Krankheiten des rheumatischen Formenkreises – ein Überblick

Rheuma – damit verbinden die meisten Menschen eine Gelenkerkrankung, die vor allem ältere Menschen trifft. Das ist nicht richtig, denn tatsächlich bündelt der Begriff viele hundert Erkrankungen wie entzündliche Autoimmunkrankheiten, degenerative oder Weichteilerkrankungen und Stoffwechselstörungen. Chronische Knochenerkrankungen wie Osteoporose können die Folge sein. Auch das Alter der Patienten ist unterschiedlich, schon Kinder können betroffen sein.

Rheumatische Erkrankungen im Überblick

Vier Hauptgruppen bilden den rheumatischen Formenkreis:

  1. Autoimmunbedingte entzündlich-rheumatische Erkrankungen

  2. Degenerative rheumatische Erkrankungen (Arthrose)

  3. Stoffwechselstörungen mit rheumatischen Beschwerden

  4. Rheumatische Erkrankungen der Weichteile

Die erste Hauptgruppe der autoimmunbedingten Erkrankungen vereint, neben vielen anderen Arten, die rheumatoiden Arthritis und die seltene „juvenile Arthritis“, an der auch Kinder erkranken können. Stoffwechselstörungen, die die Erkrankungen der dritten Hauptgruppe ausmachen, können Gicht, hormonelle Gelenkerkrankungen oder Fehlfunktionen der Schilddrüse sein. Rheumatische Erkrankungen der Weichteile aus der vierten Hauptgruppe sind etwa Fibromyalgie oder Schleimbeutelentzündungen.

Wer ist rheumagefährdet?

Wer überlegt, selbst von einer rheumatischen Erkrankung betroffen zu sein, kann dem mit diesem Selbsttest vorfühlen:

  1. Sind Ihre Finger morgens steif? Haben Sie etwa Probleme damit, den Wasserhahn aufzudrehen?
  2. Schlafen Sie seit längerer Zeit schlecht und fühlen sich morgens stets wie gerädert? Tun Ihnen dabei die Gelenke, Muskeln und Sehnen weh?
  3. Wachsen Sie nachts wegen Rückenschmerzen auf, die nach etwas Bewegung besser werden?
  4. Verspüren Sie nach langem Sitzen starke Knieschmerzen, die mit jedem Meter weniger werden?
  5. Haben Sie das Gefühl, in letzter Zeit weniger konzentriert und leistungsfähiger zu sein?
  6. Haben Sie Schwellungen an Ihren Fingern oder Handgelenken?

Bereits ab einer mit „JA“ beantworteten Frage sollten Sie Ihren Hausarzt darauf ansprechen. Rheumatische Erkrankungen sind sehr unterschiedlich und eine möglichst frühe Therapie äußerst entscheidend für einen späteren Verlauf.

Wie werden rheumatische Erkrankungen therapiert?

Um ernsthafte oder langfristige Schäden an Gelenken, Weichteilen oder Organen zu vermeiden, ist eine schnelle Therapie entscheidend. Die Voraussetzung dafür ist natürlich eine sachfeste Diagnose. Dies kann sich in manchen Fällen schwierig gestalten, da die meisten rheumatischen Krankheiten sehr unterschiedlich verlaufen. Auf der Webseite der Deutschen Rheuma Liga finden Patienten eine Karte mit Rheumaspezialisten sowie ein Forum, das Betroffenen die Möglichkeit des Austausches bietet.

Das Ziel der Therapie ist stets den Entzündungen entgegenzuwirken. Dies kann mit einer Kombination aus verschiedenen Therapiebausteinen am besten gelingen. Die medikamentöse Therapie wird ergänzt mit Physio- oder Ergotherapie sowie einer individuell abgestimmten Ernährung.

Übeltäter Arachidonsäure

Mit einer geeigneten Ernährung können Sie Entzündungen wirksam vorbeugen und schlechte Essgewohnheiten ablegen. Bei Bedarf verlieren Sie dadurch zudem überschüssiges Gewicht, das Ihre Gelenke zusätzlich belastet. Bei rheumatischen Erkrankungen entstehen mitunter starke Schmerzen, Schwellungen oder Erhitzung an den Gelenken. Verursacht werden diese durch die sogenannte „Arachidonsäure“, einen körpereigenen Botenstoff. Normalerweise ist der Körper in der Lage den Spiegel der Säure auszubalancieren. Bei falscher Ernährung baut er sie jedoch in die Körperzellen ein und bildet jene entzündungsfördernden Stoffe. Da Arachidonsäure nur in tierischen Produkten enthalten ist, sollten diese, soweit es geht gemieden werden. Dazu zählen etwa Fleisch und Wurst, Milch, Eier, Käse und Sahne. Wussten Sie zum Beispiel, dass Sie bereits mit zwei kleinen Portionen Fleisch Ihre wöchentliche Maximalmenge der Säure erreicht haben? Als Faustregel gilt zudem: Pro Woche nicht mehr als vier Eigelbe verzehren, je weniger, desto besser. Wer bei Milchprodukten zur fettarmen Variante greift, hilft der Linderung der Entzündungen ebenfalls.

Mit viel fettem Fisch in Ihrem Ernährungsplan können Sie Ihren Körper austricksen. Da die in Fischöl enthaltene Eicosapentaensäure (EPA) der Arachidonsäure sehr ähnelt, verdrängt sie die schädliche Säure im Stoffwechsel. Lein-, Raps oder Walnussöl enthält ebenfalls die gesunde Säurenvariante EPA. Ingwer, Curry, Kümmel und Knoblauch sind Antioxidantien. Sie können die Bildung der Entzündungsstoffe mindern.

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