Employer Branding für die Arztpraxis: Social Media

Employer Branding und Social Media gehören für viele untrennbar zusammen. Dass hinter der Arbeitgebermarkenbildung sehr viel mehr steckt, wissen Sie spätestens nach der Lektüre der anderen Teile unserer Serie. Dennoch können Instagram, TikTok und Co. natürlich eine wichtige Rolle in Ihrer Strategie spielen.

Alle Teile unserer Employer Branding Serie:

Teil 1: Employer Branding Definition – was ist das?

Teil 2: Employer Branding Strategie entwickeln

Teil 3: Employer Branding Maßnahmen

Teil 4: Employer Branding auf Instagram und Co.

Teil 5: Employer Branding: Das sind die Vorteile

Teil 6: Employer Branding Beispiele

Social Media ist kein Muss für erfolgreiches Employer Branding

Eines der Ziele von Employer Branding ist, potenzielle Mitarbeiter:innen zu erreichen. Dafür sollten Sie natürlich auch Kanäle nutzen, auf denen diese tagtäglich unterwegs sind. Das heißt aber noch lange nicht, dass Sie einen Instagram-Account haben müssen, um gute Bewerbungen zu bekommen.

Martin Camphausen, Herausgeber von „Employer Branding im Gesundheitswesen" erklärt das so: „Junge Menschen entscheiden sich nicht für einen Arbeitgeber, nur weil er TikTok-Videos macht. Da spielen weitaus mehr Faktoren eine Rolle, zum Beispiel die von Arbeitgebern vermittelten Werte. Wir sollten jungen Menschen nicht unterstellen, dass sie sich allein von buntem Content blenden lassen.“

Der Inhalt ist also viel entscheidender als der Ort oder die Form. Haben Sie Ihr Markenbild und Ihre Botschaften festgelegt, geht es darum, den für Sie richtigen Kanal zu finden.

Richtige Kanäle wählen: Was passt zu uns und wo ist unsere Zielgruppe?

Klar ist, mit Stellenanzeigen in der Tageszeitung erreichen Sie heute kaum noch potenzielle Mitarbeiter:innen. Vielmehr müssen Sie Ihre Zielgruppe da abholen, wo Sie täglich ist. Ohne entsprechende Inhalte im Internet geht Employer Branding also kaum. Dennoch bietet das World Wide Web ein weites Feld mit vielen Möglichkeiten. Soziale Netzwerke wie Instagram, TikTok und Facebook sind nur ein Teil davon. Auf LinkedIn oder Xing können Sie ebenfalls viele Jobinteressierte erreichen.

Nutzung Social Media 2022 14-29 Jahre

„Es geht um die berühmte Authentizität des Arbeitgebers und nicht um den Hype eines Kanals.“, erläutert Martin Camphausen, „ Man ist nicht fancy und glaubwürdig, nur weil man einen TikTok-Account aufgemacht hat. Kanal und Content müssen zur Arbeitgeberpositionierung passen. Also: Erst die Positionierung, dann Content-Ideen und dann der Kanal - nicht umgekehrt     .“

Bevor Sie sich für einen Kanal entscheiden, sollten Sie deshalb noch mal das Bild von sich schärfen. Sind Sie ein lustiges Team, das gerne scherzt und auch mal Quatsch macht? Dann sind unterhaltende TikTok-Videos vielleicht ein guter Weg für Sie. Möchten Sie Weiterbildungen und Benefits in den Vordergrund rücken, könnten Sie auf Jobportalen wie Xing und LinkedIn eventuell das passendere Publikum finden. Auch hier geht es darum, den richtigen, individuellen Weg für sich zu finden.

Dabei sollte auch der Zeitaufwand und die Machbarkeit eine wichtige Rolle spielen. Vor dem Start Ihres Employer Branding auf Instagram, Facebook oder LinkedIn können folgende Fragen helfen:

  • Welche Werte und Botschaften möchte ich vermitteln?
  • Welche Kanäle passen dazu und zu uns als Team?
  • Gibt es jemanden bei uns, der entsprechende Inhalte erstellen kann und möchte?
  • Hat diese Person ausreichend Arbeitszeit dafür zur Verfügung?
  • Brauchen wir Equipment, spezielle Programme oder Material, bevor wir starten können?

