PCOS: Was Sie zum Polyzystische Ovarsyndrom wissen sollten

Die Periode ist in unserer Gesellschaft oftmals noch ein Tabu Thema. Die einen sprechen offen über ihre Monatsblutung, andere hingegen schämen sich dafür. Und für manche Männer ist sie eher befremdlich. Doch was ist, wenn die Periode über mehrere Monate ausbleibt? Ein Grund dafür ist die Krankheit PCOS. Was es damit auf sich hat, erfahren Sie im folgenden Beitrag.

Was ist PCOS

PCOS ist die Abkürzung für Polyzystische Ovarsyndrom. Dabei herrscht ein hormonelles Ungleichgewicht. Es befinden sich sehr viel mehr männliche Geschlechtshormone im Körper als weibliche. Die Krankheit gehört zu den häufigsten Hormonstörungen bei Frauen im gebärfähigen Alter. Schätzungen zufolge sind im deutschsprachigen Raum etwa 12 % aller Frauen von PCOS betroffen.

Ursachen von PCOS

Woher PCOS genau kommt, ist noch nicht vollständig geklärt. Allerdings gibt es einige Vermutungen für die Ursachen. Einige Experten gehen etwa davon aus, dass stille Entzündungen die Hormonstörung auslösen können. Diese breiten sich unbemerkt im Körper aus und können langfristig das Gewebe, aber auch Stoffwechselprozesse stören. Der Auslöser für die Entzündung ist dabei vergleichsweise harmlos. Allergene, Umweltgifte oder chronischer Stress stören die Abläufe im Körper. Auch eine schlechte Darmgesundheit kann zu einer stille Entzündung beitragen. Gerät die Darmflora aus dem Gleichgewicht, können Bakterien, Giftstoffe oder sogar unverdaute Nahrungsteilchen in den Blutkreislauf gelangen und diese verursachen. Heilt die verborgene Entzündung nicht von selbst ab, wird sie chronisch und führt zu weiteren Schäden.
Andere Experten vermuten, dass eine Fehlregulation der Hormone zu PCOS führen kann. Produzieren die Nebennieren etwa vermehrt Stresshormone, wird die Wirkung von männlichen Hormonen verstärkt. Auslöser dafür können etwa hormonschädigende Substanzen sein, die besonders in der Lebensmittel- und Kosmetikproduktion eingesetzt werden.

Symptome für PCOS

Eine Hormonstörung wie PCOS bemerken junge Mädchen und Frauen meist früh. Ihre Regelblutung bleibt plötzlich aus oder entwickelt sich gar nicht erst. Manchmal äußert sich PCOS auch durch Zyklusstörungen. Dabei sind die Abstände zwischen der Monatsblutung sehr groß oder sie fällt nur schwach aus. Das führt zu einer eingeschränkten Fruchtbarkeit oder auch Unfruchtbarkeit. Bei einer Untersuchung kann der Gynäkologe unter Umstände kleine Bläschen an den vergrößerten Eierstöcken entdecken. Viele Betroffene kämpfen außerdem mit Gewichtsproblemen, was auf den erhöhten Insulinspeigel zurückzuführen ist. Manche Patientinnen sprechen auch von einer "Vermännlichung". Aufgrund der erhöhten männlichen Hormone bemerken sie starken Haarwuchs, etwa auf den Oberschenkeln oder vom Nabel abwärts. Andere bekommen Haarausfall, Geheimratsecken oder eine Glatze.

Diagnose PCOS

Je früher PCOS erkannt wird, desto besser kann eine Behandlung anschlagen. Sollten Sie eine oder mehrere der oben genannten Beschwerden bemerken, ist deshalb ein Arztbesuch ratsam. Bei einem Anamnesegespräch klärt der Gynäkologe zunächst wichtige Fragen, etwa den Ablauf der Pubertät oder die bisherige Verhütungsmethode. Bei einer körperlichen sowie gynäkologischen Untersuchung kann er außerdem die kleinen Bläschen an den Eierstöcken erkennen. Wichtiger Bestandteil ist außerdem die Blutabnahme. So kann die Konzentration der unterschiedlichen Hormone festgestellt werden.

Wie kann PCOS behandelt werden

PCOS ist nicht heilbar. Dennoch können Betroffene bei einer frühzeitigen Behandlung ein weitgehend beschwerdefreies Leben führen. Das Ziel dabei ist, die Beschwerden zu lindern und Folgeerkrankungen vorzubeugen. Dafür muss auch der Lebensstil angepasst werden. Übergewichtigen Patientinnen wird empfohlen, mithilfe von regelmäßiger Bewegung und ausgewogener Ernährung abzunehmen. Zusätzlich können Medikamente zum Einsatz kommen. Diese können den Zyklus, die Fruchtbarkeit, die Hautprobleme und das Körpergewicht positiv beeinflussen.


Behandlung ohne Kinderwunsch
Bei Patientinnen ohne aktuellen Kinderwunsch kann eine hormonelle Verhütung wie die Antibabypille ratsam sein. Diese greift in den hormonellen Kreislauf ein, sodass weniger männliche Hormone von den Eierstöcken erzeugt werden. Dadurch wird auch die sogenannte "Vermännlichung" positiv beeinflusst. Die Antibabypille bewirkt zudem, dass die Schleimhaut der Gebärmutter regelmäßig abgestoßen und eine Regelblutung ausgelöst wird.

Behandlung bei Kinderwunsch
PCOS steht einem Kinderwunsch oft im Weg. Denn dafür ist nicht nur ein regelmäßiger Zyklus nötig. Entscheidend ist, dass ein Follikel zu einer Eizelle heranreift und sich nach der Befruchtung einnistet. Patientinnen mit PCOS und Kinderwunsch müssen Ihren Zyklus deshalb sehr genau beobachten. Dabei werden sie eng von ihrem Arzt begleitet. Zudem sind weitere medikamentöse Behandlungen möglich. Blutdrucksenker oder Medikamente zur Reifung der Eizellen und zum Ablösen eines Eisprungs können den Kinderwunsch ebenfalls unterstützen.

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