Süßstoff und Zuckeraustauschstoffe: schädlich oder unbedenklich?

Eine Person in einem dunkelblauen T-Shirt hält in einer Hand mehrere weiße Zuckerstücke und in der anderen Hand weiße, kleine Tabletten. Eine Person in einem dunkelblauen T-Shirt hält in einer Hand mehrere weiße Zuckerstücke und in der anderen Hand weiße, kleine Tabletten.

Sie möchten ihre Pfunde purzeln lassen, aber auf nichts verzichten - Viele Menschen greifen deshalb auf Süßstoff und Zuckeraustauschstoffe zurück. Doch wie empfehlenswert sind die Zuckeralternativen? Und sind sie wirklich unbedenklich?

Was sind Zuckeraustauschstoffe?

Obwohl sie chemisch mit Zuckern wie Sachharose (Haushaltszucker), Fructose oder Glucose (Traubenzucker) verwandt sind, haben Zuckeraustauschstoffe im Schnitt knapp 50 Prozent weniger Kalorien als Haushaltszucker. Auch für Diabertikerinnen und Diabetiker sind sie in Maßen geeignet, da sie insulinunabhängig verstoffwechselt werden und den Blutzuckerspiegel nur minimal ansteigen lassen. Ein weiterer Vorteil: Zuckeraustauschstoffe wie Xylit können Studien zufolge dabei helfen, Karies vorzubeugen. Insgesamt sind in der EU acht Zuckeraustauschstoffe zugelassen:

  • Erythrit (E 968)
  • Xylit (E 967):
  • Sorbit (E 420)
  • Mannit (E 421)
  • Isomalt (E 953)
  • Lactit (E 966)
  • Maltit (E 965)
  • Polyglycitolsirup (E 964)

Was sind Süßstoffe?

Süßstoffe sind im Vergleich zu Zuckeraustauschstoffen nicht näher mit Zucker verwandt. Die meisten von ihnen werden synthetisch im Labor erzeugt. Süßstoffe haben kaum Kalorien, zeitgleich ist ihre Süßkraft aber wesentlich größer als bei Zucker. In der EU sind folgende elf Süßstoffe als Zusatzstoff zugelassen:

  • Aspartam (E 951)
  • Aspartam-Acesulfam-Salz (E 962)
  • Acesulfam K (E 950)
  • Advantam (E 969
  • Cyclamat (E 952)
  • Neotam (E961)
  • Neohesperidin (E 959)
  • Saccharin (E 954)
  • Sucralose (E955)
  • Steviolglycoside (E960)
  • Thaumatin (E957)

Süßstoffe sind für Diabertikerinnen und Diabetiker geeignet, da sie den Blutzucker nicht ansteigen lassen. Ein weiterer Pluspunkt: Auch sie gelten als zahnfreundlich und greifen die Zähne nicht an. Doch sind sie gesundheitlich unbedenklich?

Süßstoffe und Zuckeraustauschstoffe: gesundheitlich unbedenklich?

In Tierversuchen führten hoch dosierte Süßstoffe teils zu Beschwerden - von Allergien bis hin zu Krebs. Ob und inwieweit diese Erkenntnisse auf den Menschen übertragbar sind, ist momentan noch unklar, dafür sind weitere aussagekräftige Studien nötig. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben jedoch herausgefunden, dass Aspartam, Saccharin und Sucralose nachhaltig die Darmflora schädigen können: sie wandeln gesunde Darmbakterien in krankmachende Mikroben um. Außerdem sind Aspartam und Aspartam-Acesulfam-Salz giftig für Menschen, die an der Stoffwechselstörung Phenylketonurie leiden. Schuld daran ist das in Aspartam enthaltene Phenylalanin, weshalb auf Produkten mit Aspartam der Hinweis „enthält eine Phenylalaninquelle“ stehen muss.

Zuckeraustauschstoffe sind hingegen nachweislich gesundheitlich unbedenklich, jedoch auch schwer verdaulich. Deshalb können sie bei übermäßigen Verzehr Blähungen, Durchfall und Bauchschmerzen verursachen. Erythrit und Xylit sollen am verträglichsten sein.

Fazit: Eine gesunde Ernährung kommt auch ohne Zuckeralternativen aus

Zuckeraustauschstoffe sind gesundheitlich unbedenklich, Süßstoffe in geringen Mengen höchstwahrscheinlich auch. Doch wirklich notwendig und empfehlenswert für eine gesunde Ernährung sind sie beide nicht. Denn essen wir etwas, wo kein Zucker drin steckt, neigen wir dazu, mehr davon zu essen. Wer also Zuckeralternativen nutzt, um abzunehmen, wird mit einer dauerhaften Ernährungsumstellung bessere Ergebnisse erzielen.

Dieser Text wurde von unserer Redakteurin Tamara Todorovic verfasst.

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