Neurodermitis bei Babys – das bringt Linderung

Babys und kleine Kinder leiden häufig schon im frühen Alter unter ersten Anzeichen von Hauterkrankungen. Rötungen, trockene Haut, Milchschorf und Juckreiz – unangenehm für die kleinen Körper, vor allem wenn es unbehandelt bleibt.

Baby-Neurodermitis: diese Symptome zeigen sich

Neurodermitis gehört zu den am weitesten verbreiteten Hauterkrankungen unter Erwachsenen und ist auch bei Babys und Kleinkindern nicht selten.

Die Auswirkungen der Baby-Neurodermitis ist im Gegensatz zu der Neurodermitis bei Erwachsenen etwas anders. Erste Hautunregelmäßigkeiten zeigen sich zunächst im Gesicht und werden dort als Milchschorf wahrgenommen. Die weiß-gelbe Schuppenkruste ist auf der geröteten Babyhaut deutlich sichtbar und erinnert an verbrannte Milch – ursächlich für die Namensgebung. Neurodermitis bei Babys kann noch weitere Folgen haben: Nässe auf den betroffenen Stellen. Das ist für die Kleinkinder, vor allem bei falscher Kleidung, äußerst unangenehm.

Tipp: Manche Babys haben in den ersten Lebensmonaten eine bräunlich-gelbliche Schuppung mit Talgrückständen, die sich auf der Kopfhaut bildet. Hierbei handelt es sich weder um Neurodermitis, noch um Milchschorf, sondern um sogenannten Kopfgneis. Dieser verschwindet in den meisten Fällen nach ca. zwölf Monaten wieder von allein.

Vom Milchschorf zur Neurodermitis – muss das sein?

Die herkömmliche Meinung, dass aus Milchschorf zwangsläufig Neurodermitis wird, können Experten durch Untersuchungen nicht bestätigen. In vielen Fällen bildet er sich innerhalb der ersten 24 Monate zurück und es treten keine weiteren Hautveränderungen auf.

Wer sich dennoch unsicher ist, sollte einen lokalen Hautspezialisten aufsuchen, der sich im besten Fall auf Babygesundheit spezialisiert hat. Wird die Neurodermitis frühzeitig erkannt und fachgerecht behandelt, kann dies die weitere Verbreitung stark eindämmen.

Neurodermitis bei Kleinkindern erkennen

Erwachsene und Kinder, die unter Neurodermitis leiden, zeigen ähnliche Symptome. Abhängig davon, in welchem Stadium sich die Hauterkrankung befindet, kann sich die Symptomatik verändern. Eine leichte Neurodermitis zeigt sich vor allem in der typischen trockenen und rauen Hautoberfläche.

Ist der Neurodermitisschub stärker ausgeprägt, können Rötungen und kräftiger Juckreiz bis hin zur nässenden Entzündung hinzukommen. Bei Babys finden sich die Stellen vor allem im Gesicht, im Nacken, in Armbeugen, an Oberschenkeln oder am Gesäß.

Neurodermitis vorbeugen: Diese Maßnahmen können helfen

Wodurch Neurodermitis ausgelöst wird, ist sehr unterschiedlich. Psychischer Stress, die falsche Ernährung oder ein schwaches Immunsystem können die Ausbreitung begünstigen. Die Neurodermitis-Vorbeugung kann bereits im frühen Kindesalter beginnen.

Gehören Babys zur Risikogruppe (wenn es bereits Neurodermitis-Vorerkrankungen in der Familie gibt oder andere allergische Reaktionen in der Familie auftreten), können sie sorgfältiger überwacht werden. Zeigen sich bei ihnen erste Anzeichen der Hautveränderungen, lassen sich diese besser behandeln, um eine weitere Ausbreitung in der Zukunft zu minimieren.

Experten fanden heraus, dass der Lebensstil und die Ernährung werdender Mütter bei der Neurodermitiserkrankung ihres Nachwuchses eine Rolle spielen können. Rauchen während der Schwangerschaft kann beim ungeborenen Lebewesen für verschiedene Gesundheitsproblematiken verantwortlich sein, unter anderem auch für eine solche Art der Hauterkrankung. Unmittelbar nach der Geburt sollten Babys keinen Kontakt mit tabakhaltigem Rauch bekommen.

