmen wollen, können Sie die Heilung auch anderweitig unterstützen. Besonders wichtig ist, dass Sie die Bakterien aus der Blase spülen. Sie müssen also viel Flüssigkeit trinken. Das kann Wasser sein oder ungesüßter Tee.

Wärme tut bei einer Blasenentzündung nicht nur gut, sondern kann auch den Schmerz lindern und für Entspannung sorgen. Die Wärmflasche auf dem Unterbauch ist also durchaus ein probates Mittel für die Behandlung. Alternativ kann es auch eine Heizdecke oder ein warmes Sitzbad sein.

Mitunter werden außerdem Produkte auf Cranberry-Basis gegen eine Blasenentzündung empfohlen. Laut einer Studie ist jedoch die aktuelle Datenlage für oder gegen die Verwendung von Cranberry-Produkten unzureichend und es sind hier weitere Untersuchungen notwendig.

Hinweis: Verstärken sich Ihre Beschwerden während der Anwendung von Hausmitteln, sollten Sie noch einmal ärztlichen Rat suchen. Dann kann es sein, dass Ihre Blasenentzündung doch mit Antibiotika behandelt werden muss.

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