Wichtiger Baustein oder gefährlicher Risikofaktor: Was ist Cholesterin?

Die Chemische Formel von Cholesterin, leuchtend blau auf schwarzem Hintergrund. Auch wenn Cholesterin wichtig für den Körper ist, zu viel davon kann langfristig der Gesundheit schaden. | © DG-Studio - stock.adobe.com

Cholesterin ist ein lebenswichtiger Bestandteil unseres Körpers, der an vielen biologischen Prozessen beteiligt ist. Deshalb kann ein Ungleichgewicht, insbesondere durch erhöhte Werte des sogenannten „schlechten“ LDL-Cholesterins, ernsthafte Gesundheitsprobleme verursachen. In diesem Artikel erfahren Sie, was Cholesterin genau ist, welche Funktionen es erfüllt und warum ein zu hoher Cholesterinspiegel gefährlich werden kann.

Was genau ist Cholesterin?

Cholesterin ist ein lebenswichtiger Baustoff, der zur Stoffklasse der Lipide gezählt wird und den wir überwiegend mit der Nahrung aufnehmen. Zum Teil bildet es der Körper auch selbst, um immer ausreichend davon zu haben.

Im Organismus kommt Cholesterin in verschiedenen Formen vor, darunter als das „schlechte“ LDL-Cholesterin und als das „gute“ HDL-Cholesterin. Wenn Sie Ratgeber zu diesen Lipiden lesen, geht es in der Regel meist um ein Zuviel des LDL-Cholesterins.

Was ist LDL-Cholesterin?

LDL ist die Abkürzung für Low Densitiy Lipid. Es entsteht in der Leber aus einer Vorstufe, dem VLDL-Cholesterin (Very Low Density Lipid Cholesterin). Als Transportmittel für verschiedene Stoffe im Blutkreislauf und als Baustoff hat es eine wichtige Rolle im Körper.

Problematisch wird es erst, wenn zu viel davon im Organismus zirkuliert. Dann kann es sich aufgrund seines hohen Lipidanteils im Molekül leicht an den Wänden der Blutgefäße ablagern und so zur sogenannten Gefäßverkalkung führen. Deshalb gilt das LDL-Cholesterin auch als schlechtes Cholesterin. Von ihm ist die Rede, wenn das Cholesterin erhöht ist und Probleme macht.

Was ist HDL-Cholesterin?

HDL ist die Abkürzung für High Densitiy Lipid. Dieses gute Cholesterin wird in der Leber und im Darm gebildet. Erhöhte Werte dieser Form sind für den Körper nicht problematisch. Im Gegenteil: Ist das HDL-Cholesterin im Blut erhöht, sinkt sogar das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen – beim LDL-Cholesterin ist es umgekehrt.

Was ist die Aufgabe von Cholesterin im Körper?

Cholesterin wird zum Bau der Zellwände benötigt. Außerdem ist es an der Synthese von Vitamin D und an einer ganzen Reihe an Hormonen beteiligt. So braucht es der Körper zum Aufbau des Stresshormons Cortisol und verschiedener Steroidhormone. Auch die Sexualhormone kann er ohne Cholesterin nicht herstellen.

Wenn allerdings mehr LDL-Cholesterin im Organismus zirkuliert, als er verbrauchen kann, kann das kritisch für die Gesundheit werden. So steigt dadurch langfristig etwa das Risiko für das Herz-Kreislauf-System.

Was ist das Problem an hohem Cholesterin?

Ist das Cholesterin zu hoch, löst das anfangs noch keine Symptome aus. Die Schäden an den Gefäßwänden bemerken wir nicht, da dort keine Schmerzrezeptoren sitzen. Auch sonst bleibt der hohe Cholesterinspiegel erst einmal unauffällig. Aus diesem Grund wird ein zu hoher Cholesterinspiegel häufig erst sehr spät festgestellt und ist auch dann oft ein Zufallsbefund.

Die Folgen von erhöhtem Cholesterin

Zirkuliert dauerhaft zu viel Cholesterin im Blut, führt das zur Gefäßverkalkung oder Arteriosklerose. Mit fortschreitender Erkrankung verengen sich die betroffenen Gefäße durch Plaques aus Cholesterin und das umliegende Gewebe wird schlechter durchblutet. Reagieren Sie dann nicht und steuern gegen, werden die Gefäße immer enger und Durchblutungsstörungen können sich in verschiedenen Krankheitsbildern manifestieren. Dazu gehören die koronare Herzkrankheit und die arterielle Verschlusskrankheit.

Wird das Herz schlechter durchblutet, kann das seine Leistung senken und zu Herzschwäche führen. Im Gehirn fördert die verminderte Durchblutung unter Umständen Vergesslichkeit und schlussendlich eine Demenz. Eine Durchblutungsstörung im Beckenbereich hat dagegen vor allem für Männer unliebsame Folgen in Form von Erektionsstörungen.

Weitere Symptome bei zu hohem Cholesterin

Neben den Durchblutungsstörungen bringen die Plaques an den Gefäßwänden noch ein anderes Risiko mit sich. Löst sich ein solches Plaque, wird es vom Blutstrom mitgerissen. Vor allem in den feineren Kapillargefäßen kann es dann hängen bleiben und das betroffene Gefäß ganz verschließen. Das Gewebe hinter dem Verschluss wird nicht mehr mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt, was dann die Ursache für einen Schlaganfall oder Herzinfarkt ist. Auch hier spielt das Cholesterin also eine wesentliche Rolle.

Ist das Cholesterin stark erhöht, kann es sich außerdem an anderen Stellen als den Blutgefäßen ablagern. Die Ablagerungen werden in der Folge als sogenannte Xanthome sichtbar. Diese gelblich-orangefarbenen Lipidpolster können sich unter anderem an den Händen, um die Augen, an den Armen und Beinen oder um den Rumpf und den Po bilden.

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