Gastritis: Der Feind im Magen

Bei einer Magenschleimhautentzündung, die Mediziner sagen auch Gastritis, versagt der Schutzmantel rund um die Magenwand. Die dicke Schleimschicht schützt unseren Magen normalerweise vor der aggressiven Magensäure. Ist die Magenschleimhaut gereizt oder entzündet kann sie dieser Schutzfunktion nicht mehr nachkommen Das kann passieren, wenn sie durch etwas beschädigt wurde oder einfach zu viel Magensäure vorhanden ist. Die Säure berührt dann direkt die Magenschleimhaut und schädigt ihre Zellen.

Eigentlich ist Gastritis aber nur ein Überbegriff, für zwei ganz unterschiedliche Formen der Krankheit.

Die akute Gastritis

Wenn sie unter Beschwerden wie Magenschmerzen, Krämpfen oder Völlegefühl leiden, kommt eigentlich nur die akute Gastritis infrage. Eine häufige Ursache dafür ist ein „verdorbener Magen“, also Lebensmittelinfektionen. Alkohol, Kaffee und Stress schlagen ebenfalls auf den Magen und begünstigen eine Magenschleimhautentzündung. Die Behandlung dieser Form ist relativ einfach.

Therapie der akuten Gastritis

Die Therapie der akuten Gastritis gestaltet sich wesentlich einfacher als die der chronischen. Magenfreundliche Kost und Ruhe für ein paar Tage reichen meist aus. Zusätzlich können krampflösende, verdauungsfördernde und die Wirkung der Magensäure reduzierende chemische oder pflanzliche Mittel vom Arzt verordnet werden. Meistens bessern sich die Beschwerden dann rasch nach einigen Tagen. 

Die chronische Gastritis

Die chronische Gastritis wird viel seltener erkannt als die akute Form. Betroffene haben meist keine Symptome. Trotzdem kann sie langfristig  zu ernstzunehmenden Komplikationen wie einem Magen- oder Zwölffingerdarmgeschwür und im Ernstfall sogar zu einem Magenkarzinom führen. Der Hauptauslöser der chronischen Gastritis ist der Magenkeim Helicobacter pylori. Andere Ursachen können entweder Autoimmunerkrankungen oder die Einnahme verschiedener Schmerzmittel sein, die die schützende Schicht der Magenschleimhaut angreifen und mit der Zeit zerstören. Nach der jeweiligen Ursache wird eine chronische Gastritis in Typ A, Typ B oder Typ C unterteilt:

1. Typ-A-Gastritis

Eine genaue Ursache für Typ-A-Gastritis ist noch nicht bekannt. Die Mediziner gehen davon aus, dass sich durch eine Autoimmunerkrankung hervorgerufen wird, bei der Autoantikörper die säureproduzierenden Magenzellen angreifen und nachhaltig zerstören. Um den Verlust auszugleichen, produziert der Körper mehr Magensäure und zerstört die Schleimhaut weiter.

Therapie bei Typ-A-Gastritis

Geheilt werden kann Typ-A-Gastritis nicht. Eine magenschonende Ernährung kann helfen. Oft werden auch Magensäurebildung blockierende Protonenpumpenhemmern oder säureneutralisierenden Antaziden oder Antihistaminika verschrieben.

2. Typ-B-Gastritis

Typ-B-Gastritis wird durch eine bakterielle Infektion mit dem Magenkeim Helicobacter pylori ausgelöst. Dieser Keim begünstigt die Entstehung von Magengeschwüren und Magenkarzinomen. Mit einem Anteil von über 85 % ist dies die häufigste chronische Gastritisform.

Therapie bei Typ-B-Gastritis

Ziel ist es, die Magenkeime (Helicobacter pylori) zu beseitigen. Dazu werden Antibiotika und Säureblocker verabreicht.

3. Typ-C-Gastritis

Typ-C-Gastritis wird durch chemische Wirkstoffe, wie beispielsweise Acetylsalicylsäure, Voltaren oder Ibuprofen, hervorgerufen. Sie vermindern die Produktion der Magenschleimhaut und machen sie anfällig für Entzündungen und Geschwüre.

Therapie der Typ-C-Gastritis

Zunächst sollte natürlich der auslösende Wirkstoff, beispielsweise ein bestimmtes Medikament, nicht mehr eingenommen werden. Ist das nicht möglich, kann auch ein „Magenschutz“ zusammen mit dem Wirkstoff verschrieben werden. Säureblocker und eine schonende Ernährung können ebenfalls helfen.

Bei allen drei Typen sind zudem kontinuierliche Untersuchungen erforderlich, um den Behandlungserfolg zu verfolgen und ein Magenkarzinom sicher ausschließen zu können.

Diagnose der Gastritis 

Oft kann der Arzt schon nach der Schilderung der Symptome auf eine akute Gastritis schließen. Manchmal macht er auch einen Ultraschall, um andere Erkrankungen auszuschließen. Vermutet Ihr Arzt eine Magenschleimhautentzündung, verschreibt er oft sofort pflanzliche Mittel, um eine Besserung zu erzielen.

Eine wirklich sichere Diagnose kann er aber erst nach einer Magenspiegelung geben. Bei der Endoskopie wird eine Gewebeprobe entnommen und untersucht. Das kann ambulant bei einem Gastroentrologen, also einem Magen-Darm-Arzt, durchgeführt werden.

Vorbeugen einer Magenschleimhautentzündung

Die Leistung, die unser Magen erbringt, ist enorm: Jährlich wird bis zu eine Tonne Nahrung zerkleinert und zum Darm befördert. Darum gilt es, ihn so gut wie möglich zu entlasten. Eine gesunde und ausgewogene Ernährung ist dabei das A und O.

Meiden Sie besonders fettige, frittierte und stark gewürzte Gerichte. Achten Sie darauf, sich für das Essen genügend Zeit zu nehmen. Kauen und essen Sie langsam und gründlich. Auch Trinken ist wichtig: Nehmen Sie genügend Flüssigkeit in Form von Wasser oder leicht gesüßtem Tee zu sich. Auf kohlensäurehaltige Getränke sollte für eine magenschonende Ernährung verzichtet werden. Meiden Sie so gut es geht den Konsum alkoholhaltiger Getränke und Zigaretten, denn beide reizen die Magenschleimhaut. Kaffeegenießer aufgepasst: Zu viel Kaffee wird vom Magen eher schlecht vertragen. Auch Stress ist Feind eines gesunden Magens: Der Stresspegel und das damit verbundene Hormon Cortison regen die Magensäureproduktion zusätzlich an und bringen den Magenhaushalt aus dem Gleichgewicht.

Überprüfen Sie des Weiteren Ihre Medikamenteneinnahme: Nehmen Sie nur Medikamente, wenn es unerlässlich ist, denn viele der Wirkstoffe greifen den Magen an und belasten ihn zusätzlich. So können Sie einer Gastritis vorbeugen.

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