Employer Branding auf Social Media: Konkurrenz beobachten

Bei der Entscheidungsfindung, aber auch an jedem anderen Punkt des Prozesses kann es helfen, sich einmal die Konkurrenz anzusehen. Was machen andere Arztpraxen auf Instagram, TikTok oder Facebook? Können Sie sich das auch vorstellen? Oder inspirieren Sie die anderen zu einer guten Idee?

Nachahmungen und Aufgreifen von Konzepten sind in den sozialen Medien Alltag. Sie brauchen also kein schlechtes Gewissen haben, wenn Sie sich inspirieren lassen. Entscheiden Sie sich für sehr ähnliche Bilder oder Texte, sollten Sie aber so fair sein, Kollegen und Kolleginnen in den Beiträgen zu markieren. Das lädt auch gleich zur Interaktion untereinander ein.

Employer Branding auf Social Media: Ansprache und Inhalte entwickeln

Nach der ganzen Planung können Sie jetzt loslegen. Schöne Bilder, perfekte Texte und Inhalte, die Ihnen am Herzen liegen, finden auf Ihren Accounts einen Platz. Dabei dürfen Sie so kreativ sein, wie Sie möchten. Wichtig ist nur, dass sie in Ihrem Markenbild bleiben.

Dabei kann auch eine Corporate Identity helfen. Gleiche Farben, Schriftarten oder Bildsprachen erhöhen den Wiedererkennungswert. Für ein einheitliches Bild sollten Sie diese Punkte festlegen:

  • Du oder Sie als Ansprache
  • Farbwelten
  • Schriftarten
  • Allgemeine Tonalität: locker und nah dran oder eher seriös und kompetent?
  • Wiederkehrende Elemente: Videoeinstieg und -Abbinder, Bildvorlagen, Themenblöcke etc.

Auf Social Media müssen Sie es mit den Employer Branding Vorgaben aber auch nicht so eng sehen. Solange es ins Markenbild passt, darf es auch mal bunter oder lockerer zu gehen.

Eine Regel gilt allerdings für alle Accounts, gleich auf welchem Netzwerk: Sie müssen regelmäßig mit Inhalten gefüllt werden. Ein vergessenes Profil, auf dem Monate nichts gepostet wurde, kann Ihr Employer Branding nicht verbessern. Im schlimmsten Fall wirkt es sogar abschreckend auf Bewerber:innen.

Haben Sie einmal mit Social Media angefangen, sollte es deshalb auch einen Redaktionsplan geben und regelmäßig etwas veröffentlicht werden.

In Interaktion gehen

Manche Nutzer:innen möchten auf Instagram, TikTok oder Facebook nur unterhalten werden. Andere dagegen schätzen den Austausch. Sie geben Kommentare ab, stellen Fragen über private Nachrichten oder machen bei Challenges und Aktionen oder Themenwochen mit.

Wie weit Sie dort eintauchen, hängt natürlich von Ihrem individuellen Markenbild und der eigenen Motivation ab. Um möglichst viele Nutzer:innen zu erreichen, sind Interaktionen allerdings ein entscheidender Faktor.

Kommentare und private Nachrichten sollten auf jeden Fall schnellstmöglich beantwortet werden. Zudem kann es hilfreich sein, selbst zu kommentieren und zu liken. Möchten Sie wirklich Erfolg haben und sich von anderen Accounts abheben, sollten Sie auch die Trends des Kanals kennen und sich eng mit anderen vernetzen. Dafür braucht es allerdings oft professionelle Unterstützung von einer Agentur oder einer angestellten Social Media-Kraft.

Ein Beitrag von unserer Redakteurin Elisabeth Maußner.

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