Veröffentlicht: 12.07.2021 | Lesezeit: 3 Minuten

Eine ruckartige Bewegung und schon ist es passiert: Der Hexenschuss kommt meist plötzlich und völlig unerwartet. Betroffene können sich von jetzt auf gleich nur noch eingeschränkt bewegen. Viele laufen mit einem gebeugten Rücken. Die Beschwerden schränken den Alltag stark ein. Bei einem Hexenschuss haben sie aber keine längerfristigen Folgen.
Woher kommt der Begriff "Hexenschuss"?
Die Bezeichnung "Hexenschuss" stammt vermutlich noch aus dem Mittelalter. Da die Symptome plötzlich und ohne Ursache auftraten, kam es den Betroffenen vor, als hätte eine Hexe einen Pfeil in den unteren Rücken geschossen. Passend dazu liefen sie einige Tage mit typischen Hexenbuckel herum.
Experten sprechen in diesem Fall von unspezifischen Rückenschmerzen oder einer Lumbago. Eine Diagnose ist meist schnell gestellt. Oft reicht dafür schon die Beschreibung der typischen Symptome.
Symptome eines Hexenschuss
Dem Hexenschuss geht meist eine ungünstige Bewegung voraus. Patienten bücken sich beispielsweise und richten sich mit Schwung wieder auf oder wollen schnell aufstehen. Manchmal tritt der Schmerz auch erst einige Stunden oder Tage nach dem Auslöser auf. In manchen Fällen kann auch keine klare Ursache festgestellt werden.
Allen Patienten gemeinsam sind aber die Symptome.
- Plötzlich auftretende,
- einseitige Schmerzen
- im unteren Rücken (Lendenwirbelbereich),
- die jede Bewegung stark einschränken.
Die Beschwerden werden meist als pochend oder stechend beschrieben. In den ersten Tagen sind sie so stark, dass ein normaler Alltag kaum möglich ist. Manchmal berichten Patienten auch von einem ausstrahlen in Beine oder Gesäß. Das macht eine Diagnose schwieriger. Denn auch ein Bandscheibenvorfall oder ein eingeklemmter Ischiasnerv äußern sich ähnlich. Lassen die Beschwerden nach drei Tagen nicht nach oder treten Lähmungserscheinungen auf, sollten Sie deshalb unbedingt einen Arzt aufsuchen.
Hexenschuss Behandlung
Auch wenn die Patienten das bei den heftigen Schmerzen kaum glauben können: In der Regel vergeht der Hexenschuss nach wenigen Tagen bis zu einer Woche von selbst. Schmerzmittel, gerne auch in Verbindung mit einem Muskelrelaxan, können die Beschwerden besonders in den ersten drei Tage lindern.
Eine Wärmebehandlung, etwa mit einer Wärmflasche oder einem Kirschkernkissen, ist für viele Patienten angenehm. Um die Muskeln im unteren Rücken zu entspannen, können sie sich außerdem hinlegen. Auf der Seite mit angewinkelten Beinen lassen die Schmerzen oft nach. Auch die sogenannte „Tabletop-Position“, auf dem Rücken mit im 90 ° Winkel hochgelegten Beinen, bringt eventuell Erleichterung.
Dennoch sollten Sie sich bei einem Hexenschuss auf keinen Fall ausruhen, bis die Schmerzen verschwunden sind. Leichte Bewegung kann die Heilung beschleunigen. Ein Spaziergang, ein Schwimmbadbesuch oder entsprechende Übungen sind deshalb immer zu empfehlen. Außerdem sollten Sie die typische Schonhaltung mit gebeugtem Rücken meiden. Durch sie verspannt die Muskulatur nur noch mehr und die Beschwerden halten länger an.
Einem erneuten Hexenschuss vorbeugen
Bei einem Hexenschuss ist die Muskulatur im Lendenbereich stark verspannt. Meist passiert das durch eine Überbelastung nach einem Bewegungsmangel. Sitzen wir etwa viel, ist der Oberkörper automatisch leicht nach vorne gebeugt. Während die vorderen Muskelgruppen verkürzen, versuchen die hinteren auszugleichen und sind stark belastet. Eine plötzliche Bewegung sorgt für die starke Verkrampfung der überlasteten Muskulatur.
Möchten Sie einem Hexenschuss vorbeugen, sollten Sie deshalb vor allem aktiv sein. Zum Start oder bei starken Beschwerden kann Physiotherapie helfen, die Muskulatur zu lockern. Entscheidend ist aber vor allem Sport und Bewegung im Alltag. Wer seine Muskeln regelmäßig fordert und immer wieder neue Haltungen einnimmt, kann nicht nur einem Hexenschuss, sondern auch allgemein Rückenschmerzen vorbeugen.

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