Süchtig nach Nasenspray

Eine blonde Frau benutzt ein Nasenspray und hält es an ihre Nase. Sie trägt eine Strickjacke und hat welliges Haar. Der Hintergrund ist unscharf und zeigt helle Farben. Eine blonde Frau benutzt ein Nasenspray und hält es an ihre Nase. Sie trägt eine Strickjacke und hat welliges Haar. Der Hintergrund ist unscharf und zeigt helle Farben.

Schnupfen nervt: Ständig ist die Nase dicht und nachts fällt es schwer, ein Auge zu zutun. Abhilfe sollen Kochsalzlösungen und Nasenspülungen und auch zum abschwellendes Nasenspray verschaffen, um endlich wieder durchatmen zu können.

Die Sprays enthalten als wirksame Komponenten zum Beispiel Xylometazolin, Oxymetazolin oder Phenylephrin: Allesamt bewirken sie die Anbindung der natürlichen Substanz Adrenalin an Rezeptoren der Nasenschleimhäute, was zu einer Gefäßverengung führt. Die Folgen sind eine verminderte Durchblutung, ein Abschwellen der Schleimhäute und ein befreiendes Gefühl für Betroffene.

Höhere Dosis notwendig

Doch lange bleibt es nicht bei diesem schönen Gefühl, zumindest nicht bei der gleichen Dosis. Wendet man das Nasenspray über einen längeren Zeitraum hinweg an, werden vermehrt Rezeptoren gebildet. So muss der Kranke öfter zum Medikament greifen, um die vorherige Wirkung zu erzielen. Dazu kommt der sogenannte Rebound-Effekt: Sobald die Wirkung des Medikament nachlässt, schwellen die Schleimhäute übermäßig an. Erneutes Sprühen ist notwendig. Anstatt die Nase zu befreien, führt der dauerhafte Gebrauch zu einem chronischen Schnupfen – ein Teufelskreis.

Körperliche und psychische Einschränkungen

Bei einer Umfrage der Techniker Krankenkasse gingen 40 Prozent der Befragten davon aus, die abschwellenden Sprays zwei Wochen oder sogar länger anwenden zu können. Dabei sollten Erkrankte das Präparat höchstens sieben Tage lang nutzen, heißt es auf den Anwendungszetteln. Werden die Arzneimittel nicht rechtzeitig abgesetzt, können sie abhängig machen. Experten schätzen die Zahl der Abhängigen hierzulande auf etwa 100.000 Personen.

Die Folgen können sehr unangenehm sein, sogar die Lebensqualität einschränken. So können etwa die dauergereizten Nasenschleimhäute allmählich austrocknen. Der Nase gelingt es nicht mehr, ihre Abwehrfunktion zu erfüllen, was die Gefahr von Keimbefall mit sich bringt. Außerdem besteht die Möglichkeit von Borkenbildung in den Nasennebenhöhlen und Nasenbluten. Neben den körperlichen Einschränkungen kann es bei den betroffenen Menschen auch zu psychischen Problemen kommen: Stimmungsschwankungen und Erstickungsängste sind keine Seltenheit.

Schwierige Entwöhnung

Um sich von der zwanghaften Benutzung des Nasensprays zu befreien, gibt es mehrere Möglichkeiten. Zur Entwöhnung empfiehlt der Arzt eventuell Sprays, die Kortison enthalten. Diese haben die gleiche entzündungshemmende und abschwellende Wirkung, allerdings schlagen sie nicht so schnell an und sind dazu verschreibungspflichtig. Völlig selbstständig kann der Betroffene die sogenannte Ein-Loch-Therapie versuchen. Hier wird nur eines der beiden Nasenlöcher entwöhnt, während das andere noch mit dem Medikament behandelt wird. Zuletzt kann man auch die Dosis nach und nach immer mehr reduzieren, bis schließlich kein Sprühen mehr nötig ist. Das heißt, der Abhängige greift zur Kinderdosierung, beziehungsweise reduziert immer weiter mit Kochsalzlösung herunter, bis er letztendlich bei der reinen Kochsalzlösung angekommen ist. In der Regel müssen die Kranken während der Entwöhn-Phase einige Tage mit verstopfter Nase und mühsamer Atmung überstehen. In dieser Zeit ist das Rückfallrisiko ganz besonders hoch.

Um eine Abhängigkeit zu vermeiden, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Ist die Nase länger als eine Woche verstopft, kann auch eine Allergie oder eine vergrößerte Nasenmuschel der Grund sein.

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