Veröffentlicht: 07.05.2018 | Lesezeit: 3 Minuten
Die Fußballer David Beckham und Mario Balotelli trugen es auf dem Rücken und plötzlich wollte es jeder haben: Kinesio Tape. Ob die beiden damit tatsächlich Rückenschmerzen heilen oder nicht doch lieber Marketing machen wollten, ist nicht bekannt. Doch seitdem kennt das bunte Tape wirklich jeder.
Erfunden wurde die besondere Methode schon 1980 vom japanischen Arzt und Chiropraktiker Kenzo Kase. Er entwickelte elastische Pflaster, die luftdurchlässig und wasserfest waren. Auf die Haut geklebt sollten sie Muskeln stabilisieren, Schmerzen lindern und die Selbstheilungskräfte des Körpers anregen. Mit dem großen Erfolg hatte er aber wohl nicht gerechnet. Heute tourt er um die ganze Welt, um das Tapen auch anderen nahezubringen.
Kinesio Tape – ein Pflaster für viele Fälle
Die Anwendung des Kinesio Tapes braucht auf jeden Fall ein bisschen Übung. Viele empfehlen sogar, es nur von einem Physiotherapeuten oder Arzt anbringen zu lassen. Denn damit es seine Wirkung richtig entfalten kann, muss es genau an der richtigen Stelle und mit der richtigen Spannung angebracht werden. Es sollte nicht zwicken, brennen oder schmerzen, sondern jede Bewegung sanft mitmachen. So stabilisiert es die Muskeln, hält das Gewebe aber elastisch.
Das soll bei vielen verschiedenen Beschwerden helfen: Muskelverspannung in Nacken oder Rücken, Schmerzen in Knien oder Armen oder auch zur Vorbeugung von Wadenkrämpfen. Zudem soll es Entzündungen heilen, Schwellungen schneller zurückgehen lassen und Gelenke stabilisieren. Sportler und Physiotherapeuten setzen es auf der ganzen Welt ein. Inzwischen haben wir uns an den Anblick der bunten Pflaster gewöhnt.
Tapen für die Selbstheilungskräfte
Herkömmliche Verbände sind starr und schränken unsere Bewegungen stark ein. Das Kinesio Tape dagegen ist ähnlich elastisch wie unsere Haut. Damit kann es einen Muskel stabilisieren, aber gleichzeitig die Durchblutung und den Abfluss von Lymphflüssigkeit anregen. Es wirkt ähnlich wie eine lange Massage, die die Selbstheilungskräfte unseres Körpers aktivieren kann. Kenzo Kase vermutet außerdem, dass das Tape bestimmte Akupunkturpunkte stimuliert.
Wissenschaftlich erwiesen ist das allerdings bisher nicht. Zahlreiche Studien zum Kinesio Tape kommen zu ganz unterschiedlichen Ergebnissen. Im Einzelfall kann es wohl tatsächlich helfen, allgemeingültig sind die heilenden Einflüsse aber nicht: Sprich nicht bei jedem hat Tapen eine positive Wirkung. Auf der anderen Seite schwören viele Menschen auf die anregenden und beruhigenden Eigenschaften der bunten Tapes. Ähnlich wie bei Massagen und Wärmebehandlungen sollten Sie deshalb auch das Tapen einfach mal ausprobieren und selbst sehen, ob es Ihnen guttut.
Kinesio Tape ist nicht immer heilsam
In der Regel ist Kinesio Tape gut verträglich. Bei offenen Wunden oder Hautirritationen sollten sie allerdings nicht tapen. Überhaupt sollte die betroffene Stelle möglichst fettfrei, trocken und sauber sein, damit der Kleber gut haften kann. Wachsen dort viele, lange Haare, kann es zudem ratsam sein, sie zunächst zu kürzen. Für Pflasterallergiker gibt es spezielle Tapes, die keine Reaktion auslösen. Auf keinen Fall sollte das Kinesio Tape zu straff angebracht werden. Bewegungseinschränkungen und ein verlangsamter Blutfluss können die Folgen sein. Färbt sich die Haut blau oder weiß, kribbelt die Stelle sehr stark oder haben Sie Schmerzen, sollten Sie das Tape deshalb lieber entfernen.
Ansonsten spielt es eigentlich keine Rolle, welches der vielen Tapes Sie verwenden. Viele Naturheilkundler richten sich dabei vor allem nach der chinesischen Farbenlehre. Dort gilt rot zum Beispiel als anregend, während blau eher eine beruhigende Wirkung hat.
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