Sugarfree Trend – Was bringt der Verzicht auf Zucker?

Dass Zucker dick macht und schlecht für die Zähne ist, weiß jedes Kind. Deshalb sollten wir nicht zu viele Süßigkeiten essen und lieber zu einem gesunden Apfel greifen. Ganz auf Zucker verzichten können sich aber die Wenigsten vorstellen. Trotzdem rast der sugarfree Trend durchs Internet. In Challenges, Fastenzeiten oder kompletten Ernährungsumstellungen streichen die Anhänger Zucker von ihrem Ernährungsplan. Ist das wirklich die Lösung für mehr Gesundheit und jugendliches Aussehen?

Darum sollten wir auf Zucker verzichten

Studien zu Zucker gibt es viele. So wissen wir, dass er Übergewicht, Fettleber und vor allem Diabetes begünstigt. Wirklichen Mehrwert liefert er uns dabei nicht.
Zwar bringt reiner Zucker viel Energie, die ist allerdings schnell aufgebraucht. Schon kurz nach dem Essen ist der Powerschub wieder weg. Stattdessen fühlen wir uns schlapp und wieder hungrig. Denn ein Sättigungsgefühl oder Nährstoffe können wir von Zucker nicht bekommen.

Viele sugarfree-Anhänger glauben auch, dass die Süße uns abhängig macht. Wissenschaftlich erwiesen ist das bisher nicht. Gemeinsam mit bestimmten Fetten kann Zucker aber durchaus ähnliche Glücksgefühle wie gängige Drogen auslösen. Dazu kommt noch ein weiterer Punkt. Oft wird uns von klein auf anerzogen, dass etwas Süßes eine Belohnung darstellt. Diese Konditionierung wieder loszuwerden, kann sehr schwer sein und führt haüfig zu Heißhunger auf Zucker.

In einigen Erfahrungsberichten über die zuckerfreie Ernährung werden noch viele weitere positive Effekte beschrieben. Eine bessere Haut oder ein jugendliches Aussehen konnte bisher aber noch keine Studie belegen. Wenn Sie nicht unter Übergewicht leiden, wird die Umstellung wahrscheinlich auch nicht Ihr Gewicht reduzieren.

Ein Leben ohne Zucker ist nicht möglich

Torte, Schokolade und Kekse sind voller Zucker, das ist uns allen klar. Auch in Wurst und fertiger Tomatensoße steckt das Süßungsmittel, außerdem in Obst, Gemüse und Milch. In vielen Lebensmitteln kommt Zucker vollkommen natürlich vor. Wollen wir komplett auf ihn verzichten, bleibt nicht mehr viel übrig.

Die meisten sugarfree-Anhänger lassen deshalb den zugeführten Zucker weg. Dafür achten sie bei allen Lebensmitteln auf die Angaben zu Glucose, Fruktose, Maltose, Maltodextrin, Sirup und Maltoextrakt. Da in fast allen industriell hergestellten Lebensmitteln zugeführter Zucker verwendet wird, streichen sie diese häufig auch komplett von ihrer Einkaufsliste. Ebenso verboten sind natürlich Limonade, Eistee oder fertige Saftschorlen.

Um den Zuckerentzug zu erleichtern können sie auf natürliche Ersatzstoffe zurückgreifen. Denn andere Süßungsmittel sind prinzipiell nicht verboten. Je nach Ernährungsplan und Challenge werden aber auch diese weggelassen. Für manche Konzepte wird sogar auf Kohlenhydrate verzichtet.

Die einzelnen Vorgaben für die zuckerfreie Ernährung variieren sehr stark und hängen auch vom eigentlichen Ziel der Umstellung ab. Doch egal wie streng die Regeln sind, ganz ohne Zucker ist eigentlich unmöglich.

Das empfehlen Ernährungsexperten

Zu viel Zucker ist ungesund, da sind sich alle einig. Ganz zuckerfrei zu leben (oder es zumindest zu versuchen), würden die meisten Ernährungsexperten aber ebenfalls nicht empfehlen. Ob der strenge Verzicht wirklich eine positive Wirkung auf uns hat, ist noch nicht erwiesen. Dafür ist die Umstellung aber extrem schwer und erfordert viel Zeit.

Eine begrenzte Fastenzeit oder Challenge kann zudem negative Folgen haben. Gerade wenn sie nicht ärztlich begleitet wird, droht eine Verwirrung des Stoffwechsels und der berühmte Jojo-Effekt. Doch woher weiß ich, wie viel Zucker zu viel ist?

Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt, reiner Zucker sollte nicht mehr als 10% unserer täglichen Energiezufuhr einnehmen. Das sind etwa 25 Gramm oder sechs Teelöffel. Doch auch dieser Wert ist umstritten. Er ist ebenfalls schwer umzusetzen und alles andere als fundiert. Niemand kann sagen, ob sechs Teelöffel wirklich eine bessere Wirkung als sieben haben. Dazu kommt, dass die meisten Menschen gar keine Ahnung haben, wie viel Zucker sie eigentlich zu sich nehmen.

Statt die tägliche Menge zu zählen, können Sie allerdings mit kleinen Schritten anfangen. Den Zucker im Kaffee wegzulassen oder die Cola Schritt für Schritt durch Wasser zu ersetzen, sollte für jeden möglich sein. Ganz auf Süßes zu verzichten ist laut den Ernährungswissenschaftlern nicht nötig, schaden kann es allerdings auch nicht.

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