Tollwut – das steckt hinter dem Rabiesvirus

Seit 2007 gab es keine Fälle von Patienten mit Tollwut in Deutschland mehr. Weltweit dagegen ist das Rabiesvirus noch weit verbreitet, etwa in Asien und Afrika. Auch wer nicht gerne in die Ferne reist, könnte damit in Berührung kommen. Denn Tollwut gehört zu den sogenannten Zoonosen. Sie wird von Tieren auf den Menschen übertragen.

Besonders Fledermäuse tragen das Virus auch in Deutschland noch in sich. Eine typische Infektionskette führt von ihnen zu Wildtieren, über Nutz- und Haustiere und schließlich zum Menschen.

Wie wird Tollwut übertragen?

Das Rabiesvirus kommt fast ausschließlich bei Säugetieren vor. Es wandert durch das zentrale Nervensystem und schädigt das Gehirn. In den meisten Fällen führt das zu Halluzinationen und der namensgebenden Kampfeslust. Wilde Tiere verlieren deshalb oft die Scheu vor Menschen. Im Endstadium kann auch Schaum vor dem Mund beobachtet werden. Bei solchen Anzeichen sollten Sie unbedingt Abstand halten.

Denn das Virus wird durch den Speichel ausgeschieden. Kommt dieser in Kontakt mit einer Wunde oder Schleimhäuten, wird Tollwut übertragen. Am häufigsten kommt es deshalb durch Bisse von Tieren zur Ansteckung. Auch wenn Wunden geleckt werden oder Menschen sich mit ungewaschenen Händen an Auge, Nase oder Mund fassen, kann es zu einer Erkrankung kommen.

Tollwut – was hilft?

Treten einmal Symptome auf, endet Tollwut bei Mensch und Tier fast immer tödlich. Eine sichere Behandlungsmethode gibt es bisher nicht. Vorbeugend können wir aber einiges tun. So werden seit vielen Jahren Haustiere wie Hunde und Katzen systematisch geimpft. Impfköder sorgen dafür, dass auch die meisten Wildtiere nicht mehr zum Überträger werden können. Dank dieser Maßnahmen gilt Deutschland seit 2008 als frei von Wildtollwut.

Da sie bei Fledermäusen immer noch vorkommt, empfiehlt das RKI zudem eine vorbeugende Impfung für alle, die engen Kontakt mit den Tieren haben. Auch wer im Labor mit Rabiesviren arbeitet, sollte sich impfen lassen. Bei Reisen in ein Tollwut-Endemiegebiet ist das ebenfalls ratsam. Dazu zählen etwa weite Teile Afrikas und Asiens und auch Südamerika.

Verdacht auf Tollwut – was nun?

Hatten Sie Kontakt mit einem möglicherweise infizierten Tier oder wurden in einem Tollwut-Endemiegebiet gebissen, gibt es einige wichtige Maßnahmen. Im Idealfall wird das Tier eingefangen und kann auf das Virus getestet werden. Zudem sollten Sie die Wunde gründlich mit Wasser reinigen und desinfizieren, etwa mit 70 % Alkohol oder einer Jodlösung.

Symptome von Tollwut treten meist erst nach 20 bis 90 Tagen auf. Eine schnelle ärztliche Behandlung ist dennoch entscheidend, denn der Ausbruch des Virus muss verhindert werden. Ungeimpfte Personen sollten spätestens nach 24 Stunden mit der sogenannten Postexpositionsprophylaxe beginnen. Sie werden in den nächsten 28 Tagen fünf- bis sechsmal mit unschädlich gemachten Rabiesviren geimpft. Diese aktive Impfung regt das Immunsystem an, Tollwut zu bekämpfen. Zusätzlich ist meist eine passive Impfung mit Abwehrstoffen, sogenannten Rabies-Immunglobulin, an der Eintrittsstelle nötig.

Auch geimpfte Personen sollten schnell behandelt werden. Bei Ihnen sind aber meist zwei aktive Impfungen innerhalb von wenigen Tagen ausreichend. Ein begründeter Verdacht reicht dabei für eine Behandlung aus. Sie müssen also nicht warten, bis der Rabiesvirus bei einem Tier nachgewiesen wurde. Stattdessen sollte die Therapie sofort starten.

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