Impfpass verloren - was tun?

Der Impfpass ist ein internationales Dokument, welches bereits erhaltene Impfungen nachweist bzw. anzeigt, welche noch gebraucht werden. Vor allem bei internationalen Reisen sollte der Impfpass immer mitgeführt werden, um nachzuweisen, dass die benötigten Impfungen vorhanden sind. Was aber, wenn der Impfpass verloren geht?

Vorsorge

Dokumente wie die Geburtsurkunde, der Reisepass und auch der Impfausweis sollten sorgfältig, bestenfalls an einem gemeinsamen Ort aufbewahrt werden.

Zusätzlich können regelmäßige Kopien erstellt werden. Um eine zusätzliche digitale Version zu haben gibt es die Möglichkeit, den Impfpass regelmäßig einscannen zu lassen.

Wenn der Impfpass nicht mehr zu finden ist

Wenn das gelbe Heftchen trotz ausgiebiger Suche nicht mehr zu finden ist, sollte schnellstmöglich der Hausarzt oder die Hausärztin kontaktiert werden, um einen neuen Impfpass zu beantragen. Die Anforderung sowie das Dokument an sich sind kostenlos.

Falls der Hausarzt oder die Hausärztin nicht gewechselt wurde, sollte dies kein Problem sein. Die entsprechenden Impfungen sollten ohne Weiteres nachgetragen werden können.

Informationen über frühere Impfungen herausfinden

Falls der Hausarzt bzw. die Hausärztin im Laufe des Lebens mehrmals gewechselt wurde, muss jede einzelne Arztpraxis kontaktiert werden, sodass alle Impfungen anschließend nachgetragen werden können. Praxen sind dazu verpflichtet, Unterlagen über Untersuchungen und Impfungen mindestens zehn Jahre aufzubewahren.

Was wenn vergangene Impfungen nicht mehr vollständig nachvollziehbar sind?

Falls es nicht möglich ist, alle Impfungen nachtragen zu lassen, werden Sie wahrscheinlich mit der Immunisierung von vorne beginnen müssen. Das Robert Koch-Institut (RKI) gibt vor, dass nur dokumentierte Impfungen als durchgeführt gelten. Die gesetzliche Krankenkasse übernimmt die Kosten bei den Standardimpfungen.

Das RKI gibt auch vor, dass ein zusätzliches Risiko von Zusatzimpfungen im Rahmen eines bestehenden Impfschutzes auszuschließen ist. Sorgen um eine „Über-Impfung” müssen Sie sich in diesem Fall also nicht machen.  

In seltenen Fällen gibt es die Möglichkeit, einen Bluttest machen zu lassen, um die Antikörper zu bestimmen. Allerdings kann hierbei zwar festgestellt werden, ob sich die entsprechenden Antikörper im Blut befinden, jedoch nicht, seit wann genau. Aus diesem Grund empfehlen Mediziner:innen das Nachimpfen.

Der elektronische Impfpass

Eine Alternative zu dem analogen Impfpass ist der elektronische Impfpass. Seit 2022 kann jede Impfung entweder im elektronischen Impfpass eingetragen werden oder wie früher im Impfbuch. Für was sich der oder die Patient:in entscheidet, ist ihm bzw. ihr überlassen. Es sollte jedoch eine einheitliche Methode für alle Impfungen gewählt werden.

Der elektronische Impfpass kann nur verwendet werden, wenn zuvor eine elektronische Patientenakte angelegt wurde (ePA). Diese kann jede(r) Versicherte selber anlegen, in dem er bzw. sie die App der Krankenkasse herunterlädt, bei der er oder sie versichert ist.

Falls die Entscheidung auf die elektronische Variante fällt, werden alle Informationen zu der Impfung in der ePA gespeichert. Diese Informationen können jederzeit auf der ePA-App abgerufen werden.

Vorteile

  • Mit einer ePA-App kann immer nachgesehen werden, welche Impfungen bereits stattgefunden haben und welche gegebenenfalls nachgeholt werden müssen.
  • Die vollständige Dokumentation ist einfacher, da die Daten aus der App nicht so leicht verloren gehen können wie ein paar Blätter Papier.
  • Bei einem Wechsel des Hausarztes bzw. der Hausärztin ist es für die Praxis einfacher nachvollzuziehen, welche Impfungen bereits vorhanden sind und welche gegebenenfalls nachgeholt werden müssen.

Obwohl vieles für den digitalen Impfpass spricht wird es vorerst nicht ohne den analogen Impfpass funktionieren. Für die Einreise in Länder mit bestimmten Impfbestimmungen wird momentan noch der Impfausweis benötigt, weil bei Reiseimpfungen ein Vermerk und ein amtlicher Stempel eingetragen werden müssen. Dieser Vorgang ist bis jetzt nur mit dem herkömmlichen Impfbuch möglich.

Dieser Artikel wurde von unserer Redakteurin Anna verfasst.

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