Aktualisiert: 30.08.2019 | Lesezeit: 3 Minuten
Ein Mann sitzt in einem Flugzeugsitz und hat sein Gesicht in seine Hände gelegt. Er trägt ein graues T-Shirt und wirkt besorgt oder gestresst. Im Hintergrund sieht man ein Flugzeugfenster.
Jeder freut sich auf den Urlaub. Endlich die Seele baumeln lassen und einfach mal abschalten. Doch nicht nur exotische Krankheiten wie Malaria oder Typhus können einen Strich durch die Rechnung machen. Auch die Reisekrankheit kann einen Urlaub von Beginn an negativ beeinflussen. Denn sie kommt bei den Betroffenen bereits während der Anreise. Und das egal ob Sie per Auto, Flugzeug oder sogar Schiff unterwegs sind.
Was ist die Reisekrankheit?
Die Reisekrankheit ist eine weitverbreitete, aber meist ungefährliche Beeinträchtigung des körperlichen Wohlbefindens. Der medizinische Fachbegriff Kinetose stammt vom griechischen Wort kinein ab, was bewegen bedeutet. Ein sehr treffender Name, denn bei der Reisekrankheit ist es der Bewegungsreiz, der Probleme bereitet. Bewegung, wie die Fahrt in einem Auto, kann den Gleichgewichtssinn durcheinanderbringen und verschiedene Symptome auslösen.
Varianten der Reisekrankheit
- Seekrankheit – tritt bei Reisen auf Schiffen und anderen Wasserfahrzeugen auf
- Landkrankheit – das Gegenstück zur Seekrankheit. Kommt vor, wenn nach langer Zeit auf hoher See wieder an Land gegangen wird. Deshalb sind oftmals Seeleute betroffen
- Eher selten: Flugkrankheit
Symptome der Reisekrankheit
Bevor die Reisekrankheit ihre komplette Vielfalt zeigt, treten oftmals milde Symptome auf, die leicht zu verwechseln sind:
- Müdigkeit
- Vermehrtes Gähnen
- Erhöhte Speichelproduktion
- Eventuell leichte Kopfschmerzen
Werden diese frühen Indikatoren übergangen, kann es sein, dass die Reisekrankheit sich in vollem Umfang zeigt. Zu erkennen ist sie an
- Kopfschmerzen
- Schweißausbrüchen
- Übelkeit und Erbrechen
- Schwindel
- Blässe
- Hyperventilation
Ursachen der Reisekrankheit
Weshalb die Reisekrankheit auftritt, ist bis heute nicht komplett gesichert. Mediziner gehen davon aus, dass der Grund ein Konflikt zwischen einzelnen Sinneseindrücken ist. Denn alle Informationen die das Gehirn über die verschiedenen Sinne erhält, werden zu einem dreidimensionalen Bild zusammengesetzt. Wenn nun beispielsweise die Augen (Blick auf das Handy oder in ein Buch, zusammen mit einer ruhigen Sitzposition) und das Gleichgewichtsorgan (Auto fährt) unterschiedliche Signale senden, kann das Gefühl der Reisekrankheit auftreten.
Manche Menschen sind stärker von der Reisekrankheit betroffen
Bei Erwachsenen sind Frauen häufiger betroffen als Männer. Ärzte vermuten, dass der Hormonhaushalt hierbei eine wichtige Rolle spielt. Denn während der Periode oder einer Schwangerschaft, kann die Kinetose vermehrt beobachtet werden.
Im Übrigen sind nicht nur Menschen betroffen. Auch Tiere können Opfer der Reisekrankheit werden. Fische, die in einem Aquarium transportiert werden, können die Seekrankheit erleiden, wenn das Wasser in ihrem Behältnis zu schwanken beginnt.
Tipps zur Behandlung und Vorbeugung
Manche Menschen sind von Natur aus anfälliger für eine Reisekrankheit als andere. Dennoch kann vor jeder Reise bestmöglich vorgebeugt werden. Und auch wenn Beschwerden auftreten, können Sie selbst einiges dagegen unternehmen.
Vorbeugende Maßnahmen
- Vor Reiseantritt eine leicht, nicht fetthaltige, Mahlzeit zu sich nehmen
- Auf Alkohol verzichten
- Bei Bus- oder Bahnreisen in Fahrtrichtung sitzen
- Lesen und Spielen am Smartphone während der Autofahrt kann die Symptome verstärken, also besser darauf verzichten
Behandlung im Ernstfall
Sollten Sie feststellen, dass Symptome auftreten, gibt es einige Tipps wie Sie dagegen vorgehen können:
- So früh wie möglich reagieren: z.B. bei einer Autofahrt den Blick in die Ferne richten und so den Augen einen festen Orientierungspunkt geben.
- Wenn Sie sich schlecht fühlen und die örtlichen Gegebenheiten es zulassen, sollten Sie sich flach auf den Rücken legen und die Augen schließen. Das kann beruhigend wirken.
- Schlafen Sie so viel wie möglich.
- Weiterhin gibt es Wirkstoffe in Form von Tabletten oder Kaugummis, die gegen die Reisekrankheit helfen können. In einer Apotheke oder bei Ihrem Hausarzt können Sie sich dazu fachkundig beraten lassen.
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