West-Nil-Fieber: Ein Virus erreicht Europa

Immer wieder gab es in den letzten Jahren Nachrichten über Patienten mit West-Nil-Fieber in Europa, zuletzt etwa in Sachsen und Berlin. Das Virus, das bisher eigentlich nur für Reisende in Afrika, im Mittleren Osten oder auch in Amerika und Kanada interessant war, scheint in Deutschland angekommen. Damit hat es in den letzten 80 Jahren eine weite Strecke zurückgelegt.

1937 das erste Mal in der Provinz West-Nile von Uganda entdeckt, erreichte es 1999 Nordamerika und breitete sich bis heute auf allen Kontinenten der Welt aus. Experten vermuten, dass besonders die wärmeren Temperaturen im Spätsommer Grund für die steigenden Zahlen in Europa sind. Sie gehen inzwischen davon aus, dass das West-Nil-Fieber sogar in Deutschland überwintern kann. In den nächsten Jahren könnte es deshalb immer mehr betroffene Patienten geben.

Woher kommt das West-Nil-Fieber?

Dem West-Nil-Fieber geht meist ein kleiner, harmlos wirkender Mückenstich voraus. Denn es wird üblicherweise von Stechmücken übertragen. Als Zoonose lebt das Virus vor allem in Vögeln und geht von dort auf viele unterschiedliche Mückenarten und anschließend auf den Menschen über. Eine Ansteckung über das Blut von betroffenen Patienten oder Tieren ist ebenfalls möglich, aber sehr viel seltener. Sie kann etwa bei einer Schwangerschaft, während der Stillzeit oder bei einer Bluttransfusion vorkommen. Blutspender, die Kontakt damit gehabt haben könnten, werden deshalb auf das Virus untersucht.

Wer das West-Nil-Fieber meiden möchte, sollte vor allem auf guten Mückenschutz achten. Lange, helle Kleidung sowie Insektenschutzmittel beugen im Freien am besten vor. Zudem sollten Sie in der Dämmerung, wenn die Insekten besonders aktiv sind, lieber im Haus bleiben. Fliegengitter und Moskitonetze verhindern Stiche in Innenräumen.

Die Vorsichtsmaßnahmen sind besonders in mückenreichen Gebieten, etwa an Gewässern, sinnvoll. Reisende sollten sie außerdem in Risikogebieten, wie Afrika, dem Mittleren Osten sowie in den USA und Kanada beachten.

Wie äußert sich das West-Nil-Fieber?

Die Symptome des West-Nil-Virus erinnern an die Grippe. Mediziner gehen deshalb davon aus, dass die Krankheit oft unerkannt bleibt. Zudem kommt es nur bei etwa 20 % der Betroffenen zu Symptomen. Zwei bis Vierzehntage nach dem Mückenstich kommt es zu Fieber. Auch Durchfall, Erbrechen und Körperschmerzen sind möglich. Nach dem ersten Fieberschub zeigen die Patienten meist eine Verbesserung. Anschließend steigt die Körpertemperatur noch einmal an. Nach etwa sieben Tagen ist das West-Nil-Fieber überstanden. Manchmal bleibt auch ein Hautausschlag zurück, der nach etwa einer Woche verschwindet.

In sehr seltenen Fällen, vor allem bei älteren Patienten, führt das West-Nil-Fieber auch zu einer Entzündung der Hirnhaut oder des Gehirns. Diese müssen stationär behandelt werden und können unter Umständen tödlich enden.

West-Nil-Fieber – die Behandlungsmöglichkeiten

Menschen stecken sich nur in den seltensten Fällen gegenseitig mit West-Nil-Fieber an. Eine Quarantäne ist deshalb nicht nötig. Dennoch kann es hilfreich sein, das Virus als Ursache einer Erkrankung zu erkennen. Auf unklare Entzündungen des Gehirns oder der Hirnhäute, aber auch bei einem Besuch in einem stark betroffenen Gebiet sollte deshalb ein Test auf das West-Nil-Virus erfolgen. Die Blutproben müssen in speziellen Labors untersucht werden, da sie unter Umständen das Virus übertragen könnten.

Eine Impfung gibt es gegen West-Nil-Fieber nicht. Auch die gängigen Arzneimittel gegen Viruserkrankungen konnten bisher keinen Erfolg zeigen. In den allermeisten Fällen klingt die Krankheit von selbst wieder ab. Ärzte können zudem die Symptome lindern, um den Patienten den Krankheitsverlauf zu erleichtern.

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