Stillen (zumindest in den ersten vier Monaten) ist für die Babys und die Neurodermitis-Vorbeugung ebenfalls hilfreich. In der Muttermilch befinden sich wichtige Nährstoffe, die für die Stärkung des noch so jungen Immunsystems notwendig sind.

Ernährung spielt bei Neurodermitis-Vorbeugung eine wesentliche Rolle

Während der Stillphase sollten sich Mütter ausgewogen ernähren (u. a. lindert Teetrinken die Symptome), um Neurodermitis vorzubeugen. Was sie essen, gelangt über die Muttermilch in den Körper ihrer Babys. Deshalb ist Fisch ein wesentlicher Bestandteil des Speiseplanes. Frisches Obst und Gemüse (am besten in Bio-Qualität) gehören ebenfalls zu den essenziellen Anteilen.

Die ausgewogene Beikost ist laut vielen Experten ab ca. 120 Tagen nach der Geburt empfehlenswert. Untersuchungen zeigen, dass Säuglinge, die bereits erste Fischanteile erhalten haben, ein geringeres Risiko für atopische Erkrankungen (wie Neurodermitis) aufweisen.

Was tun, wenn Neurodermitis bei Babys akut wird?

Zeigt sich die Neurodermitis bei Babys von ihrer unschönen, juckenden Seite, sind Eltern häufig verzweifelt. Es gilt, Babys zu beruhigen und dafür zu sorgen, dass sie sich die Stellen nicht aufkratzen. Statt die Babys zu fixieren, gibt es eine einfache Methode: Baumwollhandschuhe für die Nacht.

Sie sorgen dafür, dass Babys ihrem Bewegungsdrang und Kratzreflex nachgeben können, allerdings ohne die Folgen offener Wunden am Körper. Hat sich die Neurodermitis großflächiger am Babykörper ausgebreitet, helfen sogenannte Neurodermitis-Overalls, die nicht nur ein beruhigendes Hautgefühl verursachen, sondern auch mit Kappen an den Ärmeln ausgestattet sind, um Kratzwunden zu vermeiden. Das regelmäßige Schneiden der Fingernägel des Babys unterstützt zusätzlich und sollte nicht nur bei Neurodermitisausbrüchen stattfinden.

Regelmäßiges Eincremen lindert Neurodermitis und pflegt die zarte Babyhaut.

Intensive Hautpflege ist bei Neurodermitis besonders wichtig. Die Babyhaut ist äußerst empfindlich und sollte deshalb besonders behutsam gepflegt werden. Eincremen, vor allem vor dem Schlafengehen, ist wichtig, um die Haut zu beruhigen und sie mit Feuchtigkeit zu versorgen. Viele Babys mögen dieses Ritual gar nicht. Damit das Eincremen dennoch so angenehm wie möglich wird, sollte am besten ein Eltern-Baby-Ritual daraus kreiert werden. So kann das Baby beispielsweise beim Eincremen liebevoller massiert werden oder die Spieluhr sanfte Töne anstimmen.

Tipp: Ist der Juckreiz auf der Haut des Kleinkindes besonders hartnäckig, kann sanftes Streicheln für Beruhigung sorgen. Durch die Berührungen am Körper werden Nerven in anderen Arealen stimuliert, was kurzzeitig vom Juckreiz ablenkt und das Baby etwas entspannt. Kühle Umschläge auf den betroffenen Stellen können den Juckreiz ebenfalls lindern. Aber Vorsicht, es darf kein Eis auf die Neurodermitis gelegt werden, da sonst Schädigungen der empfindlichen Babyhaut drohen!

Kleidung-Tipps bei Neurodermitis

Neurodermitis sorgt durch die empfindsamen und häufig juckenden Hautstellen für Unbehagen bei den Babys. Zusätzlicher Stoff auf der Haut kann das Gefühl verschlimmern, dennoch sollten sie natürlich vor Unterkühlung geschützt werden. Hierbei helfe weiche Materialien (beispielsweise Baumwolle), da sie auf der empfindlichen Haut angenehmer zu tragen sind.

Wenn Babys allerdings schwitzen, kann sich der Juckreiz verstärken. Deshalb sollte weiße Kleidung angezogen werden, welche die Sonne reflektiert und ein rasches Aufheizen des Körpers verhindert.

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