Veröffentlicht: 03.07.2019 | Lesezeit: 4 Minuten
Schneiden Sie sich in den Finger, gerinnt das Blut schnell und verschließt die Wunde. Die Blutgerinnung ist allerdings nicht immer so hilfreich. Bei einer Thrombose etwa bildet sich das Gerinnsel, auch Thrombus genannt, in einem Blutgefäß oder im Herzen und behindert den Blutfluss.
Oft entsteht der Pfropfen in einer Beinvene, er kann aber im gesamten Körper in den Venen, etwa im Arm oder im Gehirn vorkommen. Bildet sich das Blutgerinnsel in den Arterien, sprechen Mediziner von einer arteriellen Thrombose. Sie ist oft der Grund für einen Herzinfarkt oder einen Schlaganfall.
Ursachen für eine Thrombose
Bei einer Thrombose bildet sich das Blutgerinnsel versehentlich an einer Stelle, an der es gar nicht gebraucht wird. Die Ursachen dafür lassen sich in drei Gruppen einteilen: erhöhte Blutgerinnungsneigung, Verlangsamung des Blutflusses und Verletzung der Gefäßinnenwand.
Zu einer vermehrten Blutgerinnung neigen Sie beispielsweise durch
- angeborene Blutgerinnungsstörungen
- Bluterkrankungen wie Polyzythämie
- Krebserkrankungen
- Medikamente, z. B. einige Präparate der Antibaby-Pille oder Hormonersatztherapien in den Wechseljahren
- Schwangerschaft
- Rauchen
Der Blutfluss kann verlangsamt werden durch
- Inaktivität, z. B. Bettlägerigkeit oder Lähmung
- langes Sitzen in Auto, Bus oder Flugzeug
- massive Krampfadern
- Herzschwäche und Vorhofflimmern
- Druck auf das Gefäß, z. B. durch einen Tumor
Verletzungen der Gefäßwand treten unter anderem auf bei
- Operationen
- Verbrennungen
- Entzündungen
- Infektionen
Die Thrombose im Bein – erste Anzeichen
Thrombosen in den Beinen sind am bekanntesten und treten am häufigsten auf. Dennoch ignorieren die Patienten die ersten Anzeichen meist. Gerade bei einem erhöhten Risiko sollten Sie auf folgende Symptome achten:
- Schmerzen beim Belasten des Beins oder Fuß, ähnlich wie Muskelkater
- Spannungsgefühl
- schwere Beine
- Schwellungen
- rötliche oder bläuliche Verfärbungen der Haut
- Venen treten deutlich hervor
- eine Stelle fühlt sich wärmer an als der Rest
Behandlung einer Thrombose
Wird eine Thrombose nicht behandelt, kann es im schlimmsten Fall zu einer Lungenembolie kommen, die sofort ärztlich versorgt werden muss. Bei den ersten Anzeichen sollten Sie deshalb möglichst schnell einen Termin beim Hausarzt oder einem Venenspezialisten vereinbaren. Mithilfe einer Duplex-Sonographie, auch Doppler-Ultraschall genannt, kann dieser die Lage des Gerinnsels bestimmen. Bei der anschließenden Behandlung soll es möglichst schnell aufgelöst werden.
Betroffene Beine oder Arme sollen deshalb ruhig gehalten und hochgelagert werden. Zusätzlich können bestimmte Medikamente die Auflösung in den ersten Tagen unterstützen. Sie werden über eine Infusion verabreicht. Da diese aber starke Nebenwirkungen haben können, muss eine Behandlung sehr genau abgewogen werden.
Um einer Verschlechterung der Thrombose oder weiteren Blutgerinnseln vorzubeugen, kommen außerdem sogenannte Gerinnungshemmer, zum Beispiel Heparin, zum Einsatz. Sie werden zunächst direkt in die Vene oder unter die Haut gespritzt. Später können regelmäßig eingenommene Tabletten einer erneuten Thrombose vorbeugen. Daneben können Kompressionsstrümpfe oder -verbände den Blutfluss in den Venen unterstützen. Sie sollten über einen längeren Zeitraum sehr regelmäßig getragen werden.
Operationen sind bei einer Thrombose heute kaum noch nötig. Manchmal empfehlen Ärzte aber einen sogenannten Cava-Filter, der direkt in die Vene eingesetzt wird. Ähnlich wie ein Schirm soll er Gerinnsel abfangen, um etwa eine Lungenembolie zu verhindern.
Thrombose vorbeugen
Gerade Risikopatienten können einiges tun, um einer Thrombose vorzubeugen. Dazu gehört etwa langes Sitzen oder Stehen zu meiden. Falls es nicht anders möglich ist, sollten Sie zwischendurch immer wieder aufstehen oder ein paar Bewegungsübungen mit Zehen und Waden machen. Schlagen Sie zudem die Beine nicht für eine längere Zeit übereinander und beugen Sie die Knie nicht zu stark. Auch zusätzliche Bewegung, zum Beispiel nach der Arbeit, kann helfen. Beim Schwimmen, Walken oder Spazierengehen wird der Blutfluss in den Beinen angeregt.
Viel Trinken, im Idealfall Wasser oder Tee, verbessert die Zusammensetzung des Blutes. Auf Rauchen sollten Sie lieber verzichten. Übergewicht können Sie langsam aber stetig abbauen. Hat Ihnen der Arzt Kompressionsstrümpfe verschrieben, sollten Sie diese genau nach den Anweisungen tragen. Sonst können auch weniger enge Stützstrümpfe aus der Apotheke helfen. Diese können Sie beispielsweise bei langer Tätigkeit im Stehen oder bei Flugreisen tragen.
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